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Nigeria Krise im größten Ölförderland Afrikas trifft vor allem die USA

Nigerias Präsident Olusegun Obasanjo steht wieder vor einer harten Probe Erneut schütteln Unruhen das ölreiche Nigerdelta, und wie bereits 1999 und 2003 soll das Militär einmarschieren und für Ruhe sorgen. Doch für die Regierung geht es um mehr als die Aufrechterhaltung der Ordnung in der für das Land so wichtigen Region. Denn noch immer wird im Delta der Großteil des nigerianischen Rohöls gefördert, das rund 90 Prozent zu den Exporteinnahmen des westafrikanischen Landes beiträgt.

Das Erdöl ist seit langem der Segen und zugleich der Fluch Nigerias. Denn das schwarze Gold weckt in dem bevölkerungsreichsten Staat Schwarzafrikas seit der Entdeckung der ersten Ölquellen im Jahre 1958 viele Begehrlichkeiten ? und schürt die Verteilungskämpfe, die auch für die jüngsten Förderprobleme in großem Maße verantwortlich sind.

Dass die drei großen Ölkonzerne Chevron Texaco, Shell und Total Fina Elf ihre Arbeit in Nigeria immer wieder vorübergehend einstellen und Personal außer Landes bringen müssen, liegt jedoch nicht nur in der angeblichen politischen Benachteiligung der Volksgruppen im ölreichen Nigerdelta, wie es immer wieder heißt. Sicherlich tragen die Ölkonzerne eine gewisse Mitschuld an der Verschmutzung und dem niedrigen Entwicklungsstand der Region, die aus einem weitverzweigten Netz an Wasserstraßen besteht.

Andererseits ist die immer wieder angeführte Begründung, die Ölkonzerne müssten die Einheimischen stärker an den Gewinnen der Ölförderung beteiligen, allenfalls die halbe Wahrheit. Tatsächlich zahlen die Konzerne ? im Gegensatz zum nigerianischen Staat ? große Summen an die lokalen Behörden und Dorfchefs, um die völlig verwahrlosten Straßen, Schulen oder Hospitäler der Region zu entwickeln. Doch statt die Mittel ihrem eigentlichen Zweck zuzuführen, stecken die Empfänger das Geld zumeist in westliche Konsumgüter wie Satellitentelefone oder Luxuslimousinen, die vielerorts Neid erwecken und mittlerweile zur Entstehung mafiaähnlicher Strukturen in der Region geführt haben.

Symptomatisch für die zunehmende Anarchie im Nigerdelta ist zum Beispiel, dass sich dort inzwischen ganze Banden auf das Anzapfen von Ölpipelines spezialisieren. Das dabei illegal gewonnene Rohöl, angeblich rund 300 000 Barrel pro Tag, wird später auf dem internationalen Markt verkauft. Ein vertraulicher Bericht von Shell kam im letzten Jahr zu dem Schluss, dass die vielen Probleme das Unternehmen auf längere Sicht zwingen könnte, sich aus der Ölproduktion an Land zurückzuziehen und auf die Felder vor der Küste auszuweichen. Allerdings hat Shell dies bestritten.

Die meisten Konzerne entwickeln ihre Felder ohnehin seit längerem im ölreichen Golf von Guinea vor der Küste Westafrikas. Zwar sind diese weniger anfällig gegenüber sozialen Unruhen, doch sind die Kosten der Erschließung zum Teil beträchtlich.

Ebenso nachlässig wie gegenüber der eigenen Bevölkerung verhält sich die Regierung auch bei ihren Gemeinschaftsunternehmen mit den westlichen Ölkonzernen. Obwohl der Staat 75 Prozent seiner Einnahmen aus dem Ölgeschäft erhält und die Abhängigkeit vom schwarzen Gold mit jedem Jahr gewachsen ist, hat die Regierung in Abuja auch in diesem Jahr abermals nur rund zwei Drittel der fünf Milliarden Dollar gezahlt, die sie eigentlich als ihren Anteil an der Erschließung entrichten müsste.

Für Nigeria sind die jüngsten Förderprobleme ein schmerzhafter Rückschlag. Schließlich hatte Schwarzafrikas mit Abstand größter Ölproduzent in den letzten Wochen mehrfach erwogen, seine Fördermenge über jene 2,1 Millionen Barrel anzuheben, die dem Land pro Tag von der Opec eingeräumt werden. Die Drosselung der Produktion in Zusammenhang mit den jüngsten Unruhen im Delta kommt Nigeria aber auch deshalb ungelegen, weil Erdöl aus Afrika wegen des Irak-Krieges zuletzt immer mehr an Bedeutung gewonnen hat.

Nigeria will seine Produktion nach eigenen Angaben um rund 25 Prozent über die von der Opec genehmigte Förderquote steigern. Bereits jetzt hat das Land durch die höheren Gewinne aus dem Ölgeschäft in diesem Jahr Mehreinnahmen von etwa 2 Milliarden Dollar verbucht. Experten rechnen damit, dass das Land seine Förderung im nächsten Jahr von derzeit 2,5 auf mindestens 2,6 Millionen Barrel am Tag schraubt ? vorausgesetzt seine Regierung bekommt die Unruhen unter Kontrolle.

Betroffen sind von den Förderengpässen vor allem die USA, denen Nigeria zusätzliche Lieferungen zugesichert hatte. Nigeria zählt zu den sechs wichtigsten Öllieferanten der USA. Neben der günstigen geographischen Lage liegt ein weiterer Grund darin, das Nigerias Öl leicht und einfach zu raffinieren und deshalb auf den Märkten sehr beliebt ist

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Allgemeine Zeitung 2024-04-23

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