Notwehrversion wirft Fragen auf

Windhoek (ms) – In dem Prozess gegen den des Mordes angeklagten Geschäftsmann Danne Rodney Shaningua (45) hat die Staatsanwaltschaft ihre Beweisführung abgeschlossen, während der diverse Zeugen den Angeklagten schwer belastet haben.

Dazu gehört der Gerichtsmediziner Yuri Vasin. Dieser hat gestern zu Protokoll gegeben, der von Shaningua angeblich in Notwehr erschossene Finne Ronni Marco Kristian Uolevi (42) sei von zwei Kugel in den Rücken getroffen worden, von denen eine seinen rechten Oberarm durchdrungen und die andere in seiner Lunge steckengeblieben sei.

Dieser Befund widerspricht der Darstellung Shaninguas, wonach Uolevi in der Nacht zum 9. August 2015 vor dem Windhoeker Nachtklub Jokers in Windhoek zunächst seinen VW Polo von hinten gerammt habe und ihn anschließend habe überfahren wollen, als er ausgestiegen sei. Als Uolevi auf ihn zu beschleunigt habe, sei er derart in Panik geraten, dass er auf den ihn zurasenden Finnen geschossen und ihn dabei tödlich verwundet habe (AZ berichtete).

Abgesehen von der Obduktion wurde diese Version auch durch die Zeugenaussage eines Ballistik-Experten in Zweifel gezogen, wonach die Schüsse auf das Heck des Geländewagen von Uolevi abgegeben worden seien, sich dieser also von dem Schützen entfernt habe. Ähnliches hatte die Beifahrerin von Shaningua ausgesagt und angegeben, der Angeklagte habe auf den Geländewagen gefeuert, als dieser ihn bereits passiert habe.