Mit neuen Bussen auf erweitertem Liniennetz durch die Hauptstadt

Katja von Blottnitz
Die Stadt Windhoek lädt zur Busfahrt durch die Hauptstadt ein. Der Anlass ist ganz einfach: Das Busliniennetz der städtischen Busse soll erneut auf 14 Linien erweitert werden, nachdem dieses schon im vergangenem Jahr versucht worden und gescheitert war. Die Stadt Windhoek hatte zuvor zusammen mit Deutschland 26 neue MAN-Busse gekauft.

Natürlich sagen wir dazu nicht nein und machen uns also auf den Weg zum Transportministerium. Noch bevor wir in den Bus einsteigen, erklärt uns Silja Fieblinger von der Abteilung für öffentlichen Transport bei der Stadtverwaltung, dass das öffentliche Nahverkehrssystem in Windhoek verbessert und modernisiert werden soll und dass das Projekt seit dem Chaos im vergangenen Jahr „die Aufmerksamkeit bekommen hat, die ihm gebührt“. Sieben Linien wurden bereits in Betrieb genommen. Es wären aber noch mehr Busse und Personal nötig, um die Effizienz des öffentlichen Verkehrssystems garantieren zu können. Nicht nur in Windhoek, sondern in ganz Namibia soll ein gut funktionierendes Personennahverkehrssystem eingeführt werden.

Pünktlich sind Bus, Minister und auch Bürgermeister Muesee Kazapua dort und es kann losgehen. Fast jeder der schmalen Standardsitze ist belegt, und manche Reporter stehen sogar, um auch wirklich alles mitzuhören, was Clarence Rupingena, der Leiter der städtischen Abteilung für öffentlichen Nahverkehr, dem Transportminister Alpheus !Naruseb als auch Kazapua über das Projekt der neuen Buslinien erzählt. So sollen feste Buslinien eingeführt werden, auf denen alle 30 Minuten ein Bus kommt.

Vom Transportministerium fahren wir zunächst zum Busterminal beim Einkaufszentrum Wernhil Park. Dort sollen alle 14 Buslinien zusammenkommen und in verschieden Richtungen weiterführen. Umsteigeplatz also für die meisten Busfahrenden. Auch andere Bereiche des Personentransports sollen hier zusammengeführt werden, wie z.B. die Möglichkeit für Fahrradfahrer, ihr Fahrrad an der Bushaltestelle stehen zu lassen. Doch, wie unschwer zu erkennen ist und Rupingena auch ohne Nachfrage erklärt: der Busterminal ist zu klein und muss ausgebaut werden. Wie das allerdings genau geplant ist – dazu sagt er nichts.

Als nächstes halten wir auf der Haltestelle vor dem Katholischen Krankhaus. Dies dient rein zu Demonstrationszwecken, denn die Haltestelle liegt vor der nächsten Ampel. Die Demonstration ist geglückt: Wir alle sehen gleich, warum die Haltestellen noch Aufmerksamkeit benötigen, denn wir kommen so schnell nicht wieder in den Verkehr. Wie uns Rupingena erklärt, ist es demnach sinnvoller, Bushaltestellen nach und nicht vor Ampeln zu platzieren, da man dort leichter wieder in den Verkehr kommt, wenn z.B. die Ampel rot ist. Auch sollen Busse eigene Fahrspuren bekommen, damit diese bei Stau schneller vorankommen.

Nachdem wir endlich wieder in den Verkehr gekommen sind, fahren wir weiter ins nördliche Industriegebiet, vorbei am Rhino Park-Krankenhaus. Unterwegs erzählt Rupingena, dass die Bevölkerung befragt wurde, welches der Grundbedürfnisse für sie am wichtigsten sei. „Sie haben uns gesagt, dass der öffentliche Transport am wichtigsten ist, denn um Wasser- und Stromkosten zahlen zu können, brauchen sie eine Arbeitsstelle und um dorthin zu kommen, brauchen sie den öffentlichen Transport“, so Rupingena. Was vor der Busfahrt noch ein Witz war, ist jetzt tatsächlich passiert. Wir fahren an einem Autounfall vorbei. Im Bus herrscht, wie nicht anders zu erwarten, große Aufregung. Jeder möchte sehen, was passiert ist. Wir halten aber nicht an, sondern passieren die Unfallstelle und setzen unsere Route fort. Vom nördlichen Industriegebiet fahren wir weiter nach Katutura mit dem Ziel Babylon, die letzte Haltestelle entlang der Linie 11.

Gegenüber dem Katutura-Einkaufszentrum halten wir wieder an einer Haltestelle. Diesmal geht es darum, dass die Haltestellen teilweise an sehr befahrenen Straßen liegen und die Fußgänger, die gerade zuvor aus dem Bus gestiegen sind, sich in Gefahr begeben, wenn sie von der Bushaltestelle auf die andere Straßenseite wollen. Laut Rupingena muss auch hier noch einiges verbessert werden. Außerdem arbeite die Stadt gerade daran, Bushaltestellen ausfindig zu machen und hinreichend zu kennzeichnen und auszubauen. Ein Stückchen weiter fängt es im Bus plötzlich an zu piepsen. Es hat wohl jemand einen der Stopp-Knöpfe gedrückt, unwissend, was dieser bewirkt. Die nächste große Aufregung kommt, als neben der Straße, noch im Wohngebiet, eine Herde Kühe weidet. Der Minister erlaubt sich mit einem weiteren Mitfahrenden den Scherz, ob die Rinder ihm gehören würden.

Bei der Haltestelle Babylon angekommen, steigen wir alle aus, um auch von außen Fotos von dem Transportminister !Naruseb vor dem Bus machen zu können. Der Transportminister beantwortet fleißig alle Fragen und zeigt dabei großes Interesse an der Entwicklung des Buslinienprojektes. Für ihn sei es eine sehr belebende Erfahrung gewesen, mit den neuen und gemütlichen Bussen zu fahren. Als jemand an ihn herantritt und ihm nahelegt, in einem der bereitgestellten Privatfahrzeuge zurückzufahren, lehnt er bestimmt ab und meint stolz „ich fahre mit dem Bus“, als wäre das eine nicht anzuzweifelnde Selbstverständlichkeit.

Auf dem Rückweg erklärt Lydia Amutenya von der Stadtverwaltung das Bezahlungssystem für die Busse. Momentan würde man 6 N$ pro Busfahrt bezahlen, wenn man bar zahlt, und 5 N$, wenn man eine SmartCard hat. Diese bekommt man bei der Stadtverwaltung und kann sich so viel Geld darauf laden lassen, wie man möchte. Wenn man sich also 50 N$ auf die Karte laden lässt, kann man 10 Strecken fahren. Bei jedem Umsteigen in einen neuen Bus, muss man neu bezahlen. Das soll aber geändert werden, sodass man nicht neu bezahlen muss, wenn man umsteigt, solange man noch in dieselbe Richtung fährt.

Rupingena erzählt dann noch, dass sie bei unpünktlichen Fahrern eher denjenigen entlassen würden, der zu früh bei der Haltestelle ist, weil dieser alle Passagiere, die pünktlich dort waren, stehen lässt, während der verspätete Busfahrer alle mitnimmt. Die Passagiere kommen also nur leicht verspätet an, statt gar nicht oder eine halbe Stunde zu spät.

Nach knapp zwei Stunden einer sehr interessanten Busfahrt sind wir wieder beim Transportministerium. Wir drücken die Daumen, dass die Erweiterung der Buslinien diesmal ein Erfolg wird.

Katja von Blottnitz

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Allgemeine Zeitung 2024-04-19

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