Mit Wasserstoff BIP verdoppeln
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Mit Wasserstoff BIP verdoppeln

Namibia will zum Weltproduzent von grünem Wasserstoff und Ammoniak werden
Erwin Leuschner
Von Erwin Leuschner, Swakopmund/Windhoek

Namibias ehrgeiziges Ziel, ein Weltproduzent von sogenanntem grünen Wasserstoff und Ammoniak zu werden, gewinnt an Fahrt. Nach der 76. Generalversammlung der Vereinten Nationen in den Vereinigten Staaten hat Präsident Hage Geingob zusammen mit einer hochrangigen Delegation internationale Investoren geworben. Das internationale Interesse wurde gestern bei einer Pressekonferenz in Windhoek als „überwältigend“ bezeichnet.

„Diese Entwicklung hat das Potential, Namibias Bruttoinlandsprodukt zu verdoppeln. Das Investment kann zwischen sechs und zwölf Milliarden US-Dollar sein. Das Potential ist phänomenal“, sagte der Generaldirektor der Planungskommission, Obeth Kandjoze, gestern in Windhoek. Zusammen mit Finanzminister Ipumbu Shiimi und Geingobs Wirtschaftsberater James Mnyupe gaben die drei Experten einen Überblick über die zwei Treffen, die jeweils in New York sowie Washington stattgefunden haben.

Namibia top positioniert

Laut Kandjoze ist Namibia top für die Herstellung von grünem Wasserstoff und Ammoniak positioniert. Für die Industrie würden Küstenstreifen, Wasser, Häfen, Land und Luft (Wind) benötigt - Namibia habe reichlich davon. Ihm zufolge werden bei der Produktion von grünem Wasserstoff Wassermoleküle mittels Elektrolyse gespalten, das Element Wasserstoff wird unter anderem für die Stromerzeugung genutzt, während Sauerstoff „ebenfalls genutzt wird“. Ein Nebenprodukt bei diesem Verfahren sei Ammoniak, das bei unterschiedlichen Industrien benutzt werde.

Der Wirtschaftsexperte Mnyupe bezeichnete das Interesse an der Entwicklung von grünem Wasserstoff und Ammoniak als enorm. Es hätten „locker zwischen 80 und 100 Investoren großes Interesse“ gezeigt - sei es aus den VSA, Europa oder Australien. Die Zusammenkünfte in den Vereinigten Staaten seien zudem derart erfolgreich gewesen, dass Namibia zur nächsten Zusammenkunft des Weltwirtschaftforums (WWF) in der Schweiz eingeladen worden sei - das erste Mal überhaupt. „Das WEF hat jetzt auch eine Energie-Gesprächsrunde für Namibia organisiert. Das ist das erste Mal, dass der WEF dies in einem afrikanischen Land organisiert hat“, so Mnyupe.

Pilotanlage in Erongo

Laut Mnyupe will Namibia im November eine Konferenz organisieren, um einen Aktionsplan für die neue Industrie zu bestimmen. Inzwischen würden aber der neugestiftete Grüne Wasserstoffrat und andere Interessenträger rund um die Uhr daran arbeiten, einen rechtlichen Rahmen aufzustellen. Jener müsse „sehr schnell umgesetzt“, da einige Investoren „sofort anfangen wollen“. Ursprünglich sei die Region Karas bzw. das ehemalige Sperrgebiet und die Umgebung um Lüderitzbucht sowie Oranjemund für eine Anlage zur Herstellung von grünem Wasserstoff und Ammoniak ausgewählt worden. Inzwischen wolle ein Investor „heute schon“ eine Pilotanlage in der Erongo-Region im Wert von 50 Mio. Euro errichten. „Auch in der Kunene-Region gibt es plötzlich Interesse, da es auch dort außergewöhnliche Wind- und Solarressourcen gibt“, so Mnyupe. Und: „Dies ist die größte Industrie, die Namibia je in die Wege geleitet hat.“

Indes bezeichnete Mnyupe das Projekt des integrierten Energie- und Chemieunternehmen Sasol in Südafrika, ebenfalls in den grünen Wasserstoffmarkt einzusteigen, als „nicht groß genug“. Südafrika bzw. Sasol möchten daher mit Namibia zusammenarbeiten. „Es gibt eine Nachfrage, eine über 1 000 Kilometer lange Rohrleitung von Namibia zur Sasol-Secunda-Anlage in der Provinz Gauteng zu bauen, was eine einmalige Gelegenheit für Namibia bedeutet“, so Mnyupe. Und: „Dieses Projekt hat ein gewaltiges Potential und es bietet sich eine einmalige Chance, Namibias Wirtschaft wieder anzukurbeln.“

Laut Finanzminister Shiimi liegt das Ziel der gigantischen Industrie darin, Namibias Wirtschaft zu diversifizieren, Arbeitsplätze zu schaffen, CO2-Emissionen zu reduzieren und zum Aufbau erneuerbarer Energie beizutragen - zudem soll sich Namibia auf der Weltkarte einen Namen machen. „Wir haben uns in den Vereinigten Staaten auch mit einer Delegation der US-amerikanischen Börse Nasdaq getroffen und Investmentoptionen besprochen“, sagte er.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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