Opfer der Visa-Willkür
Opfer der Visa-Willkür

Opfer der Visa-Willkür

Windhoek - Welchen Grund die verkürzte Aufenthaltserlaubnis hat(te), können sich die drei deutschen Staatsbürger Michael Vahder, Florian Böning und Sven Schwozer nicht erklären. "Der Grenzschutzbeamte hätte wissen müssen, dass wir 85 Tage bleiben werden, denn dies war auf dem Einreise-Formular sowie auf den Flugtickets klar zu erkennen", erklärte Vahder im AZ-Gespräch. Deshalb hatte das Wandergesellen-Trio nicht auf den Stempel im Reisepass geachtet, in dem die Dauer des Aufenthaltes eingetragen wird.

Als die Drei sich auf einer Reise nach Südafrika befanden, bemerkten sie dann den Irrtum in den Dokumenten. Doch es war längst zu spät: Vahder, Böning und Schwozer hielten sich nunmehr bereits seit einem Monat "illegal" im Land auf. Aus Angst, man würde sie bei dem Grenzposten nach Südafrika verhaften, brachen sie ihre Reise ab, kehrten nach Windhoek zurück und wandten sich sofort an die Deutsche Botschaft. Hier wurden sie dann ans Innenministerium verwiesen und von dort an die Polizei.

"Bei der Polizei ging's dann richtig los. Die waren unverschämt und sprachen mit uns, als wären wir kriminell. Die Beamten gaben uns keinerlei Möglichkeit, die Situation zu erklären, noch uns zu rechtfertigen. Sie nahmen uns die Reisepässe ab und erklärten, dass wir das Land innerhalb von 48 Stunden verlassen müssten. Die Pässe sollten wir am Flughafen wieder bekommen", so Vahder, kurz bevor das Trio das Land am Mittwochmorgen verlassen hat.

"Touristen müssen sofort selbst nachprüfen, ob die Aufenthaltstage stimmen", sagte der Staatssekretär des Innenministeriums, Patrick Nandago, auf AZ-Nachfrage und fügte hinzu, dass dies das erste Mal sei, dass er von solch einem Fall erfahre. Er erklärte weiter, dass die Gültigkeit des Reisepasses, der letzte Namibia-Besuch des Reisenden sowie die vollständigen Angaben auf dem Einreise-Formular eine Rolle spielten. Zudem müssten Touristen auch beweisen können, dass sie sich in dem gewünschten Aufenthalt auch versorgen können. "Das ist in jedem Land so", meinte der Staatssekretär. Er verteidigte die Grenzbeamten und meinte, dass namibische Staatsbürger mit "ähnlichen Problemen bei der Einreise in Deutschland konfrontiert werden".

Vor rund zwei Jahren berichtete die AZ über häufige Beschwerden von Touristen, denen Ähnliches widerfahren war wie den drei Wanderburschen. Ein gravierender Fall hatte sich im Januar 2009 ereignet, als ein Grenzschutzbeamter einem Touristen nur 20 Tage Aufenthalt gewährte. Der Besucher, der den Stempel im Pass ebenfalls nicht kontrolliert hatte, wurde an einer Polizei-Straßenkontrolle verhaftet und verbrachte eine Nacht im Gefängnis. Am nächsten Tag wurde er im Gericht freigesprochen und zahlte 400 N$ für eine Aufenthaltsverlängerung.

Kurz darauf äußerte sich die Deutsche Botschaft zu dem Fall: Demnach müsse jeder Besucher immer sofort überprüfen, ob die Aufenthaltstage stimmen. Der damalige Vizedirektor der Ausländerbehörde, Allison Hishekwa, erklärte indes: "Alle Ausländer haben das Recht, dass ihnen bei der Einreise 90 Aufenthaltstage gewährt werden. Ich weiß nicht, warum dies nicht so ist." Hishekwa riet zudem, sich bei Unregelmäßigkeiten umgehend beim Ministerium zu melden - und zwar bevor die genehmigten Tage abgelaufen sind (AZ berichtete).

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Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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