Patriotische Steigerung, wenn Nullen kullern

Eberhard Hofmann
Die Unzufriedenheit über das Versöhnungspaket aus Berlin dreht sich im Kreis wie ein Kugellager auf Nullen.

Die zwei Verhandlungsparteien haben während der fünf Jahre kein Null-Ouvert vorgelegt. Das hat Folgen.

Bevor der Steinbock in die Null-Partie einsteigt, braucht der erst biekie Nachhilfe zur Orientierung:

Hundert hat 2 Nullen

Tausend hat 3 Nullen

Hunderttausend hat 5 Nullen

1 Million hat 6 Nullen

1 Milliarde =1 000 Milionen: hat 9 Nullen

Auf der Neun-Nullen-Stufe ham wir Trabbel. Hier scheiden sich die Wege. Die Brexit-Insulaner sind hier schon bei einer Billion und ein Teil der Namibier läuft ihnen hinterher.

1(deutsche) Billion schafft es auf 12 Nullen und hat also drei Nullen mehr als die Brexit-Billion.

Ein Teil der Namibier und das schöne Simbabwe kommen hier schon bei ihrer Trillion an

1 (deutsche) richtige Trillion =1 Million Billionen, bringt es hier auf 18 Nullen. Hier ham wir jetzt die Brexit-Insulaner und einen Teil der Namibier und verloren.

1 Trilliarde (1000 Trillionen) schafft es auf 21 Nullen

Soweit mit den Einsen und Null-Ouvert.

Was hat dieser Null-Rausch mit uns zu tun?

Sommer stief. Die unzufriedenen Bittsteller müssen schnellstens aus dem englisch-kolonialen Zahlensystem aus- und in die deutsche Nullabfolge einsteigen, schließlich geht es um eine deutsch-namibische Kolonialabrechung.

Das deutsche Versöhnungspaket bietet 18,5 Milliarden Nam-Dollar, was als zu wenig oder als Mickey-Maus-Zaster abgeschossen wird. Etliche Stammes-Chefs fordern dagegen 8 Trillionen Nam-Dollar, nach englischer Rechnung mit mickrigen 12 Nullen.

Wir raten den Chefs, mit selbiger Trillion-Vokabel dringend aus dem Brexit-System aus- und ins deutsche System einzusteigen und damit sage und schreibe zusätzlich sechs ganze Nullen zu gewinnen! `s Handelt sich hier schließlich um `ne nam-deutsche und nich um `ne britische Kolonial-Sache.

Mit der deutschen Trillion greifen wir richtig in die Vollen, nämlich 8 Trillionen + 18 Nullen,, overgezet synde 8 000 000 000 000 000 000 Nam-Dollar.

Ein Ombara, sprich Chef, hat gedroht, mit der Forderung sich selbst mit dem Teufel zu betten, also mit dem Deibel unter einer Decke stecken und notfalls bis in die Hölle und zurück zu pilgern.

Um das höllische Zerwürfnis zur überbrücken, brauchen wir tatsächlich einen Brückenschlag, bei dem die Parteien von Anfang an mit offenen Karten spielen. Das geht mos nich, dass nach fünf Jahren Verhandlung nur `ne bleddy Null-Lösung rausspringt.

Bürgerbaas und Rote Linie

Mach kein` Fout. Der Bürgerbaas von Ovenduka is auf Draht, Omushamane Omundohotola Job Shipululo Amupanda. Und wenn er in seiner Eigenschaft als Aktivist auftritt, benutzt er seinen Alias, dann heißt er nämlich Etondo lya Nehale. Den gebraucht er gerade aktuell, denn er geht wie viele andere schon zuvor gegen die Rote Linie vor, gegen den Veterinärzaun. Der schützt die Landesmitte unter Beestern nich nur gegen die Maul- und Klauenseuche, um den Rindfleischexport zu sichern, der zerschneidet auch Wildwechsel. Und der Zaun verhindert, dass Beester aus dem Norden einfach ins kommerzielle Farmgebiet getrieben werden.

Und dort, wo er streckenweise doppelt gespannt is, verreckt das Wild in seinem Laufgang . Während des Buschkriegs diente die Pad am Zaun auch der Patrouillenfahrt mit Spurensuche nach Minenlegern und Angreifern von Zivilzielen, im Klartext damals Terroristen oder Befreier genannt, je nach dem von welcher Seite gesehen. Die Kontrolle an den Durchlässen bei Oshivelo und Mururani is ziemlich streng, wie Etondo lya Nehale just erfahren musste, als er Fleisch aus dem Norden durch die Rote Linie transportieren wollte. `s Gibt also stief Gründe den Zaun abzureißen. Aber dafür müsste die heutige Veterinärkontrolle samt Zaun an die angolanische und sambische Grenze verlegt werden. Oder die Regierung pfeift ohne Ersatz auf den Zaun und behält das Rindfleisch im Land, pfeift auf die Arbeitsplätze und Devisen, die damit verlorgengehen.

Omushamane Etondo gehört hier offensichtlich zu den Leuten, die eine politische Entscheidung der ökonomischen vorziehen. Seine Lesart: „die Rote Linie dient Europa und den Europäern“. Jong Etondo, Du näherst Dich hier gefährlich den Apartheidsfloskeln. Im damaligen Sprachgebrauch war im Lande von „Non-Europeans“ und „Europeans“. Willst Du Dich da jetzt nachträglich einordnen?

Ähnlich wie bei der Roten Linie isses mit der Landreform, wo Politik vor Rentabilität geht. Der staatliche Ankauf von Farmen - das is immerhin `ne gesetzlich verankerte Sache - und die Neuansiedlung landloser Bürger dienen auf Papier zwar der Armutsbekämpfung und Existenzgründung, in der Praxis läuft es in den meisten Fällen jedoch auf ein Betriebsvernichtungssystem hinaus.

Deshalb is Politik so gefährlich.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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