MKS in Oshana und Kunene
Von Dirk Heinrich, Windhoek
„Wir haben diese Pressekonferenz einberufen, damit der Bevölkerung der Ernst der Lage mitgeteilt wird, da sich die Maul- und Klauenseuche ausbreitet und jeder begreifen muss, dass dies eine nationale Krise und ein Notfall ist. Jeder ist gefragt, um die Seuche einzugrenzen und auszurotten“, sagte der Minister für Landwirtschaft, Wasserbau und Forstwirtschaft, John Mutorwa, gestern morgen. „Wir waren kurz davor, sämtliche einschränkende Bestimmungen für die Sambesi und Kavango-Ost-Region aufzuheben, nachdem dort im vergangenen Jahr die Maul- und Klauenseuche aufgetreten war. Jetzt ist durch die Fälle in der Ohangwena- und Oshikoto-Region der gesamte Norden unter Quarantäne und gelten die strengen Bestimmungen“, so der Landwirtschaftsminister. Die Anordnungen in der Sambesi- und Kavango-Ost-Region wurden gestern etwas gelockert.
Das größte Problem in den Regionen seien die fehlenden Zäune, um die Viehherden in begrenzten Gebieten zu halten und zu kontrollieren. „Das Kabinett hat bereits beschlossen, dass ein Zaun auf der Grenze zwischen Angola und Namibia errichtet wird, um die freien Wanderungen der Viehherden zwischen den beiden Ländern einzuschränken und besser kontrollieren zu können“, verkündete Mutorwa. Mit dem Impfen von 1,4 Rindern in den betroffenen Regionen sei bereits begonnen worden und Dr. Johannes Shoopala von der Veterinärbehörde teilte mit, dass heute 500 000 Impfdosen aus Botswana ankommen werden. Es gebe nur den einen Hersteller weltweit. Zahlreiche Rinder in den Wahlkreisen, in denen die ersten Tiere mit MKS diagnostiziert wurden, seien bereits vakziniert worden.
Das Kabinett habe bewilligt, dass verschiedene Ministerien das Landwirtschaftsministerium beim Kampf gegen die Seuche unterstützen. Polizisten helfen an den Straßenkontrollen, das Ministerium für Öffentliche Arbeiten habe Fahrzeuge zur Verfügung gestellt und das Verteidigungsministerium werde ebenfalls beim Transport, wenn nötig, einspringen. Extra Personal sei nötig, um die Impfkampagne durchzuführen, da alle Tiere dreimal geimpft werden müssen: 30 Tage nach der ersten Impfung und dann ein drittes Mal innerhalb eines Jahres.
Aus gut informierten Quellen erfuhr die AZ, dass es mit den Straßenkontrollen nicht so richtig klappt, da diese nicht Tag und Nacht aktiv seien und vorgestern in der Nacht Rinder an Polizisten vorbei aus der Ohangwena- Region in die Kavango-West-Region getrieben wurden. „Jeder, jeder Polizist, jeder Beamte der Veterinärbehörde, jeder muss seine Aufgaben gewissenhaft erfüllen. Wer nachlässig ist, benimmt sich kriminell in dieser Situation und muss damit rechnen, sich strafbar zu machen“, betonte Minister Mutorwa. Dr. Shoopala zufolge seien in der Ohangwena-Region bereits einige Personen festgenommen worden, weil sie gegen die Quarantäne-Bestimmungen zur Bekämpfung der MKS verstoßen hätten. Der Pressesprecher der Polizei, Vize-Kommissar Edwin Kanguatjivi, teilte auf Nachfrage mit, dass in der Ohangwena-Region zwei Personen verhaftet wurden, weil sie versuchten, Rinder in eine angrenzende Region zu treiben.
Als infiziertes Gebiet wird derzeit die gesamte Ohangwena-Region angesehen, ein großer Teil der Oshikoto-Region nördlich der Roten Linie, zahlreiche Wahlkreise in der Oshana-Region nördlich der Hauptstraßen B1 und C46, sämtliche Wahlkreise der Omusati-Region nördlich der Hauptstraße C46 sowie der Mpungu-Wahlkreis in der Kavango-West-Region. Die vorläufigen Kosten zur Bekämpfung der MKS im zentralen Norden des Landes belaufen sich auf fast 157 Millionen Namibia-Dollar. Allein der Impfstoff kostet 112 Mio. N$.
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Allgemeine Zeitung
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