NASA-Missionen auf der Venus
Ähnlichkeiten zur Erde sollen ausfindig gemacht werden.
Von Katharina Moser, Windhoek
Vor einigen Tagen machte die NASA Schlagzeilen, als sie zwei neue Missionen zum Planeten Venus ankündigte. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten wird wieder Forschung auf dem Nachbarplaneten betrieben, rund eine Milliarde US-Dollar wird das kosten. Wie das Magazin Science schreibt, könnten die Ergebnisse der Forschung einen sich lang anbahnenden Paradigmenwechsel der Venus-Theorien bewirken.
Die Venus ist, so scheint es, ein trostloser, wasserloser Planet ohne Sauerstoff, mit einer Temperatur von 460 Grad auf der Oberfläche. Wovon man lange Zeit ausging: Der Planet hatte einst zahlreiche Wasservorkommen, die aber verkochten. UV-Strahlung brach die Wassermoleküle in Wasser- und Sauerstoff auf. Ersterer verflog im All, der Sauerstoff hingegen sollte sich in der Atmosphäre gehalten haben. Da aber kein Sauerstoff zu finden ist, ging man davon aus, dass die Wasservorkommen schon vor sehr, sehr langer Zeit verschwanden.
Eine Modellstudie von 2014 an der Universität von Peking kam jedoch zu Ergebnissen, die dies in Frage stellen: Bei Planeten, die sich so langsam um die eigene Achse drehen wie die Venus, ist der Coriolis-Effekt deutlich schwächer, der die Luftströmungen beeinflusst. Dementsprechend fließt die Luft auf der Venus den ganzen Weg vom Äquator zu den Polen. Wie ein NASA-Institut weiter elaborierte, muss dies dafür gesorgt haben, dass zu Anfang die Venus eine dichte Wolkenschicht hatte, die das Sonnenlicht von der Planetenoberfläche fernhielt. Das bedeutet, dass sich das Wasservorkommen auf der Venus deutlich länger gehalten haben könnte als angenommen. Auf der Erde beförderte das Wasser die Plattentektonik, dies könnte auch auf der Venus der Fall sein – und möglicherweise ein Hinweis auf Leben. Was dann später mit dem Wasser und dem Sauerstoff passierte, ist noch ein Rätsel. Nachfolgende Studien schlugen vor, es könnte Ausbrüche gegeben haben, die eine massive Influx von Kohlenstoffdioxid und Reaktion von Magma und Asche zur Folge gehabt haben könnten.
In diese Rätsel könnten die neuen Venusmissionen nun mehr Klarheit bringen. Die Mission VERITAS wird die Oberfläche des Planeten genau aufzeichnen und die chemische Zusammensetzung untersuchen. Die Mission DAVINCI+ hingegen wird die Zusammensetzung der Luft erforschen und unter anderem auf die Präsenz von Edelgasen testen. Der Sinn? Es gilt herauszufinden, ob die Zusammensetzung möglicherweise der der Erde ähnlich ist. Das würde nachweisen, dass sich auch die Entstehungsgeschichte und das Vorhandensein von Wasser ähneln. DAVINCI+ wird auch nach Spuren des Gases Phosphin suchen, das manche Wissenschaftler dort vermuten, und das auf der Erde ein Zeichen von mikrobiellem Leben ist. Wenn die Missionen Erfolg haben, werden die Menschen bald mehr darüber wissen, wie die Venus entstand, wann, wie und wo sie Wasservorkommen hatte – und ob es eine Chance auf die Entwicklung von Leben gab.
Vor einigen Tagen machte die NASA Schlagzeilen, als sie zwei neue Missionen zum Planeten Venus ankündigte. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten wird wieder Forschung auf dem Nachbarplaneten betrieben, rund eine Milliarde US-Dollar wird das kosten. Wie das Magazin Science schreibt, könnten die Ergebnisse der Forschung einen sich lang anbahnenden Paradigmenwechsel der Venus-Theorien bewirken.
Die Venus ist, so scheint es, ein trostloser, wasserloser Planet ohne Sauerstoff, mit einer Temperatur von 460 Grad auf der Oberfläche. Wovon man lange Zeit ausging: Der Planet hatte einst zahlreiche Wasservorkommen, die aber verkochten. UV-Strahlung brach die Wassermoleküle in Wasser- und Sauerstoff auf. Ersterer verflog im All, der Sauerstoff hingegen sollte sich in der Atmosphäre gehalten haben. Da aber kein Sauerstoff zu finden ist, ging man davon aus, dass die Wasservorkommen schon vor sehr, sehr langer Zeit verschwanden.
Eine Modellstudie von 2014 an der Universität von Peking kam jedoch zu Ergebnissen, die dies in Frage stellen: Bei Planeten, die sich so langsam um die eigene Achse drehen wie die Venus, ist der Coriolis-Effekt deutlich schwächer, der die Luftströmungen beeinflusst. Dementsprechend fließt die Luft auf der Venus den ganzen Weg vom Äquator zu den Polen. Wie ein NASA-Institut weiter elaborierte, muss dies dafür gesorgt haben, dass zu Anfang die Venus eine dichte Wolkenschicht hatte, die das Sonnenlicht von der Planetenoberfläche fernhielt. Das bedeutet, dass sich das Wasservorkommen auf der Venus deutlich länger gehalten haben könnte als angenommen. Auf der Erde beförderte das Wasser die Plattentektonik, dies könnte auch auf der Venus der Fall sein – und möglicherweise ein Hinweis auf Leben. Was dann später mit dem Wasser und dem Sauerstoff passierte, ist noch ein Rätsel. Nachfolgende Studien schlugen vor, es könnte Ausbrüche gegeben haben, die eine massive Influx von Kohlenstoffdioxid und Reaktion von Magma und Asche zur Folge gehabt haben könnten.
In diese Rätsel könnten die neuen Venusmissionen nun mehr Klarheit bringen. Die Mission VERITAS wird die Oberfläche des Planeten genau aufzeichnen und die chemische Zusammensetzung untersuchen. Die Mission DAVINCI+ hingegen wird die Zusammensetzung der Luft erforschen und unter anderem auf die Präsenz von Edelgasen testen. Der Sinn? Es gilt herauszufinden, ob die Zusammensetzung möglicherweise der der Erde ähnlich ist. Das würde nachweisen, dass sich auch die Entstehungsgeschichte und das Vorhandensein von Wasser ähneln. DAVINCI+ wird auch nach Spuren des Gases Phosphin suchen, das manche Wissenschaftler dort vermuten, und das auf der Erde ein Zeichen von mikrobiellem Leben ist. Wenn die Missionen Erfolg haben, werden die Menschen bald mehr darüber wissen, wie die Venus entstand, wann, wie und wo sie Wasservorkommen hatte – und ob es eine Chance auf die Entwicklung von Leben gab.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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