Mutmaßliche Separatisten müssen sich gedulden
Windhoek (ms) - Die acht mutmaßlichen Caprivi-Separatisten, die nach eigener Darstellung aus Botswana verschleppt und nach Namibia entführt wurden, werden bis kommendes Jahr auf ein für sie entscheidendes Urteil warten müssen.
Nachdem Richter Petrus Unengu einen Antrag der Angeklagten verworfen hatte, in dem sie die Justizgewalt namibischer Gerichte anfechten, hatte ihr Anwalt Norman Tjombe das Oberste Gericht erfolgreich um Revisionserlaubnis ersucht.
Gestern teilte er Unengu in einer weiteren Vorverhandlung mit, dass die Berufung aufgrund der Vielzahl anhängiger Fälle vermutlich erst 2016 werde verhandelt werden können. Weil den Angeklagten ein vorzeitiger Freispruch winkt, sollte in höchster Instanz zu ihren Gunsten entschieden werden, wurde ihr Verfahren vor Unengu auf den 30. März 2016 vertagt.
Ihre Forderung nach vorzeitiger Freilassung begründen sie damit, die hiesige Justiz habe keine Rechtsgewalt über sie, da sie illegal aus Botswana verschleppt worden seien. Unengu hatte dieses Argument verworfen, weil die acht Antragsteller entgegen eigener Beteuerung nicht von namibischen „Polizisten, Soldaten, Sicherheitskräften oder Agenten“ aus Botswana entführt, sondern dort von botswanischen Polizisten festgenommen und an der Grenze namibischen Behörden „übergeben“ worden seien.
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Allgemeine Zeitung
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