Pohamba-Bild an die Wand?

Windhoek - Zum Wechsel der Präsidenten müssen alle Ministerien und Kanzleien, alle partei- und staatshörigen Instanzen das Porträt des Alt-Präsidenten Sam Nujoma entfernen und dafür dasjenige des Nachfolgers Hifikepunye Pohamba an die Wand hängen. Staatssekretär Mocks Shivute hat jedoch alle beflissenen Patrioten zurückgepfiffen, die schon einen gerahmten Pohamba über ihre Schreibtische hängen wollten.

Das Informationsministerium weiß nämlich noch nicht, welches Porträt als das Amtliche abgesegnet werden soll. Zuerst hat der Vize-Infodirektor William Heuva dem Windoeker Fotographen Gerhard Botha am 24. März mitgeteilt, dass das erste offizielle Pohamba-Porträt, das sein Ministerium zur Verbreitung herausgegeben habe, nunmehr ungültig sei, weil ein weiteres freigegeben werden soll, und zwar am 1. April 2005. Ebenfalls am 24. März 2005 hat Heuvas vorgesetzter Staatssekretär Shivute im Fotokrieg gleich zwei Papiere losgeschickt: eine Presseerklärung, in der Shivute den Geschäftsmann Botha bezichtigt, dass er ein "ungültiges" Pohamba-Porträt verbreite, und zum Zweiten einen Brief direkt an Botha, in dem Shivute die "Print-Media"-Abteilung Heuvas exponiert, dass sie keine höhere Einwilligung eingeholt habe, Pohamba-Porträts in Umlauf zu bringen. Das Informationsministerium verfolge nämlich eine "Verteiler-Strategie", so Shivute an Botha, die aber erst mit dem Segen des Schatzamts (Fiskus) durchgeführt werden könne.

Kopfschüttelnd bemerkte Botha gestern auf Nachfrage gegenüber der AZ: "Dabei haben wir überhaupt kein Porträt aufgenommen. Wir rahmen nur solche Präsidenten-Porträts, die der Staat uns schickt."