Nach 27 Jahren weiterhin Sklaven

Windhoek (ste) – Am 27. Unabhängigkeitstag Namibias hatten die sogenannten Struggle Kids bereits ab 7 Uhr die Fernstraße A1/B1 zwischen Windhoek und Okahandja mit alten Reifen gesperrt und diese angezündet. Augenzeugen berichteten, dass sich die Gruppe ruhig verhielt und von Polizeieinheiten beobachtet wurde. Laut Presseagentur Nampa hat der Sprecher der Aktivisten, Tuhafeni Nhinda, darauf hingewiesen, dass sie diese Art der Demonstration ihren Eltern zu Ehren organisierten: „Diese Straße kann nur wegen des Blutes, welches unsere Eltern vergossen haben, gebaut werden. Trotzdem nimmt man uns als leidtragende Swapo-Kinder nicht zur Kenntnis - wir sind immer noch Sklaven.“ Die Demonstranten hatten Autos am Weiterfahren gehindert und von den Fahrern Geld oder Nahrung verlangt. Als sie ihre Forderungen nicht einstellten und die Straße weiterhin mit brennenden Reifen beschädigten, schoss die Polizei mit Gummikugeln auf die Gruppe, die sich dann schnell auflöste. Zwei Demonstranten wurden dabei leicht verletzt. Der verantwortliche Polizeibeamte Sylvanus Nghishidimbwa stellte die Gruppe zur Rede und erklärte, dass ihre Präsenz auf der Straße im Sinne der allgemeinen Sicherheit nicht zugelassen werden könne.