Porno kontra Klassiker
Windhoek - Diese Woche hat eine hitzige Debatte um das 1961 erschienene Buch "Abschied von den Eltern" des deutschen Autors Peter Weiss begonnen, das im vergangenen Jahr erstmals zur Pflichtlektüre der DHPS-Zehntklässler im Rahmen des Deutsch-/Literatur-Unterrichts gehörte. In einer Stellungnahme bezeichnet eine Mutter, die ihren Namen nicht öffentlich nennen will, das Werk als "Schockbuch", das zur "geistigen Vergewaltigung" der Schüler beitragen würde. Der Autor sei ein "Meister gesteigerter perverser Assoziationen", führt sie aus.
Nun will die empörte Mutter erreichen, dass das Buch aus dem DHPS-Bestand verschwindet und dazu eine Diskussion in der Jahreshauptversammlung des Deutschen Schulvereins Windhoek (1949) am heutigen Donnerstagabend (ab 19 Uhr in der DHPS-Aula) anregen. "Mehr als ein Dutzend weitere Eltern" hätten die gleiche Meinung über dieses Werk, erklärt die Mutter, die nun u.a. die Gründung eines Buch- und Werteausschusses der Eltern vorschlägt.
DHPS-Schulleiter Dr. Siegfried Frey sieht indes keinen Grund zum Handeln. "Dieses Buch ist ein Klassiker der Nachkriegsliteratur, das Peter Weiss berühmt gemacht hat", sagte er auf AZ-Nachfrage und verwies darauf, dass das Werk auf der Literaturliste des Kultusministeriums von Baden-Württemberg (der Lehrplan dieses Bundeslandes ist Bestandteil des DHPS-Unterrichts) auftauche. "Den Vorwurf der Pornografie teile ich nicht. Der Einsatz der Lehrmittel ist zudem immer eine pädagogische Entscheidung, die von Lehrern und Schulleitung getroffen wird", sagte Frey. Dies sei auch in diesem Fall so gewesen. "Die rund 30 Kollegen des Fachbereiches Deutsch haben sich für dieses Buch entschieden, weil sie es für gut halten. Ich habe das verantwortet", so der Schulleiter. Man wolle die Schüler auf das Leben vorbereiten, und dazu gehörte auch "die Auseinandersetzung mit Gut und Böse, was ein literarisches Prinzip ist", führte er aus. Laut Frey habe es von Schülern noch "keine Beschwerde über dieses Buch gegeben".
Schulverein-Vorsitzender Jürgen Sievers stützte im Wesentlichen die Argumentation von Frey, räumte aber im AZ-Gespräch ein: "Wir müssen umsichtig damit umgehen, was pädagogische Inhalte betrifft." Er befürchtet jedoch, "dass eine sachliche Diskussion durch die aufgewühlten Emotionen leider nicht möglich ist".
Nun will die empörte Mutter erreichen, dass das Buch aus dem DHPS-Bestand verschwindet und dazu eine Diskussion in der Jahreshauptversammlung des Deutschen Schulvereins Windhoek (1949) am heutigen Donnerstagabend (ab 19 Uhr in der DHPS-Aula) anregen. "Mehr als ein Dutzend weitere Eltern" hätten die gleiche Meinung über dieses Werk, erklärt die Mutter, die nun u.a. die Gründung eines Buch- und Werteausschusses der Eltern vorschlägt.
DHPS-Schulleiter Dr. Siegfried Frey sieht indes keinen Grund zum Handeln. "Dieses Buch ist ein Klassiker der Nachkriegsliteratur, das Peter Weiss berühmt gemacht hat", sagte er auf AZ-Nachfrage und verwies darauf, dass das Werk auf der Literaturliste des Kultusministeriums von Baden-Württemberg (der Lehrplan dieses Bundeslandes ist Bestandteil des DHPS-Unterrichts) auftauche. "Den Vorwurf der Pornografie teile ich nicht. Der Einsatz der Lehrmittel ist zudem immer eine pädagogische Entscheidung, die von Lehrern und Schulleitung getroffen wird", sagte Frey. Dies sei auch in diesem Fall so gewesen. "Die rund 30 Kollegen des Fachbereiches Deutsch haben sich für dieses Buch entschieden, weil sie es für gut halten. Ich habe das verantwortet", so der Schulleiter. Man wolle die Schüler auf das Leben vorbereiten, und dazu gehörte auch "die Auseinandersetzung mit Gut und Böse, was ein literarisches Prinzip ist", führte er aus. Laut Frey habe es von Schülern noch "keine Beschwerde über dieses Buch gegeben".
Schulverein-Vorsitzender Jürgen Sievers stützte im Wesentlichen die Argumentation von Frey, räumte aber im AZ-Gespräch ein: "Wir müssen umsichtig damit umgehen, was pädagogische Inhalte betrifft." Er befürchtet jedoch, "dass eine sachliche Diskussion durch die aufgewühlten Emotionen leider nicht möglich ist".
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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