30 Dezember 2004 | Natur & Umwelt
Protest gegen "Namib Eco Village"
Das Gebiet einschließlich der Farmen 36, 46 und 47 auf dem die geplante Wohnsiedlung "Namib Eco Village" entstehen soll, gehört laut dem Naturschutzverband zu dem wichtigsten Brutplatz in ganz Afrika für die vom Aussterben bedrohte Seeschwalbe "Damara Tern" (Sternata balaenarum). 20 Brutplätze dieser seltenen Vogelart hatten Naturschützer dort vor Beginn der Entwicklung gezählt. Momentan sind davon nicht mehr viele übrig und drei Nester nahe dem Delfinstrand seien verschwunden. Landvermesser hätten die Brutplätze zerstört, Eier beschädigt und Küken verscheucht. Der Küstenstreifen gehört laut dem "Coastal Environmental Trust of Namibia" zu den 21 wichtigsten Vogelbrut-Gebieten der ganzen Welt. Mehr als 450 Vögel per Kilometer besiedeln dort den Strand. Nicht auszudenken was für große Schäden der Natur bei Baubeginn bevorstehen würde. Doch Keith Wearne und andere Naturschützer geben nicht auf, der Vogelexperte ist immer noch der Meinung die ganze Aktion wäre illegal. "Die Versteigerung hätte nie stattfinden dürfen, denn die Entwickler haben sich nicht an die Vorschriften gehalten."
Dieser Tage hatte jedoch trotzdem eine Grundstücksauktion von den Entwicklern PhinCon Enterprise (Pty.) Ltd. auf der Farm 36 stattgefunden. Trotz überteuerter Preise wurden elf der Grundstücke bereits verkauft. Momentan liegt das Projekt still und die Debatte um die Entwicklung soll zu Beginn des neuen Jahres besprochen werden. "Es gibt noch so viel Platz, so viele halbfertige Entwicklungen, warum muss ausgerechnet ein Naturschutzgebiet zerstört werden? Ist es wirklich das Geld wert, wenn auf lange Dauer Namibias wichtigster Vogelbrutplatz Wohnungen weichen muss?", fragt sich Keith Wearne.