Mugabes Nachfolger im Kurzporträt: Emmerson Mnangagwa
Der Mann, der Robert Mugabe wohl beerben wird, war lange Jahre sein Handlanger und ist weithin für seine Ruchlosigkeit bekannt. Unvergessen ist vor allem die Rolle, die Emmerson Mnangagwa in den 1980er Jahren als damaliger Geheimdienstchef im Kampf gegen die schwarze Opposition spielte. Viele machen den heute 75-Jährigen mitverantwortlich für die Massaker damals im Matabeleand, der Hochburg der Volksgruppe der Ndebele.
Als es dort kurz nach der Unabhängigkeit zu Unruhen gegen Mugabe kam, schickte der Despot die in Korea ausgebildete 5. Brigade seiner Armee in den Südwesten des Landes. Mehr als 20000 Ndebele sollten damals getötet worden sein und Mnangagwa trägt seitdem den wenig schmeichelhaften Beinamen „das Krokodil“.
Umso größer war die Verblüffung, als Mugabe ausgerechnet seinen alten Kampfgefährten und bereits quasi gesalbten Nachfolger vor zwei Wochen zunächst als Vizepräsident entließ und wenig spät sogar aus der Partei warf, um stattdessen seine Frau Grace zu installieren. Nach Todesdrohungen war Mnangagwa, der bis vor kurzem noch Justizminister war, nach Südafrika geflohen. Inzwischen ist er wieder zurück in Simbabwe und arbeitet dort an der Machtübernahme, aber auch an seiner Rehabilitierung. Einen kürzlich vorgestellten Plan zufolge will Mnangagwa fortan mit der simbabwischen Opposition in einer Übergangsregierung zusammenarbeiten und angeblich so schnell wie möglich freie Wahlen abhalten, die unter Mugabe stets unmöglich waren.
Auch hat er die weißen Farmer zur Rückkehr nach Simbabwe gedrängt, die Mugabe kurz nach der Jahrtausendwende mit verheerenden Folgen für die Volkswirtschaft von ihrem Land vertrieben hatte. Von einstmals 4500 Farmen sind heute weniger als 200 noch auf ihrem Land. Für das Agrarland Simbabwe begann mit ihrem Fortgang in den letzten 20 Jahren ein gnadenloser wirtschaftlicher Niedergang, der die Wirtschaftsleistung des Landes um mehr als die Hälfte schrumpfen ließ - und bis heute fast ungebremst angehalten hat. Inzwischen haben neun von zehn Simbabwer keinen Job im formellen Sektor. Und mehr als Zweidrittel seiner rund 14 Millionen Menschen leben in der einstigen Kornkammer des südlichen Afrika unterhalb der Armutsgrenze.
Wolfgang Drechsler, Kapstadt
Als es dort kurz nach der Unabhängigkeit zu Unruhen gegen Mugabe kam, schickte der Despot die in Korea ausgebildete 5. Brigade seiner Armee in den Südwesten des Landes. Mehr als 20000 Ndebele sollten damals getötet worden sein und Mnangagwa trägt seitdem den wenig schmeichelhaften Beinamen „das Krokodil“.
Umso größer war die Verblüffung, als Mugabe ausgerechnet seinen alten Kampfgefährten und bereits quasi gesalbten Nachfolger vor zwei Wochen zunächst als Vizepräsident entließ und wenig spät sogar aus der Partei warf, um stattdessen seine Frau Grace zu installieren. Nach Todesdrohungen war Mnangagwa, der bis vor kurzem noch Justizminister war, nach Südafrika geflohen. Inzwischen ist er wieder zurück in Simbabwe und arbeitet dort an der Machtübernahme, aber auch an seiner Rehabilitierung. Einen kürzlich vorgestellten Plan zufolge will Mnangagwa fortan mit der simbabwischen Opposition in einer Übergangsregierung zusammenarbeiten und angeblich so schnell wie möglich freie Wahlen abhalten, die unter Mugabe stets unmöglich waren.
Auch hat er die weißen Farmer zur Rückkehr nach Simbabwe gedrängt, die Mugabe kurz nach der Jahrtausendwende mit verheerenden Folgen für die Volkswirtschaft von ihrem Land vertrieben hatte. Von einstmals 4500 Farmen sind heute weniger als 200 noch auf ihrem Land. Für das Agrarland Simbabwe begann mit ihrem Fortgang in den letzten 20 Jahren ein gnadenloser wirtschaftlicher Niedergang, der die Wirtschaftsleistung des Landes um mehr als die Hälfte schrumpfen ließ - und bis heute fast ungebremst angehalten hat. Inzwischen haben neun von zehn Simbabwer keinen Job im formellen Sektor. Und mehr als Zweidrittel seiner rund 14 Millionen Menschen leben in der einstigen Kornkammer des südlichen Afrika unterhalb der Armutsgrenze.
Wolfgang Drechsler, Kapstadt
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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