Neue Weichenstellung bei TransNamib
Wohl der transformierten Bahn liegt in der Verfrachtung von Massenwaren
Von Frank Steffen
Windhoek
Am Mittwochabend gab die Firmenleitung der staatlichen Bahngesellschaft TransNamib ihr neues Markenzeichen bekannt. Der seit Anfang des Jahres 2019 dienende Aufsichtsrat und das Management-Team des Staatsbetriebs hatten zu diesem formellen Anlass den Minister für öffentliche Arbeiten und Transport (MoWT), John Mutorwa, als Gastredner eingeladen. Neben weiteren Ehrengästen war auch der Vize-Minister für Staatsbetriebe (SOEs), Veikko Nekundi, mit dabei.
Laut dem Geschäftsführer Transnamibs, Johny Smith, ist das Logo grundsätzlich ein Abschluss der Planungsphase und formeller Anfang einer neuen Zeit für TransNamib. „Es handelt sich hier um eine Metamorphose einer veralteten Bahngesellschaft. TransNamib muss sich neu erfinden und seit meiner Anstellung Anfang 2018 treibe ich diese Modernisierung voran, denn nur so können wir die Voraussetzungen und Erwartungen des Staates erfüllen, Namibia als Logistikdrehscheibe zu etablieren und dabei nicht zuletzt unsere Bahnverbindungen lokal und in die Nachbarländer zu stärken und zu verbessern. Wir hinken allerdings den Entwicklungen mit mindestens 20 Jahren hinterher und deswegen muss ich mich auf mein Team - und damit meine ich jeden einzelnen Angestellten - verlassen können“, erklärte Smith.
Stolz kündigte er an, dass er zwar eingangs wusste, dass er eine Transformation würde einleiten müssen, doch habe er im Grunde nur das vorhandene Gedankengut, dass aus eigenen Reihen gediehen war, weiter zu führen brauchen: „Jeder weiß wie es um TransNamib steht. Unser Ruf ist nicht der Beste und mangelt es uns an Mitteln. Wir können dies nicht Übernacht ändern, aber eines ist gewiss, wir sind dabei unseren Betrieb aus eigener Kraft auf Vordermann zu bringen!“ Laut Smith haben die Transportvolumen der Bahngesellschaft im vergangenen Jahr bereits mit acht Prozent zugenommen und sei der Umsatz um sieben Prozent gewachsen: „Das ist eine bescheidener Anfang. Unsere Fünfjahresstrategie, die unser Aufsichtsrat angenommen und dem Minister für Finanzen vorgelegt hatte, sieht vor, dass wir unsere Volumen sowie den Umsatz in den kommenden Jahren verdoppeln.“
Kosten gedrosselt
In einem kurzen Privatgespräch mit Michael Feldmann, dem Betriebsleiter der TransNamib, zeigte sich dieser sehr optimistisch: „Vieles spricht dafür, dass wir es schaffen. Es geht nicht nur um Wachstum, sondern haben wir bereits vieles unternommen, die Kosten zu senken. Unser Büro in Südafrika wurde geschlossen und der marode Container-Service wurde eingestellt. Im vergangenen Monat haben wir aufgehört Transportaufträge für unsere Lkw-Abteilung entgegenzunehmen. Bis wir die letzten vertraglich geregelten Lieferungen abgehandelt haben, wird sicherlich noch ein Moment vergehen, aber grundsätzlich werden sich die Kosten senken. So schaffen wir Kapazität und konzentrieren uns auf das, womit wir Geld verdienen können: Massentransport.“
Und genau das bestätigten Smith sowie Transportminister Mutorwa und die Vorsitzende des Aufsichtsrates, Adv. Sigrid Tjijorokisa immer wieder. „TransNamibs Heil liegt in der Verfrachtung von Massenware, so Tjijorokisa. Laut Smith spricht das Personal intern nur noch von „rail it“ (verschicke es per Bahn): „Dies ist unser neuer Leitspruch, denn wir konzentrieren uns gemäß unseres Geschäftsplanes nur noch auf das Bahngeschäft. Wir wollen landesweit das Straßennetz entlasten und ungenutzte Kapazität einspannen.“
Tjijorokisa versprach dem Management sich nicht in den Betrieb einzumischen, betonte aber, dass der Aufsichtsrat die Absicht hege, prinzipiell eine Rolle bei der Festlegung der Geschäftsstrategie übernehmen zu wollen. „Als wir zu Anfang des Jahres als neuer Aufsichtsrat vom Minister eingestellt wurden, haben wir schnell gemerkt, dass hier eine gute Idee entwickelt worden ist. Als aufsichtführender Rat unterstützen wir die Sanierungsstrategie, denn wir sind es den Aktieninhabern schuldig, den Betrieb selbsterhaltend zu führen und auf Dauer diesen Besitzern - unserem Staat - Dividende zukommen zu lassen. Das ist und bleibt unser Ziel“, so Tjijorokisa.
