Opposition in Simbabwe warnt vor Wahlbetrug – kein Boykott geplant

Harare (dpa) - Simbabwes Oppositionsführer Nelson Chamisa hat vor der Präsidentschaftswahl am kommenden Montag vor einem möglichen Wahlbetrug durch die langjährige Regierungspartei gewarnt. Bereits im Vorfeld hätten Staatschef Emmerson Mnangagwa und seine Partei Zanu-PF staatliche Medien schamlos für ihren Wahlkampf missbraucht, erklärte Chamisa gestern. Seine Partei habe sich gegen einen Wahlboykott entschieden, werde jedoch keine getürkten Ergebnisse anerkennen, warnte er.
Die Wahlkommission sei völlig parteiisch zugunsten Mnangagwas und dessen seit 38 Jahren regierender Partei, so Chamisa. Trotzdem zeigte er sich zuversichtlich, dass die Menschen in Simbabwe eine neue Regierung wollen. „Es ist Zeit für einen Wechsel. Wir werden diese Wahl gewinnen“, sagte der Parteichef der Bewegung für demokratischen Wandel (MDC) vor Journalisten in der Hauptstadt Harare.
Das UN-Menschenrechtsbüro hatte am Dienstag von immer mehr Beschwerden über die Einschüchterung von Wählern in Simbabwe gesprochen. Langzeitpräsident Robert Mugabe hatte sein Amt in Folge eines Militärputsches im November nach 37 Jahren an der Macht aufgegeben. Seitdem regiert sein früherer Stellvertreter Mnangagwa.