Mit Kunst gegen Wilderei

Vor zwei Jahren fielen in Namibia über 65 Nashörner der Wilderei zum Opfer – und das Ganze in nur 365 Tagen. Damit gilt 2015 als blutiges Rekordjahr für die afrikaweiten Wildereizahlen. Schon seit vielen Jahren hat das Land mit dem Problem der dramatisch ansteigenden Wilderei zu kämpfen – nicht zuletzt wegen der horrenden Schwarzmarktpreise. Denn hier zahlt man schätzungsweise zwischen 60 000 und 80 000 US-Dollar für ein einziges Kilo Hornpulver. Diese enormen Preise kommen aufgrund des Mythos zustande, das Pulver habe heilende Kräfte. Es solle fiebersenkend, potenzsteigernd und krampflösend sein – sogar Krebs werde dadurch besiegt. Wissenschaftlich belegt ist keiner dieser Effekte. Schließlich besteht das Horn des Rhinozerosses aus dem gleichen Material wie die menschlichen Haare und Fingernägel. Dennoch werden diese friedlichen Tiere illegal und aus reiner Profitgier verstümmelt und getötet.

Der Kampf gegen diese brutale Jagd auf die heimischen Dickhäuter liegt der gebürtigen Namibierin Natashja Pinsenschaum besonders am Herzen: „Ich bin in einem Land voller Nashörner aufgewachsen. Es wäre eine große Tragödie, wenn meine Kinder in einem Land aufwachsen müssten, in dem kein einziges dieser schönen Tiere mehr lebt.“ Als sie vor zwei Jahren von den enormen Ausmaßen der Wilderei erfuhr, war sie gerade in Deutschland. Von dieser Entwicklung war die 39-Jährige so erschüttert, dass sie sofort den Entschluss traf, zu handeln. „Die Nashörner zählen zu den meist geschätzten Tieren unseres Landes. Die majestätischen Wesen, die die Touristen aus aller Welt begeistern, bewohnen das Land seit vielen tausend Jahren. Ich konnte einfach nicht länger bloß zusehen, wie der Mensch diese Lebewesen grundlos tötet“, sagt Natashja Pinsenschaum weiter. Sie kontaktierte die Organisation „Save the Rhino Trust“ (SRT) sowie verschiedene Frauen aus Namibia. Gemeinsam mit ihnen ist ein Kalender entstanden, in dem die Frauen unter anderem mit einer Nashornfigur posieren. Dabei wird Haut gezeigt – aber nicht zu viel.

Das Team besteht aus Natashja Pinsenschaums Freundin und Sängerin Lize Ehlers, Sängerin Tania Wiese, Model und Radiomoderatorin Mercedez von Cloete, Gabriel Gudde, Naschi Nipko, Hairstylistin Silvia Byrne, Make-up Artist Manuela Pinsenschaum sowie die Fotografin Angelique Peake. „Alle waren sofort begeistert von der Idee und haben unentgeltlich für den guten Zweck gearbeitet. Schwieriger war es allerdings, für das Shooting alle gleichzeitig an einem Ort zusammenzubekommen. Da wir kurzfristig eine Absage hatten, bin ich kurzerhand selbst als Model eingesprungen“, erzählt Natashja Pinsenschaum.

Am Samstag, den 3. Oktober, wurde der Kalender im Fresh n Wild Utopia, in Windhoek vorgestellt. Bei dieser Veranstaltung traten die namibische Sängerin Lize Ehlers sowie der namibische Sänger und Musiker Elemotho auf. Zu kaufen gibt es den Kalender ab dem 1. November für 250 N$ in Namibia und Südafrika. Erhältlich ist er in verschiedenen Shops in Namibia, wie: Utopia Fresh n Wild, Earth Deli, Farmer's Kitchen, Frieda Lühl Jewellery Studio, Okapuka Ranch sowie Save the Rhino Trust in Swakop.

Bei Interesse und für weitere Informationen können Sie sich per E-Mail an [email protected] wenden.

Aileen Singhof