Kreis hat sich geschlossen
Mutorwa freute sich indessen über Smiths Versprechen, den Kunden einen besseren sowie zuverlässigen Service anbieten zu wollen und eine digitale Transformation herbeizuführen. „Der Kreis schließt sich. Im vergangenen Jahr haben wir den neuen Geschäftsführer eingestellt und Ende des Jahres haben wir den Geschäftsplan mit Blick auf die kommenden fünf Jahre im Kabinett gutgeheißen. Anfang des Jahres haben wir den neuen Aufsichtsrat ernannt und somit denke ich, haben mein Amtskollege Leon Jooste (Minister für Staatsbetriebe) und ich etwas Ordnung in diesen Betrieb gebracht – natürlich mit Hilfe der genannten Personen“, meinte Mutorwa.
Mutorwa empfahl der Firmenleitung die Strecke von Ariamsvlei nach Lüderitzbucht „endlich in Betrieb“ zu nehmen und schlug dann - von seiner Rede abweichend - vor, dass man die geplanten Bahnverbindungen ins Ausland billiger bauen könne - ähnlich dem landesweiten Einsatz von Firmen und Personen, die vor etlichen Jahren zum Bau der Bahnlinie nach Ondangwa beigetragen hatten.
Windhoek
Am Mittwochabend gab die Firmenleitung der staatlichen Bahngesellschaft TransNamib ihr neues Markenzeichen bekannt. Der seit Anfang des Jahres 2019 dienende Aufsichtsrat und das Management-Team des Staatsbetriebs hatten zu diesem formellen Anlass den Minister für öffentliche Arbeiten und Transport (MoWT), John Mutorwa, als Gastredner eingeladen. Neben weiteren Ehrengästen war auch der Vize-Minister für Staatsbetriebe (SOEs), Veikko Nekundi, mit dabei.
Laut dem Geschäftsführer Transnamibs, Johny Smith, ist das Logo grundsätzlich ein Abschluss der Planungsphase und formeller Anfang einer neuen Zeit für TransNamib. „Es handelt sich hier um eine Metamorphose einer veralteten Bahngesellschaft. TransNamib muss sich neu erfinden und seit meiner Anstellung Anfang 2018 treibe ich diese Modernisierung voran, denn nur so können wir die Voraussetzungen und Erwartungen des Staates erfüllen, Namibia als Logistikdrehscheibe zu etablieren und dabei nicht zuletzt unsere Bahnverbindungen lokal und in die Nachbarländer zu stärken und zu verbessern. Wir hinken allerdings den Entwicklungen mit mindestens 20 Jahren hinterher und deswegen muss ich mich auf mein Team - und damit meine ich jeden einzelnen Angestellten - verlassen können“, erklärte Smith.
