„Näher dran an der Natur geht nicht“

Wiebke Schmit
Einen besonderen Fokus auf Nachhaltigkeit setzen und die Schonung natürlicher Ressourcen unterstützen - hierfür steht der Responsible Tourism Award (RTA). Dieser wird von der Namibia Media Holdings (NMH) auf der Tourism Expo am 31. Mai verliehen. Vier ausgewählte Gästebetriebe sind nominiert, die Werbeleistungen im Wert von bis zu 200000 N$ gewinnen können. Mit dabei ist auch das Ongava Tented Camp am Rand vom Etoscha-Nationalpark gelegen.

Harmonisch in die Natur integrieren und fast mit ihr verschmelzen - das ist das Ziel des Ongava Tented Camp. Möglichst naturbelassen soll die Umgebung des Luxus-Zeltcamps bleiben, sodass sich der Mensch dort unauffällig einfügen und die Vorzüge unberührter Natur genießen kann. Dafür sorgt ein Konzept, das Naturschutz und das Bewahren des empfindlichen Ökosystems kombiniert.

Das exklusive Tented Camp liegt in dem privaten, 30000 ha großen Ongava Game Reserve und grenzt an die südliche Grenze des Etoscha Nationalparks an. Das Eingangstor zum Ongava Game Reserve liegt direkt neben dem Ombika Tor südlich von Okaukuejo.

Einzigartig macht das Camp, dass es nicht umzäunt ist. „Näher dran an der Natur geht nicht“, sagt Asset und Maintenance Manager im Ongava Game Reserve, Heinrich Helberling. So tummeln sich die Tiere nicht nur am Wasserloch, sondern auch mitten im Camp auf den Wegen zu den Zelten. Abends werden die Gäste von bewaffneten Guides zu ihren Zelten begleitet, da es vorkommt, dass Löwen durch das Camp spazieren. Die insgesamt acht Zelte haben eine Veranda, einen großen Schlafbereich und im hinteren Teil des Zeltes ein Ried gedecktes Badezimmer mit „Open Air Dusche“.

Der Wasserkreislauf im Camp ist ein in sich funktionierendes System. So werden auch die Gäste zum Mitmachen animiert: Das anfangs noch kalte Wasser zum Duschen soll in Eimern aufgefangen werden, damit es später zum Reinigen des Zimmers verwendet werden kann. Auch werden die Gäste gebeten, die hauseigenen Seifen und Shampoos zu benutzen, um das empfindliche Wassersystem nicht mit chemischen Rückständen zu belasten.

Mit 120 Solarplatten auf den Dächern der Mitarbeiterunterkünfte kann sich das Camp seit vergangenem Jahr völlig autark selbst mit Strom versorgen. „Das bietet natürlich nicht nur den Vorteil, dass wir ausschließlich erneuerbare Energien nutzen können, sondern beschert uns auch eine einmalige Ruhe. Zuvor hatten wir einen brummenden Generator“, erklärt Heberling. „Jetzt ist es sogar so leise, das wir abends die Tiere trinken hören können“, sagt er. Das beleuchtete Wasserloch liegt keine 20 Meter von der Lapa entfernt. Bar und Speisebereich dort sind aus Stein gebaut und mit einem Rieddach versehen. Die genutzten Baumaterialien sind aus der unmittelbaren Umgebung im eigenen Reservat, damit sich das Camp natürlich in die Umgebung einfügt.

Gerne unterstützt Ongava die sozialen Belange in nächster Nachbarschaft, wo die Okaukuejo Gesamtschule liegt. Gesponsert wurden Trikots für die dortige Fußballmannschaft, sowie Sand und Steine für den Sportplatz und dessen Eingrenzung.

Ein eigenes Forschungszentrum gehört auch zu Ongava. Es ist eines der wenigen Schutzgebiete im südlichen Afrika, in dem sowohl Spitzmaul- als auch Breitmaulnashörner leben. Das Ziel ist es, beide bedrohten Tierarten zu schützen. Beispielsweise werden die genetischen Verbindungen der Population untersucht, um ihre Abstammung zu bestimmen. Die DNA wird aus Mist- und Gewebeproben extrahiert, ein Genotyp konstruiert und damit Verwandtschaftsverhältnisse der Nashörner über Generationen hinweg bestimmt. Auf diese Weise soll Inzucht vermieden werden. So konnte die Anzahl der Breitmaul-Nashörner seit 1995 von sechs auf dreißig im Reservat gesteigert werden. Das Forschungszentrum soll im nächsten Jahr auf das Gelände des Andersson‘s Camp im Game Reserve umziehen.

Auch im Tented Camp sind Restrukturierungen geplant, um das System im Einklang mit der Natur noch effizienter zu machen. „Es gibt immer Möglichkeiten, wie wir uns noch verbessern können“, sagt Heberling, der sich auch auf dem gewonnen Eco-Award in der höchsten Kategorie nicht ausruhen will. Der Responsible Tourism Award sei für ihn eine weiterer Ansporn „noch grüner“ zu werden. Um den Preis konkurrieren mit dem Ongava Tented Camp noch die Gondwana Etosha Safari Lodge (Oshikoto-Region), die Jackalberry Lodge (Sambesi-Region) und Wilderness Safaris Hoanib Skeleton Coast (Kunene-Region).



Anne Odendahl

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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