Niederlage für Landministerium

Windhoek - Zwei Brüder haben sich gestern vor dem Obergericht mit einem Eilantrag gegen das Ministerium für Ländereien und Neusiedlung durchgesetzt. Ben Aluendo Enghali und Josef Shefeni Enghali hatten gegen das Ministerium, dessen Angestellten Erastus Nghishoono und die Regierung geklagt, weil ihnen auf einem Stück Regierungsland, auf dem sie Rinder, Ziegen und andere Tiere halten, die Wasserversorgung abgeschnitten worden war. Richter Raymond Heathcote urteilte gestern in Abwesenheit der Antragsgegner, dass die Wasserversorgung auf der Parzelle der Farm Schellenberg in der Omaheke-Region wieder hergestellt werden muss. Zudem darf sich Nghishoono nicht mehr in die Belange der Brüder hinsichtlich des Weidelandes einmischen und muss die Verfahrenskosten tragen. Die Brüder hatten außerdem beantragt, dass ihnen das Stück Land im Rahmen des Landreformgesetzes formell zugesprochen wird, darüber wird aber erst nach einer separaten Anhörung am 31. August 2007 entschieden.

Die beiden Brüder hatten laut ihrer eidesstattlichen Erklärung bereits im Jahr 2001 einen Antrag auf Umsiedlung auf Regierungsländereien gestellt. Weil damals keine passende Parzelle vorhanden gewesen sei, habe man ihnen 2002 erlaubt, auf vier Einheiten des besagten Stück Lands zu farmen, bis eine formelle Umsiedlung genehmigt werde, was bis heute nicht geschehen sei. Im Mai 2002 seien die übrigen sechs der zehn Landeinheiten Nghishoono zugeteilt worden, mit dem beide daraufhin eine Vereinbarung über die Nutzung dessen Wassers getroffen hätten. Im Gegenzug hätten die Brüder Diesel bereitgestellt, um das Wasser in die eigenen Reservoirs zu pumpen. Eine Bezahlung sei nie verlangt worden, obwohl man dazu bereit gewesen wäre.

Am 11. März dieses Jahres seien beide dann informiert worden, dass Nghishoono Strafanzeige gegen sie gestellt habe, mit dem Ziel, die Brüder von der Farm zu verbannen, weil ihr Aufenthalt dort illegal sei. "Wir haben nichts Illegales getan. Wenn Nghishoono uns von dem Land entfernen will, muss er das im Rahmen des Gesetzes tun. (...) Es überrascht uns ohnehin, dass ein Beamter des Ministerium, der einen Job hat, Land zugeteilt bekommt, während wir in der Schwebe hängen. Das ist ungebührlich und riecht nach Korruption", heißt es in der eidesstattlichen Erklärung. "Wir nutzen dieses Land mit der Genehmigung des Ministeriums, dessen Pflicht es ist, uns umzusiedeln. Wenn man uns dort loswerden will, soll das Ministerium uns Land zuteilen, anstatt eigene Angestellte zu begünstigen."

Am 6. Juli sei dann von Angehörigen und Angestellten Nghishoonos, die auf seinem Teil des Farmlandes lebten, die Wasserversorgung gekappt worden. "Das ist eine Krise für uns (...) und eine unangemessene Maßnahme. Unsere Tiere leiden, haben seit zwei Wochen kein Wasser, eine Kuh ist bereits gestorben. Wir befürchten, dass wir einen Großteil unserer Herden verlieren werden - und damit auch unsere Lebensgrundlage. Wir können sonst nirgendwo hin."