Nullen weg, Problem bleibt
Windhoek/Harare - Ab heute sind alle Simbabwer sehr arm - zumindest, wenn man die nominelle Menge ihres Geldes betrachtet: Seit Mitternacht gilt eine Maßnahme der simbabwischen Zentralbank, im Rahmen derer zehn Nullen der Währung gestrichen werden. Aus zehn Milliarden Dollar wird damit einer. Dieser verzweifelte Versuch, der Weltrekord-Inflation von 2,2 Mio. Prozent entgegenzuwirken, kommt nur wenige Tage, nachdem die Zentralbank einen neuen 100-Milliarden-Dollar-Schein (ca. 4,50 N$) ausgegeben hatte - der allerdings nicht ausreicht, um einen einzigen Laib Brot zu kaufen. Neben einem neuen 500-Dollar-Schein soll jetzt auch erstmals seit Jahren wieder Münzgeld eingeführt werden.
Zentralbank-Chef Gideon Gono reagiert damit vor allem auf technische Probleme: Computer; Taschenrechner und Geldautomaten können mit den riesigen Zahlenwerten bis in Billiarden-Höhe nicht umgehen.
Eine Erleichterung für die darbende Bevölkerung wird die Maßnahme aber nicht bringen. Experten vermuten mittlerweile, dass die tatsächliche Inflationsrate im Land nicht bei 2,2 Millionen Prozent, sondern bei bis zu 12,5 Millionen Prozent liegt und die Preise weiter rasant steigen werden. "Was heute einen US-Dollar kostet, wird am Monatsende vielleicht schon 20 US-Dollar kosten", so der Wirtschaftswissenschaftler John Robertson. Die Maßnahme nehme sich nur der Symptome, nicht aber der Ursache an, so der Ökonom. Der neue 500-Dollar-Schein sei wahrscheinlich schon in kürzester Zeit wieder unbrauchbar. Eine Lösung der eigentlichen Wirtschaftskrise sei aber ohnehin schwer, da die Politik Mugabes die einst produktions- und einkommensstarke Landwirtschaft praktisch zum Erliegen gebracht habe.
Zentralbank-Chef Gideon Gono reagiert damit vor allem auf technische Probleme: Computer; Taschenrechner und Geldautomaten können mit den riesigen Zahlenwerten bis in Billiarden-Höhe nicht umgehen.
Eine Erleichterung für die darbende Bevölkerung wird die Maßnahme aber nicht bringen. Experten vermuten mittlerweile, dass die tatsächliche Inflationsrate im Land nicht bei 2,2 Millionen Prozent, sondern bei bis zu 12,5 Millionen Prozent liegt und die Preise weiter rasant steigen werden. "Was heute einen US-Dollar kostet, wird am Monatsende vielleicht schon 20 US-Dollar kosten", so der Wirtschaftswissenschaftler John Robertson. Die Maßnahme nehme sich nur der Symptome, nicht aber der Ursache an, so der Ökonom. Der neue 500-Dollar-Schein sei wahrscheinlich schon in kürzester Zeit wieder unbrauchbar. Eine Lösung der eigentlichen Wirtschaftskrise sei aber ohnehin schwer, da die Politik Mugabes die einst produktions- und einkommensstarke Landwirtschaft praktisch zum Erliegen gebracht habe.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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