Musik, die zum Tanzen einlädt

Diesjährige Swakopmunder Musikwoche unter dem Motto „Let's Dance“
WAZon-Redakteur
In der letzten Woche war es wieder soweit: Die musikalischen Tage vom 12. Dezember bis 17. Dezember boten zahlreichen Gästen beste Unterhaltung. Chor, Big Band, Orchester und Co. sorgten bei verschiedenen Konzerten für gute Stimmung.

Eröffnet wurde die musikalische Veranstaltungsreihe mit einem Dozentenkonzert in der Hanjo-Böhlke-Aula der Namib-Oberschule (NHS). Ein weiteres Highlight war das Freiluftblaskonzert am darauf folgenden Tag, welches im Thomas-Amunyela-Amphitheater stattfand. Am 14. Dezember wurde schließlich das Jugendkonzert in der Hanjo-Böhlke-Aula abgehalten.

Die Musikwoche wurde in diesem Jahr mit gleich zwei Abschlusskonzerten – am Freitag- und Samstagabend – beendet. Beide Male war das Konzert ausverkauft und der Saal dementsprechend gefüllt: Kein einziger der 390 Plätze blieb leer. Auch die Stimmung war – dem begeisterten Applaus zufolge – phänomenal. Doch nicht nur das Publikum hatte seinen Spaß: Auch den Musikern konnte man ansehen, dass sie mit Leidenschaft dabei sind und sie sich von den Rhythmen mitreißen lassen. So wurde keineswegs bloß stillgestanden, sondern auf der Bühne geschunkelt und getanzt – ganz nach dem Motto der diesjährigen Musikwoche: „Let's Dance!“ Im Programmheft des Abschlusskonzertes wird der griechische Philosoph Platon zitiert: „Die Musik ist ein moralisches Gesetz. Sie schenkt unseren Herzen eine Seele, verleiht den Gedanken Flügel, lässt die Phantasie erblühen…“ Und auch das folgende Zitat stammt von Platon: „Tanz ist die Kunst, die die Seele des Menschen am meisten bewegt.“

Es wehte ein frischer Wind in der traditionsreichen Veranstaltungsreihe: So gab es in diesem Jahr mit Cornelia von Kerssenbrock aus Deutschland eine neue musikalische Leitung. Die Dirigentin, die sich für die nächsten drei Jahre verpflichtet hat, dirigiert mit ihrem Mann, dem Sänger Ludwig Baumann, das Opernfest Gut Immling am bayerischen Chiemsee und gilt als eine der besten Dirigentinnen Europas. Es entspreche der Vereinssatzung, regelmäßig die Dozenten zu wechseln, um den Teilnehmern eine große Vielfalt an Lernmöglichkeiten zu bieten, erklärt die Musikwoche-Vorsitzende Christiane Berker. Doch das war noch längst nicht die einzige Neuerung: Die Jazz-Band und die Concert Band wurden in diesem Jahr zu einer Big Band zusammengelegt. Diese Veränderung ist allerdings vor allem der finanziellen Situation geschuldet. Schließlich ist die Veranstaltungsreihe auf Spenden angewiesen. Finanzielle Hilfe kommt seit Jahren meist von den gleichen Sponsoren, wie vor allem von Bank Windhoek und diversen anderen Unternehmen aus Swakopmund und auswärts – dieser Beitrag ist in Summe jedoch kaum ausreichend.

Schließlich kam hinzu, dass sich Frau Berker beim zweiten Abschlusskonzert nach neun Jahren offiziell von ihrem Amt als Vorsitzende verabschiedete und den Posten an ihre junge Nachfolgerin Ailly Namupala übergab. „Ich hatte das Gefühl, dass es Zeit für Veränderungen ist und neue Ideen sowie eine junge Person mit viel Energie der Swakopmunder Musikwoche guttun werden“, sagt Berker. Sie werde aber weiterhin bei der Organisation mitwirken und Namupala zur Seite stehen.

Trotz finanzieller Schwierigkeiten war die Veranstaltungsreihe wieder ein voller Erfolg. „Es ist alles sehr gut verlaufen und es war aus meiner Sicht eine der besten Musikwochen überhaupt“, meint Ailly Namupala. Fast alle Konzerte seien im Voraus restlos ausverkauft gewesen. Ihr Lob geht vor allem an ihr Team und die neue musikalische Leitung, die sich bewährt habe: „Cornelia von Kerssenbrock hat einen brillanten Job gemacht! Und beim Kirchenkonzert hat sie zudem auch noch an der Orgel ihr Können unter Beweis gestellt.“

Was sie besonders freue, ist der talentierte musikalische Nachwuchs: „Unser Jugendchor ist die größte teilnehmende Gruppe. Das finde ich eine sehr erfreuliche Tatsache, da dies unsere musikalische Zukunft ist. Teilnehmen können dort Kinder zwischen fünf und 14 Jahren. Im Prinzip kann man aber schon mitmachen, sobald man ein Instrument gut genug spielen kann. Im Moment ist das jüngste Mitglied bei uns sechs Jahre alt. So vereint unsere Musikwoche Alt und Jung, denn das älteste aktive Mitglied ist knapp 80.“Doch nicht nur die Organisatoren sind zufrieden mit dem Ablauf der Musikwoche 2017, auch die Besucher haben das musikalische Event genossen: „Ich besuche die Swakopmunder Musikwoche immer wieder gern und auch in diesem Jahr wurden meine Erwartungen erfüllt, denn das Niveau war gewohnt hoch. Und es wird auch nach Jahren nicht langweilig, da sich die Organisatoren immer wieder etwas Neues ausdenken“, meint Eberhard Hofmann, der die verschiedenen Konzerte der Musikwoche mit Freude besucht hat. „In der besinnlichen Zeit zum Jahresende wird den weihnachtlichen Liedern bereits genug Beachtung geschenkt. Da fand ich es erfrischend, dass hier unabhängig von der Jahreszeit klassische Stücke gespielt wurden.“ Auch die menschliche Seite sei ihm positiv aufgefallen: „Es ist erfreulich, dass die Beteiligung so breit in alle Kulturen, Sprachgruppen und gesellschaftlichen Schichten des Landes streut.“ Auch von Kerssenbrock meint: „Musik ist ein Instrument, das Menschen zusammenbringt – ohne jede Politik und ohne jegliche Grenzen.“

Doch nicht nur das Publikum spiegelte die Vielfalt Namibias wider – auch in das Programm waren lokale Elemente eingebaut. So gab es beim Abschlusskonzert beispielsweise zwei Songs in der Khoisansprache Nama-Dama (Khoekhoegowab). Während der Performance des Liedes „Mairo he“, in dem es um das Kochen von Porridge geht, wurde auf der Bühne getanzt und in imaginären Potjie-Potts (Dreifußkessel) gerührt. Beim darauffolgenden Lied trat eine Tänzerin auf die Bühne, die ihre Hüften ausladend zu den afrikanischen Rhythmen geschwungen hat. Denn im Song „na goâsa ko“, was übersetzt so viel wie „Schau, dieses Mädchen“ heißt, geht es um die Bewunderung für eine tanzende Frau.

Musikinteressierte können sich bereits auf die Veranstaltungen unter dem Motto „Let's Praise“ im nächsten Jahr freuen. Auch das Thema der Musikwoche 2019 steht bereits fest: „Let's go to the Opera“.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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