Polizei: "Wir haben versagt"
Inspektor Hieronymus Goraseb hat gestern gegenüber der Presse eingeräumt, dass die Polizei hinsichtlich des Massenausbruchs von Häftlingen am Wochenende versagt hat. Ein Grund dafür sei die dramatische Überbelegung der Haftzellen von Wanaheda und Katutura.
Windhoek - In einer bisher beispiellosen Einladung zu einer Sofort-Inspektion der Übervölkerung in Windhoeker Polizeizellen hat Goraseb nicht nur das Loch in der Decke der Polizeiwache von Wanaheda vorgeführt, durch das in der vergangenen Samstagnacht 34 Männer der Untersuchungshaft entkommen waren. Vielmehr hat er die Medien mitten unter die aggressiven Häftlinge mitgenommen und das Loch in der Decke gezeigt, das unterdessen durch eine Metallplatte wieder "abgesichtert" worden ist. Goraseb protestierte beim anschließenden Briefing im Büro des Befehlshabers von Wanaheda, Isaia Hainghumbu, persönlich gegen die unhaltbaren Zustände bei den beiden Polizeiwachen. Gleich mehrere Sicherheitsmaßnahmen sowie die Sicherheit der Polizeiwärter seien ständig gefährdet, zudem könne die Polizei keine humane Untersuchungshaft ermöglichen.
Goraseb hat damit die Klagen seines vorgesetzten Ministers Peter Tshirumbu Tsheehama in der Nationalversammlung direkt belegt: Die Gelder für den korrekte Pflichtausübung reichen sowohl in den Gefängnisanstalten als auch bei der Polizei vorn und hinten nicht. Die Strafvollzugsanstalten zahlen in diesem Jahr noch ausstehende Beträge für Strom und Wasser des Vorjahres.
Den Ausbruch von 34 Häftlingen um 3 Uhr in den frühen Morgenstunden am Sonntag - bis gestern hatte die Polizei zwölf wieder gefasst - erklärte Goraseb damit, dass Metallsägeblätter in die Zellen geschmuggelt worden seien, wahrscheinlich durch Besucher während der wöchentlichen Besucherstunde am vorigen Sonntag. Die entkommen Häftlinge müssen sich vor Gericht mehrheitlich wegen Diebstahls, Einbruchs und Raubes verantworten. Sechs unter ihnen wird Vergewaltigung vorgeworfen. Auch vier illegale Immigranten waren unter den Entflohenen, derweil zwei wegen versuchten Mordes und einer wegen Mordes noch vor Gericht erscheinen müssen.
Normalerweise überprüfen die Polizisten während der Nacht die Zellen und Korridore stündlich. Am Sonntagmorgen sei dies nicht geschehen, räumte Goraseb ein. "Wir müssen zugeben, wo wir versagt haben." Gleichzeitig wollte er aber auch auf den völlig überfüllten Zellentrakt hinweisen. Die Wanaheda-Wache, Baujahr 1994, hat Platz für 150 Häftlinge, aber bringt derzeit 371 unter. Die kleine Katutura-Wache, erbaut 1963, hat maximal Platz für 80 Insassen, beherbergt aber 170.
Auf AZ-Nachfrage, wie lange die Untersuchungshaft durchschnittlich dauert, erläuterte Goraseb: "Das Gesetz verlangt, dass der Verhaftete binnen 48 Stunden zum Haftprüfungstermin vor Gericht erscheint. Danach müsste er in einem Gefängnis untergebracht werden. Die Strafvollzugsanstalten sind jedoch derart überfüllt, dass solche Angeklagten wieder in die Polizeizellen der Wachen zurückgebracht werden. Hier sitzen Angeklagte, die seit drei Jahren auf ihre Gerichtsverhandlung warten."
Windhoek - In einer bisher beispiellosen Einladung zu einer Sofort-Inspektion der Übervölkerung in Windhoeker Polizeizellen hat Goraseb nicht nur das Loch in der Decke der Polizeiwache von Wanaheda vorgeführt, durch das in der vergangenen Samstagnacht 34 Männer der Untersuchungshaft entkommen waren. Vielmehr hat er die Medien mitten unter die aggressiven Häftlinge mitgenommen und das Loch in der Decke gezeigt, das unterdessen durch eine Metallplatte wieder "abgesichtert" worden ist. Goraseb protestierte beim anschließenden Briefing im Büro des Befehlshabers von Wanaheda, Isaia Hainghumbu, persönlich gegen die unhaltbaren Zustände bei den beiden Polizeiwachen. Gleich mehrere Sicherheitsmaßnahmen sowie die Sicherheit der Polizeiwärter seien ständig gefährdet, zudem könne die Polizei keine humane Untersuchungshaft ermöglichen.
Goraseb hat damit die Klagen seines vorgesetzten Ministers Peter Tshirumbu Tsheehama in der Nationalversammlung direkt belegt: Die Gelder für den korrekte Pflichtausübung reichen sowohl in den Gefängnisanstalten als auch bei der Polizei vorn und hinten nicht. Die Strafvollzugsanstalten zahlen in diesem Jahr noch ausstehende Beträge für Strom und Wasser des Vorjahres.
Den Ausbruch von 34 Häftlingen um 3 Uhr in den frühen Morgenstunden am Sonntag - bis gestern hatte die Polizei zwölf wieder gefasst - erklärte Goraseb damit, dass Metallsägeblätter in die Zellen geschmuggelt worden seien, wahrscheinlich durch Besucher während der wöchentlichen Besucherstunde am vorigen Sonntag. Die entkommen Häftlinge müssen sich vor Gericht mehrheitlich wegen Diebstahls, Einbruchs und Raubes verantworten. Sechs unter ihnen wird Vergewaltigung vorgeworfen. Auch vier illegale Immigranten waren unter den Entflohenen, derweil zwei wegen versuchten Mordes und einer wegen Mordes noch vor Gericht erscheinen müssen.
Normalerweise überprüfen die Polizisten während der Nacht die Zellen und Korridore stündlich. Am Sonntagmorgen sei dies nicht geschehen, räumte Goraseb ein. "Wir müssen zugeben, wo wir versagt haben." Gleichzeitig wollte er aber auch auf den völlig überfüllten Zellentrakt hinweisen. Die Wanaheda-Wache, Baujahr 1994, hat Platz für 150 Häftlinge, aber bringt derzeit 371 unter. Die kleine Katutura-Wache, erbaut 1963, hat maximal Platz für 80 Insassen, beherbergt aber 170.
Auf AZ-Nachfrage, wie lange die Untersuchungshaft durchschnittlich dauert, erläuterte Goraseb: "Das Gesetz verlangt, dass der Verhaftete binnen 48 Stunden zum Haftprüfungstermin vor Gericht erscheint. Danach müsste er in einem Gefängnis untergebracht werden. Die Strafvollzugsanstalten sind jedoch derart überfüllt, dass solche Angeklagten wieder in die Polizeizellen der Wachen zurückgebracht werden. Hier sitzen Angeklagte, die seit drei Jahren auf ihre Gerichtsverhandlung warten."
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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