Namibischer Träger gesucht

Für die Zukunft des Kultur- und Tourismuszentrums in Okakarara gibt es noch kein Konzept. Fest steht nur, dass das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die Einrichtung erhalten und dafür den Deutschen Entwicklungsdienst (DED) stärker in die Pflicht nehmen will.

Windhoek/Berlin - "Herausforderung für die Zukunft wird sein, die Besucherzahlen - sowohl von Einheimischen wie von Touristen - deutlich zu steigern, erhöhte Einnahmen und mittel- bis längerfristrig ein hohes Maß an Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit zu erzielen", erklärte BMZ-Pressereferent Holger Illi und reagierte somit auf einen AZ-Fragenkatalog, dessen Beantwortung der DED vor wenigen Wochen mit Verweis auf das Ministerium abgelehnt hatte. Hintergrund war die Kündigung von DED-Entwicklungshelferin Almut Hielscher zu Ende November nach einem Personalstreit. Noch zuvor hatte sie in einem Hilferuf an BMZ-Ministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul geschrieben, dass das mit deutschen Geldern aufgebaute und finanzierte Zentrum "akut in seiner Existenz gefährdet" sei (AZ berichtete).

Auf die von Hielscher beschriebene Gefahr ging der BMZ-Sprecher nicht direkt ein, machte aber deutlich, dass der DED, der federführend beim Bau des Zentrums (Kosten: 181000 Euro bzw. ca. N$ 1,4 Mio.) war, jetzt mehr in die Pflicht genommen werden soll. "Zur Sicherung der Zukunft des Zentrums wurde der DED durch das BMZ bereits beauftragt, über die bisherige Unterstützung hinaus kurzfristige Überbrückungsmaßnahmen für den weiteren Betrieb zu ergreifen." Und weiter: "Die Bundesregierung trägt mit personellen und finanziellen Mitteln dafür Sorge, dass der Bestand des Kulturzentrums Okakarara gesichert wird. Mittelfristig werden Gespräche über eine dauerhafte Trägerschaft mit namibischen Partnern geführt." DED-Landesdirektor Achim Mortier ergänzte auf Nachfrage: "Bei den Überbrückungsmaßnahmen handelt es sich um die Sicherstellung des laufenden Betriebs des Centers, also die Kosten für Strom, Wasser, Telefon etc." Nach AZ-Informationen zahlt der DED aber bereits jetzt die laufenden Kosten (Löhne und Gehälter, Wasser, Strom) in Höhe von rund 11000 Namibia-Dollar pro Monat. Angaben dazu wollten weder BMZ noch DED machen.

Der Grund für Hielschers Hilferuf war ihre Sorge um den Fortbestand der Einrichtung. Nach eineinhalb Jahren Tätigkeit vor Ort warf sie dem Projektleiter des Zentrums Fehlverhalten und mangelnde Verantwortung vor und sieht deshalb die Gefahr, dass dieses "in den Zusammenbruch abgleitet". So seien die Planungen - auch nach der Aufbauphase - nur zum Bruchteil umgesetzt worden. Die Aktivitäten und Einnahmen des Zentrums beschrieb der Ministeriumssprecher wie folgt: "In dem Zentrum wurden seit der Einweihung im August 2004 diverse kulturelle Veranstaltungen (Theatervorführungen, Filmabende, Jugendcamp, Einweihung der Ausstellungshalle, Hererokulturtag) durchgeführt. Die daraus entstandenen Einnahmen sind allerdings bisher nur marginal. Dies ist zum einen strukturellen Schwierigkeiten geschuldet, zum anderen aber auch der andauernden Auf- und Ausbauphase bis Mitte 2005." Deshalb soll jetzt auch "die deutsche Entwicklungszusammenarbeit (EZ) das Zentrum (?) zukünftig fördern", so Illi. Und: "Über die Form der langfristigen Einbindung des Zentrums in den Gesamtrahmen der deutsch-namibischen EZ wird im Rahmen der Gespräche beider Regierungen zu entscheiden sein."

Indes scheint die Nachfolge von Entwicklungshelferin Hielscher noch nicht geklärt zu sein. Laut AZ-Quellen hat der favorisierte Kandidat für die Stelle sein Interesse Ende November 2005 wieder zurückgezogen - just am Tag nach der geplatzten Unterzeichnung der deutschen Versöhnungsinitiative durch die namibische Regierung in Berlin. Jetzt teilte DED-Direktor Mortier mit: "Hinsichtlich der Nachbesetzung der Stelle von Frau Hielscher bin ich sehr optimistisch, dass diese bereits zum 1.2.2006 erfolgen kann."

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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