Prozessauftakt wird zum Flop

Windhoek - Zum Flop wurde gestern am Obergericht der Auftakt zum Mordprozess gegen Alfred Simasiku Sezuni. Der 27-Jährige, der am 1. März 2005 auf der Farm Katima Farm im Caprivi einen Mann erschossen haben soll, feuerte kurz vor der Verhandlung seinen Anwalt Duard Kesslau. Dieser beantragte dann bei Richter Sylvester Mainga seine Freistellung vom Verfahren. Er könne Sezuni nicht weiter vertreten, da dieser ihm gegenüber widersprüchliche Angaben zur Tat gemacht habe. Sezuni selber erklärte nach dem Prozess, Kesslau habe ihn zwingen wollen, sich schuldig zu bekennen. Er soll nun bis heute einen neuen Verteidiger vom Direktorat für Rechtsbeistand gestellt bekommen.

Der sichtlich genervte Mainga vertagte den Prozess auf heute und verwarnte Sezuni, sollte das Problem beim neuen Anwalt bestehen bleiben, müsse er sich selbst verteidigen. Der Prozess hatte zunächst bereits mit anderthalbstündiger Verspätung begonnen, weil Sezuni angeblich aufgrund einer Straßensperrung wegen des Besuchs von Südafrikas Präsidenten Thabo Mbeki nicht pünktlich zum Gericht gebracht werden konnte. "Das muss eine Lüge sein", konstatierte Mainga. "Der Präsident kam vom Flughafen und ist sicherlich nicht am Gefängnis vorbeigefahren."

Sezuni muss sich wegen Mordes, illegaler Einfuhr bzw. illegalen Besitzes eines Maschinengewehrs sowie ungesetzlichen Munitionsbesitzes verantworten. Er soll am 1. März 2005 auf besagter Farm Erasmus Jacques du Toit mit zwei Schüssen aus einer unregistrierten und möglicherweise illegal importierten AK47 ermordet haben, nachdem du Toit ihn nach der Herkunft der Waffe gefragt hatte.