Mit Stirnlampe auf Nachtschicht

Claudia Reiter
In dieser Winterszeit ist Namibia stark von der Covid-Pandemie betroffen. Wer selbst nicht von dem Virus angegriffen wurde, kennt zumindest eine, wenn nicht mehrere Personen aus dem näheren Umfeld, die sich infiziert haben und womöglich daran verstorben sind.

Während sich Einige in Selbst-Quarantäne begeben oder Distanz zu ihren Mitmenschen halten, gibt es viele mutige Namibier, die sich durch Engagement, Hilfsbereitschaft und Courage einsetzen. Sie helfen den Menschen, die an dem Virus erkrankt sind. Aber auch Kirchen und Gemeinden unterstützen die ehrenamtlichen Helfer. Henties Bay zum Beispiel unterstützt eine Privatinitiative von des Komitees der Kirchengemeinden mit Dalene Agenbach und Jeanette Lubbe.

Zusammen mit freiwilligen Freiwilligen sollte eine Notklinik eingerichtet werden, die alle zugewiesenen Patienten aufnimmt. Zur Errichtung der Notklinik wurde ein unbewohntes Gästehaus von der Gemeinde zur Verfügung gestellt. Eine gelernte Krankenschwester aus Windhoek, die sich der Privatinitiative Ciske’s Covid Task Force in Swakopmund als Impfhelferin anschließen wollte, wurde zur Unterstützung von Jeanette Lubbe nach Henties Bay geschickt.

Mit einigen Helfern gelang es den beiden Krankenschwestern innerhalb 24 Stunden aus dem Wohnhaus eine kleine Notklinik einzurichten, die nun den Namen JHV-Klinik (Jesus se Hande en Voete) trägt. Die Zeit drängte, denn bereits am darauffolgenden Tag kam bereits der erste Patient.

Schwester Ursel aus Windhoek ist begeistert über die Hilfsbereitschaft der Küstenbewohner: „Eine derart große Hilfsbereitschaft habe ich noch nie erlebt. Wir haben drei ausrangierte Krankenhausbetten von der Gemeinde Henties Bay erhalten. Die Lions haben uns sieben ‚normale‘ Betten besorgt. Decken, Kissen und Bezüge haben wir von Privatleuten erhalten. Die Infusionsständer wurden von einem Automechaniker geschweißt, die Trennschirme zwischen den Betten stellte ein Klempner her. Da uns am ersten Tag laufend die Sicherungen heraus flogen, weil wir soviel Strom benötigten, wurde uns sofort ein Generator wurde zur Verfügung gestellt. Täglich werden wir von Privatleuten mit Lebensmittel und warmen Essen versorgt. Extra dafür hat sich sogar eine Kochgruppe gebildet“. Aus Windhoek kam ebenfalls Hilfe. So stellte ein Privatmann den Kontakt zu dem Windhoeker Autoverleih African Sun Car her. Daraufhin stellte das Unternehmen der JHV-Klinik kostenlos ein Fahrzeug und Treibstoff für einen Monat zur Verfügung. Es wurde mit Sirene sowie Rettungs-Lichtern ausgestattet und wird nun für eilige Einsätze genutzt.

Da es sich bei der JHV-Klinik um ein normales Wohnhaus handelt, gibt es kein Arbeitslicht, bei dem die Schwestern nachts arbeiten können. Eine Not-Lösung war schnell gefunden und nun werden nachts die Patienten im Licht von Stirnlampen versorgt.

Für den Schutz der beiden Krankenschwestern Jeanette und Ursel sowie der freiwilligen Krankenpflegerin Lyna Kuhn und den drei Reinigungshilfen sorgte eine große Spende von Windhoek Eye Centre sowie von dessen Zulieferern. Sie enthielt medizinisches Verbrauchsmaterial, Schutzanzüge, Gesichtsmasken, Einmalhandschuhe, Desinfektions- und Reinigungsmittel. Desweiteren wurden acht Sauerstoff Konzentratoren für Patienten gespendet, die keinen hochdosierten Sauerstoff mehr benötigen. Spenden die für die JHV-Klinik bestimmt sind und die nicht aus Henties Bay stammen, werden vom namibischen Kurierdienst Hardap Freight Service unentgeltlich von Windhoek nach Swakopmund transportiert. Von dort werden sie, ebenfalls unentgeltlich von Marlu-Kurierdienst nach Henties Bay, direkt zur Klinik gebracht.

