Passagiere unter strenger Militärbewachung
Betr.: „Terror-Simulation hat Nachspiel“ (AZ, 19. Oktober 2017)
Tja, das war damals unser Flieger! Wirklich kein Vergnügen, den Tag im Baracken-Teil des Flughafens mit mehr als 300 anderen Passagieren zu verbringen. Es gab nur zwei Toiletten, deshalb hat es der Flughafen wohl auch erst nach über fünf Stunden für notwendig erachtet, in geringen Mengen (0,5l pro Person, bei über 40 Grad) Wasser zu verteilen. Man konnte den Bereich nicht verlassen, sondern stand unter Militär-Bewachung mit schwerer Bewaffnung.
Viele Stunden später dann die Info, dass von Südafrika ein Spezialkommando mit Sprengstoffsuchhunden eingeflogen würde, noch viel später musste jeder sein Gepäckstück identifizieren. Das war mit Abstand der unbehaglichste Flug, den wir je hatten – immer mit der Sorge, ob nicht doch noch eine Bombe an Bord ist; dann Crew-Wechsel und Auftanken in Tunesien, wieder unter Militärbewachung mit Maschinenpistolen im Anschlag.
Nach der Landung am Münchner Flughafen wurde dann nach genauer Durchsuchung jeder einzelne Passagier von einem Kriminalbeamten befragt – nach fast 30 Stunden unter Anspannung und ohne Schlaf.
Felicitas Welsch, Königsbrunn
Anm. der Red.: Die Leserbrief-Autorin war Passagierin des Air-Berlin-Flugs AB 7377, der am 17.11.2010 wegen des Auffindens der Bomben-attrappe mit gut sechs Stunden später als geplant den Hosea-Kutako-Flughafen in Richtung München verlassen hat.
Tja, das war damals unser Flieger! Wirklich kein Vergnügen, den Tag im Baracken-Teil des Flughafens mit mehr als 300 anderen Passagieren zu verbringen. Es gab nur zwei Toiletten, deshalb hat es der Flughafen wohl auch erst nach über fünf Stunden für notwendig erachtet, in geringen Mengen (0,5l pro Person, bei über 40 Grad) Wasser zu verteilen. Man konnte den Bereich nicht verlassen, sondern stand unter Militär-Bewachung mit schwerer Bewaffnung.
Viele Stunden später dann die Info, dass von Südafrika ein Spezialkommando mit Sprengstoffsuchhunden eingeflogen würde, noch viel später musste jeder sein Gepäckstück identifizieren. Das war mit Abstand der unbehaglichste Flug, den wir je hatten – immer mit der Sorge, ob nicht doch noch eine Bombe an Bord ist; dann Crew-Wechsel und Auftanken in Tunesien, wieder unter Militärbewachung mit Maschinenpistolen im Anschlag.
Nach der Landung am Münchner Flughafen wurde dann nach genauer Durchsuchung jeder einzelne Passagier von einem Kriminalbeamten befragt – nach fast 30 Stunden unter Anspannung und ohne Schlaf.
Felicitas Welsch, Königsbrunn
Anm. der Red.: Die Leserbrief-Autorin war Passagierin des Air-Berlin-Flugs AB 7377, der am 17.11.2010 wegen des Auffindens der Bomben-attrappe mit gut sechs Stunden später als geplant den Hosea-Kutako-Flughafen in Richtung München verlassen hat.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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