Stolz kündigte er an, dass er zwar eingangs wusste, dass er eine Transformation würde einleiten müssen, doch habe er im Grunde nur das vorhandene Gedankengut, dass aus eigenen Reihen gediehen war, weiter zu führen brauchen: „Jeder weiß wie es um TransNamib steht. Unser Ruf ist nicht der Beste und mangelt es uns an Mitteln. Wir können dies nicht Übernacht ändern, aber eines ist gewiss, wir sind dabei unseren Betrieb aus eigener Kraft auf Vordermann zu bringen!“ Laut Smith haben die Transportvolumen der Bahngesellschaft im vergangenen Jahr bereits mit acht Prozent zugenommen und sei der Umsatz um sieben Prozent gewachsen: „Das ist eine bescheidener Anfang. Unsere Fünfjahresstrategie, die unser Aufsichtsrat angenommen und dem Minister für Finanzen vorgelegt hatte, sieht vor, dass wir unsere Volumen sowie den Umsatz in den kommenden Jahren verdoppeln.“
Kosten gedrosselt
In einem kurzen Privatgespräch mit Michael Feldmann, dem Betriebsleiter der TransNamib, zeigte sich dieser sehr optimistisch: „Vieles spricht dafür, dass wir es schaffen. Es geht nicht nur um Wachstum, sondern haben wir bereits vieles unternommen, die Kosten zu senken. Unser Büro in Südafrika wurde geschlossen und der marode Container-Service wurde eingestellt. Im vergangenen Monat haben wir aufgehört Transportaufträge für unsere Lkw-Abteilung entgegenzunehmen. Bis wir die letzten vertraglich geregelten Lieferungen abgehandelt haben, wird sicherlich noch ein Moment vergehen, aber grundsätzlich werden sich die Kosten senken. So schaffen wir Kapazität und konzentrieren uns auf das, womit wir Geld verdienen können: Massentransport.“
Und genau das bestätigten Smith sowie Transportminister Mutorwa und die Vorsitzende des Aufsichtsrates, Adv. Sigrid Tjijorokisa immer wieder. „TransNamibs Heil liegt in der Verfrachtung von Massenware, so Tjijorokisa. Laut Smith spricht das Personal intern nur noch von „rail it“ (verschicke es per Bahn): „Dies ist unser neuer Leitspruch, denn wir konzentrieren uns gemäß unseres Geschäftsplanes nur noch auf das Bahngeschäft. Wir wollen landesweit das Straßennetz entlasten und ungenutzte Kapazität einspannen.“
Tjijorokisa versprach dem Management sich nicht in den Betrieb einzumischen, betonte aber, dass der Aufsichtsrat die Absicht hege, prinzipiell eine Rolle bei der Festlegung der Geschäftsstrategie übernehmen zu wollen. „Als wir zu Anfang des Jahres als neuer Aufsichtsrat vom Minister eingestellt wurden, haben wir schnell gemerkt, dass hier eine gute Idee entwickelt worden ist. Als aufsichtführender Rat unterstützen wir die Sanierungsstrategie, denn wir sind es den Aktieninhabern schuldig, den Betrieb selbsterhaltend zu führen und auf Dauer diesen Besitzern - unserem Staat - Dividende zukommen zu lassen. Das ist und bleibt unser Ziel“, so Tjijorokisa.
Kreis hat sich geschlossen
Mutorwa freute sich indessen über Smiths Versprechen, den Kunden einen besseren sowie zuverlässigen Service anbieten zu wollen und eine digitale Transformation herbeizuführen. „Der Kreis schließt sich. Im vergangenen Jahr haben wir den neuen Geschäftsführer eingestellt und Ende des Jahres haben wir den Geschäftsplan mit Blick auf die kommenden fünf Jahre im Kabinett gutgeheißen. Anfang des Jahres haben wir den neuen Aufsichtsrat ernannt und somit denke ich, haben mein Amtskollege Leon Jooste (Minister für Staatsbetriebe) und ich etwas Ordnung in diesen Betrieb gebracht – natürlich mit Hilfe der genannten Personen“, meinte Mutorwa.
Mutorwa empfahl der Firmenleitung die Strecke von Ariamsvlei nach Lüderitzbucht „endlich in Betrieb“ zu nehmen und schlug dann - von seiner Rede abweichend - vor, dass man die geplanten Bahnverbindungen ins Ausland billiger bauen könne - ähnlich dem landesweiten Einsatz von Firmen und Personen, die vor etlichen Jahren zum Bau der Bahnlinie nach Ondangwa beigetragen hatten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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