Odyssee mit der Polizei
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Odyssee mit der Polizei

Betr.: Die wahre Geschichte über die Macht des Warrant Officer Isaaks Es war einmal ein 51 Jahre alter Geschäftsmann, der lebte im Damaraland. Er betreibt dort eine Ballon-Safari-Firma und ein Gästehaus. Er war stolzer Besitzer eines gebrauchten Land Rover, den er kurz zuvor erstanden hat. Das Autohaus im Küstenstädtchen leistete den üblichen Service und registerte das Auto auf den Namen des neuen Besitzers. Der besagte Geschäftsmann fuhr am 17. Juli nach Swakopmund. An einer Straßensperre im dicht vernebelten Henties Bay musste er anhalten. Die jungen und freundlichen Polizistinnen prüften Führerschein und Plakette am Auto. Nachdem alles gültig war, stellten sie fest, dass das Nummernschild und die Nummer auf der Plakette nicht übereinstimmten. Nun wurde Motornummer geprüft und festgestellt, dass diese mit der neuen Zulassung auf der Plakette übereinstimmt. Ein Angestellter des Autohauses hat bei der Zulassung eine neue Nummer bekommen und vergessen, die dazugehörigen Nummernschilder anzubringen. Die freundlichen Polizistinen forderten den Geschäftsmann auf, in Swakopmund sofort das Autohaus aufzusuchen und die richtigen Schilder anzubringen. Da die netten Polizistinnen sich aber nicht sicher waren, ob das so geht oder ein Strafzettel ausgestellt werden müsse, riefen sie über ihren Funk nach den Warrant Officer Isaaks. Als der stolze Warrant ankam und den Geschäftsmann sah, den er kennt, sagte er kurzerhand: „Folgen Sie mir.“ Nach kurzer Fahrt zur Polizeistation stiegen alle aus und der stolze Officer lief mit grimmiger Miene um den Wagen, war aber an keiner höflichen Erklärung des Geschäftsmannes interessiert. Nun sagte der Polizist: „Ich sperre Sie ein.“ Er beschlagnahmte den Wagen und den deutschen Pass, nahm Fingerabdrücke und setzte die Kaution auf stolze 4000 N$ fest. Ein von der Ehefrau eilig geschicktes Fax des gesammten Zulassungspapiers, auf dem man die Rechtmäßigkeit des Besitzes nachlesen sollte, konnte Isaaks nicht davon abhalten, den Geschäftsmann zu kriminalisieren. Ein eilig gerufener Freund löste den vorm Herzinfarkt stehenden Geschäftsmann aus. Nach einer schlaflosen Nacht, eilte der Geschäftsmann zum Swakopmunder Gericht. Der Besitzer vom Autohaus eilte zur Hilfe, zahlte die Kaution zurück, wartete am Gericht, versprach, alle Kosten zu übernehmen und tat alles, um dem Geschäftsmann zu helfen. Vergeblich. Nach zwei Tagen am Gericht und einem Arbeitsausfall von 8000 N$ für eine Ballon-Safari ist alles beim Alten: Am ersten Tag war die Akte nicht da, auch der zweite Tag ging auf der Wartebank vorbei. Tag Nummer drei, Freitagmittag: Der Geschäftsmann bekam seinen Pass zurück; da er Pilot ist und Samstag einen Termin für eine Verlobung mit dem Ballon in Omaruru hat, braucht er sein Dokument. Das hilfsbereite Autohaus stellte ein brauchbares Auto zur Verfügung. Der Geschäftsmann und sein Angestellter fuhren nach Hause. Nächster Termin, Montag am Gericht. Nach angemessener Zeit schaffte es die nette Anwältin, dass der Staatsankläger die Strafanzeige von Isaaks zurückzieht und ein von Anfang an angemessenes Verkehrsbußgeld ausstellt. Weitere fünf Stunden vergingen, bis der nun doch nicht kriminelle Geschäftsmann seine Papiere erhielt und sich auf den Weg ins Nebelstädtchen machte, um seinen Landy zu holen. Der Geschäftsmann bin ich selbst, investierte 3,5 Mio. N$, organisierte das erste internationale Ballonfestival (das 1,5 Mio. N$ ins Land brachte), schaffte ein paar Jobs und arbeitete seit acht Jahren hart im Sonnenstaat. Ein Isaaks kann alles zerstören: Er nimmt das Gesetz in die eigene Hand. Ich selbst fliege in Zukunft mehr mit meinem kleinen Flugzeug, denn Warrant Isaaks hat keine Flügel. Und wenn ich weiter mein kleines Geschäft betreibe, Steuern zahle und mein Ballon-Festival durchziehe, werde ich vielleicht beim nächsten Antrag mit einer Daueraufenthaltsgenehmigung belohnt. Natürlich nur mit einem „sauberen“ polizeilichen Führungszeugnis. Gesamtkosten der Akion: 43000 N$. Ralf Matthaei, Uis Anm. der Red. Der Leserbrief wurde gekürzt. BU Ballonfestival: Das erste Ballonfestival, das 2012 bei Uis stattfand, wurde von Ralf Matthaei organisiert, der in dem Ort eine Ballon-Safari-Firma und ein Gästehaus betreibt. Foto: Erwin Leuschner

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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