Für diejenigen Patienten, die kein Geld haben, sind Aufenthalt und Behandlung kostenlos. Die JHV-Klinik arbeitet eng mit den Rettungssanitätern Brian Low und Nicky Schreuder von Lifelink zusammen. Brian entscheidet, ob die Patienten in der JHV-Klinik aufgenommen werden können. Somit kann das JHV-Team sicher sein, dass keine unangemeldeten Erkrankten Aufnahme in der Klinik erbitten. Nicky ist für die medizinische Versorgung zuständig. Sie ist in ständigem Kontakt mit zwei Swakopmunder Ärzten.

Da die Erkrankung als Stigma angesehen wird, zögern viele Personen zu lange, bevor sie einen Arzt aufsuchen. Aberglaube und Unwissen halten viele vom Impfen ab. Sie glauben, dass die Impfung sie sterilisiert oder sie an den Nebenwirkungen versterben. „Wer mit Covid-Patienten in unmittelbarer Nähe zu tun hat, miterlebt wie sie um jeden Atemzug kämpfen, ihnen die Panik in den Augen steht, kann Allen nur eindringlich raten, sich so gut wie möglich vor einer Ansteckung zu schützen und sich rechtzeitig in Behandlung zu begeben“, ist die Meinung der JHV-Helfer.

Seit Eröffnung der JHV-Klinik am 1. Juli, konnten 18 Patienten aufgenommen werden. Generell bleiben Patienten so lange, bis sie von Brian mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus nach Swakopmund zur Intensiv-Behandlung gefahren werden oder nach Hause entlassen werden können.

In dieser Zeit stand für eine Woche Dr. Gavin Classens aus Otjiwarongo den beiden Krankenschwestern und der -helferin zur Seite. Er zeigte ihnen, wie man die Rekonvaleszenz-Zeit der Patienten, also die Zeitspanne zwischen akuten Symptomen bis zum „Verschwinden“ des Erregers am besten handhabt und wie sie eine Nachbehandlung sowie Atemübungen durchzuführen haben. Seit vergangenem Wochenende ist Dr. Ludwig Matthysen in Henties Bay und betreut unter anderem die Patienten der JHV-Klinik.

Vor kurzem erhielt die JHV-Klinik 11 x 12 kg Sauerstoff-Flaschen, die dringend benötigt wurden. Das Nachfüllen ist jedoch teuer. Eine Füllung kostet je nach Größe der Flasche zwischen 800 bis 1200 N$. Wie lang eine solche Sauerstoff-Flasche hält ist unterschiedlich, denn es ist abhängig von der Aufnahme des Sauerstoffes im Blut. Der Sauerstoffgehalt wird mit einem Oximeter gemessen. Mit medizinischen Materialien ist die JHV-Klinik zur Zeit gut ausgestattet. Es fehlt an finanziellen Mitteln, um den Bedarf an Sauerstoff sowie Verbrauchsmaterialien wie Spritzen, Kanülen, Infusionen und Pflegebedarfs Material zu decken. Das Ambulanzfahrzeug von Lifelink, mit dem die Patienten transportiert werden, muss regelmäßig betankt werden. Es wurde ein Spendenkonto für die JHV-Klinik eingerichtet um die anfallenden Kosten für die Klinik und den Treibstoff für die Fahrzeuge zu decken. Um die Arbeit der ehrenamtlichen Helfern zu unterstützen, können Spenden auf folgendes Konto überwiesen werden: Konto-Inhaber: Covid JHV Huis, Bank: First National Bank, Niederlassung: Henties Bay 280 578, Konto-Nr.: 622 749 279 07.

Wiebke Schmidt

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-03-29

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