Nicht noch ein Millionengrab
Der Hochverrats-Prozess gegen die mutmaßlichen Caprivi-Separatisten sollte 2004 zu einem Meisterstück der namibischen Justiz werden - mit über einhundert Angeklagten und einem eigens umgebauten Gerichtssaal im Zentralgefängnis. Heute, vier Jahre später, ist der Caprivi-Prozess vor allem eines: Ein Millionengrab. Sieben Millionen Namibia-Dollar pumpt der Staat jährlich in das Verfahren, die Ausgaben werden wohl noch steigen - ironischerweise werden davon hauptsächlich die Anwälte der Angeklagten bezahlt. Fortschritte sind jedoch kaum zu verzeichnen: Die Aktenberge wachsen proportional mit der Verwirrung. Unsere Justiz ist für eine solche Verhandlung noch nicht gerüstet. Es gibt keine echten Vergleichsfälle und die Staatsanwälte sind damit überfordert, gegen Angeklagte zu prozessieren, die sich selbst gar nicht als Namibier sehen.
Der Anführer der Separatisten, Ex-Politiker Mishake Muyongo, wird sich im dänischen Exil wahrscheinlich grinsend die Hände reiben: Zwar hat er die Unabhängigkeit des Caprivi nicht erreicht, seinen Ex-SWAPO-Kollegen bereiten seine Leute aber jetzt Kopfzerbrechen und leere Taschen.
Angesichts kaum erkennbarer Fortschritte und steigender Kosten muss das Vorgehen, die Machbarkeit und der Sinn des Caprivi-Prozesses wohl nochmals eindringlich überdacht werden. Millionengräber haben wir schon genug.
Der Anführer der Separatisten, Ex-Politiker Mishake Muyongo, wird sich im dänischen Exil wahrscheinlich grinsend die Hände reiben: Zwar hat er die Unabhängigkeit des Caprivi nicht erreicht, seinen Ex-SWAPO-Kollegen bereiten seine Leute aber jetzt Kopfzerbrechen und leere Taschen.
Angesichts kaum erkennbarer Fortschritte und steigender Kosten muss das Vorgehen, die Machbarkeit und der Sinn des Caprivi-Prozesses wohl nochmals eindringlich überdacht werden. Millionengräber haben wir schon genug.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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