Mord an Farmer bestritten

Windhoek - Mehr als fünf Jahre nach dem Mord an einem deutschsprachigen Farmer nahe Dordabis hat gestern im Regionalgericht Katutura der Prozess gegen die beiden mutmaßlichen Täter begonnen. Moses Uirab (31) und Bartholomeus Immanuel (30) sollen Helmut Rohe im September 2002 auf der Farm Omukaru gesteinigt und ausgeraubt haben. Beide bestritten gestern zu Prozessbeginn die Tat. Sie werden von Vincenzio Olivier und Ivo dos Santos verteidigt.

Staatsanwalt Brownwell Uirab trat daraufhin in die Beweisaufnahme ein und rief als ersten Zeugen den Beamten Johannes Jacobus Le Roux in den Zeugenstand. Le Roux schilderte, dass er am Abend des 22. September einen Anruf erhalten habe und sich auf dem Weg zur Farm nahe Dordabis gemacht habe. Am nächsten Morgen habe er die Leiche rund 300 Schritte nördlich vom Farmhaus entdeckt. In der Nähe von Rohe, der am 23. September 2002 59 Jahre alt geworden wäre, habe er eine .22-Großkaliberwaffe ohne Schloss sowie zwei Hüte und eine Uhr aufgefunden. Etliche Spuren hätten den Tatort übersät, was laut Le Roux darauf hindeuten könne, dass ein Handgemenge stattgefunden und das Opfer versucht habe, vor den Angreifern zu fliehen. Ferner habe er große Steine neben der Leiche gefunden und Wunden auf beiden Seiten des Gesichts sehen können. Die rechte Wange sei mit Blut und Sand übersät gewesen. "Es sah aus, als sei die Haut mit einem Objekt völlig zerfetzt worden."

Uirab und Immanuel müssen sich vor Gericht in den Anklagepunkten Mord und schwerer Raub verantworten. Sie sollen ihrem Opfer ein Mobiltelefon, einen Radiogerät, einen Videorekorder, eine Wanduhr sowie Wäschestücke und zahlreiches Essen entwendet haben und danach mit Rohes Kombi geflohen sein. Der Gesamtwert der gestohlenen Gegenstände wird auf 15000 Namibia-Dollar beziffert. Beide konnten erst knapp zwei Jahre nach der Tat festgenommen werden und sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Der Prozess wird heute fortgesetzt.