Na, wie sollten wir denn am besten feiern ?

Eberhard Hofmann
Die Jugendführer der SWA-Volksorganisation sowie der Demokratischen Volksbewegung oder der Populärdemokraten (PDM) liegen sich in den Haaren. Der PDM-Vorkämpfer der Jugend, Omutengwa Benson Katjirijova, is bei den Harambee-Comräds ins Fettnäppl getreten. Und zwar geht´s bei ihm nich nur um die Art und Weise, wie wir drei Jahrzehnte Souveränität feiern sollten, sondern er schlägt kurzerhand vor, dass wir die Feier abblasen und das für die Indeppedenz-Party reservierte Ovimariva nehmen und dafür lieber Wohnungen bauen.

`s Versteht sich von selbst, dass die Jungtürken der Partei, die sich für die Größte aller Zeiten hält, das nich unwidersprochen lassen können. Jong, der Benson is mit seiner Forderung mos noch viel weiter gegangen. „Was sollen wir denn bloß feiern?“ will der wissen. „30 Jahre Hunger, Arbeits- und Obdachlosigkeit und bodenlose Existenz?“ Also auch Grundbesitz. „1989 hat Swapo der Nation Jerusalem versprochen, hat dafür jedoch Mogadischu geliefert.“

Katjirijovas Statement und Forderung sind infolge der Verallgemeinerung an mehreren Stellen anfechtbar, noch bevor Du Dich mit der Kernfrage „feiern oder arbeiten“ auseinandersetzen musst. Genau diese Chance nimmt sein Gegenpart Lineekela Dumeni von der Swapo-Jugendliga nich wahr. In seiner Replik bleibt er in Struggle-Klischees stecken nach dem Vobild der beiden Altpräsidenten des Landes, Omushamane Comräd Osema Nujoma, Speerspitze der Nation, und Comrad Hifikepunye Pohamba, der Einzigartige, die auf Worthülsen ausgewichen sind, wenn sie kritisiert wurden. Dumeni beschimpft seine Opposition als „Imperialisten“ und „Opportunisten“. Jeder Politiker muss Opportunist sein, damit er die rechte Gelegenheit am Schopf fassen kann. Wir reden hier aber nich von Gelegenheiten, sich selbst und korrupt aus den Töpfen der Nation zu bereichern, sondern vom Eisen, das geschmiedet sein will, derweil es glüht.

Von der dummen Verwendung der Vokabel „Imperialisten“ soll die Rede sein. Wer hat heute noch ein Empire, das den Namen verdient, wenn's nich die Großmächte USA, Russland, China und überbevölkerte Staaten wie Indien sind? Der Leser und die Leserin – und Diverse (nach neudeutscher Schreibart sind das Leut´, an denen Du das Geschlecht nich erkennst, auch wenn Du denen die Hose runterziehst. Also noch einmal: manche Leser werden sich erinnern, wie die AZ einmal Omushamane Pohamba gefragt hat, wen er und wen seine Comräds konkret meinen, wenn sie im 21. Jahrhundert gegen Imperialisten wettern. Omushamane Pohamba – er war seinerzeit gerade gekürter Präsidentschaftskandidat seiner Partei geworden – hatte sich für das Interview echt stief Zeit genommen, schaute auf die Frage zunächst etwas wortlos und verdutzt drein und meinte dann salopp, das Thema sollten wir am besten bei einer anderen Gelegenheit drannehmen. Und wer bemüht sich schon mit einem Spitzenpolitiker um ein Interview, sollte es lediglich um Semantik, Bedeutungslehre und linguistische Haarspalterei gehen?

Kurzes Fazit: wenn Politiker, Altrassisten mit gestörtem Grundwasser der Seele in einem Disput oder sonstiger Meinungsverschiedenheit keine rationalen Argumente mehr haben, dann fallen sie auf Klischees, Worthülsen und auf die Rassentrommel zurück. Wenn Omushamane Pohamba nich weiß, wer oder was `n Imperialist is, wie soll Jung-Comräd Dumeni das wissen?

Dazu noch `ne Rassistenstory aus Elisenheim. Eine Frau führt regel­mäßig ihren Hund aus. Pubertär-Jerries sagen dazu „Gassi gehen“. Die Frau gehört der Otjirumbu-Hautfarbe an. Ihr Köter lässt auf dem Bürgersteig/Trottoir vor dem Haus einer Frau mit kwaiem Tähn Drolle liegen. Die Frau mit dem verdreckten Trottoir beschwert sich nich bei der Hundeausführerin oder beim Obmann der anheimelnden Buschenklave Elisenheim, sondern geht auf die Whatsapp-Plattform und beschimpft die bleiche Hautfarbe des Frauenzimers mit dem liederlichen Hundevieh. Jesslaik, was sagste dazu? In Kapstadt herrscht dagegen Strenge. Hundeführer ziehen sich eine Plastikhülle über die Hand und

sacken den Hundedroll ein, wenn das Viech einen hat fallen lassen, um den Dreck woanders zu entsorgen.

Mehr Details brauchen wir heut nich, denn wir rüsten uns auf drei Jahrzehnte Souveränität, mit allerhand Fischgestank.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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