Pohamba verurteilt

Windhoek - Die Nationale Gesellschaft für Menschenrechte (NGfM) hat Äußerungen von Präsident Hifikepunye Pohamba verurteilt, nach denen das neue Staatshaus eine Notwendigkeit für Namibia sei.

In einer Presseerklärung lobt die NGfM zwar erneut Pohambas Kampagne gegen die Korruption und seine "transparente Staatsführung". Gleichzeitig jedoch kritisiert sie den Präsidenten für seine Behauptung, er müsse sich bei Auslandsreisen oft schämen, dass Namibia derzeit kein Staatshaus habe, das mit dem Weißen Haus in Washington vergleichbar sei.

Außerdem distanziert sich die NGfM von Aussagen Pohambas, der vergangene Woche während einem Besuch der Baustelle, auf der momentan das Staatshaus entsteht, Kritiker des Bauprojekts verurteilt und darauf hingewiesen hatte, dass es sich dabei um ein "nationales Guthaben" handele.

"Mit solchen Stellungnahmen stellt Pohamba seine eigene Politik in Frage", betont der Direktor der NGfM, Phil ya Nangoloh, und fügt hinzu: "Er (Pohamba) hätte lieber seine Scham darüber ausdrücken sollen, dass in Form des Staatshauses ein teures Prestigeprojekt verwirklicht wird, während im ganzen Lande große Armut herrscht."

Demnach erinnert ya Nangoloh den Präsidenten daran, dass er in seinem Kampf gegen die Korruption mit gutem Beispiel vorangehen wolle. Da das Staatshaus "im Geheimen" geplant worden sei und seine Errichtung "ohne Transparenz" erfolge, sei das Bauvorhaben in direktem Konflikt mit Pohambas Verständnis von guter Staatsführung.