Mit Hoffnung ins neue Jahr
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Mit Hoffnung ins neue Jahr

Wirtschaftsprognose vorsichtig positiv – Staat spart weiter
Clemens von Alten
Von Clemens von Alten, Windhoek



Angesichts einer leichten Erholung der Weltwirtschaft rechnet Haufiku Namunime, Ökonomin der Standard Bank Namibia, auch hierzulande 2018 mit etwas mehr Wachstum als im vergangenen Jahr. Ihrer Präsentation am Freitag in Windhoek folgte eine Podiumsdiskussion u.a. mit Finanzminister Calle Schlettwein, der die Rechnung der Wirtschaftsexpertin bestätigte: „Wir gehen in diesem Jahr von rund zwei Prozent Wachstum aus.“ Ihm zufolge will die Regierung ihr Sparprogramm fortführen und verfeinern.



Die Standard-Bank-Mitarbeiterin rechnet damit, dass dieses Jahr vor allem Rohstoffe die Konjunktur antreiben werden. „Einerseits hoffen wir, von dem Wachstum in sowohl aufstrebenden als auch hochentwickelten Ländern zu profitieren. Zudem erwarten wir, dass die Uranförderung in diesem Jahr um 50 Prozent zulegt“, so Namunime. Ihr zufolge wird eine höhere Bergbauleistung die negativen Auswirkungen auf andere Sektoren auffangen. „Möglich ist auch, dass der Dienstleistungsbereich kurzfristig von der sich verbessernden Wirtschaftssituation in Angola profitiert“, erklärte die Ökonomin.



Konjunktur mit Gegenwind



Allerdings wird auch 2018 aufgrund der Risiken kein Zuckerschlecken. Das Baugewerbe werde weiter schrumpfen (wenn auch geringer). Derweil könne eine schleppende Rohstoffnachfrage nicht nur Wirtschaftswachstum, sondern auch staatliche Einnahmen beeinträchtigen. „Hinzu kommen Konjunkturrisiken wichtiger Handelspartner wie Südafrika und anderer SACU-Mitglieder“, sagte Namunime, die nicht nur vor dem unsicheren Uranpreis warnt, sondern auch wetterbedingte Probleme in der Landwirtschaft für möglich hält. „Gleichzeitig kann die langsame Erholung der öffentlichen sowie privaten Nachfrage den sekundären und den tertiären Wirtschaftssektor unter Druck setzen“, vermutet die Standard-Bank-Ökonomin, die zugleich auf die Unsicherheit rund um den umstrittenen Gesetzesentwurf zu NEEEF hinweist.



Namunime begrüßte in ihrer Präsentation Bemühungen der Regierung, ihre Finanzen zu stabilisieren und leistungsgestörten Staatsunternehmen mehr Aufmerksamkeit zu schenken. „Zudem stehen uns mit der Gründung des nationalen Infrastruktur-Fonds und angesichts des Darlehens der Afrikanischen Entwicklungsbank (AfDB) neue Infrastrukturinvestitionen bevor“, so die Wirtschaftsfachfrau. „Außerdem sind unserer Reserven ausländischer Währung gestiegen und reichen nun für Importe von rund 20 Wochen aus, während das namibische Leistungsbilanzdefizit sich deutlich verbessert hat.“



Weiter auf Sparkurs



Calle Schlettwein befürchtet, dass die namibische Ökonomie im „schwierigen“ Jahr 2017 einen leichten Rückgang erlebt hat. „Ich bin ich überzeugt, dass die Sparmaßnahmen funktioniert haben, was mich mit Hoffnung erfüllt“, sagte der Finanzminister. Ihm zufolge hat sich das Verhältnis der Schulden zum Bruttoinlandsprodukt in den vergangenen drei Jahren verbessert. „Allerdings ist es ein Fakt, dass sich unser Vorgehen negativ auf das Wachstum ausgewirkt und Arbeitsplätze gekostet hat“, gibt Schlettwein zu.



Dem Politiker zufolge war die Schuldenaufnahme der Hauptantrieb der „fetten Jahre“ Namibias. Das sei aber nicht nachhaltig gewesen. „Schlussendlich muss die Schuldensituation den Einnahmen und Ausgaben entsprechend neu ausgerichtet werden“, so Schlettwein, laut dem die gegenwärtige Wirtschaftslage einen anderen Ansatz verlangt: „Das Problem wird nicht mit höheren Ausgaben gelöst, sondern mit einer optimaleren Verwendung“, so der Minister. „Das beinhaltet den Kampf gegen Korruption und illegale Aktivitäten, die die Wirksamkeit öffentlicher Ausgaben reduzieren.“



Dem Staat sind jetzt die Hände gebunden: „Es hatten sich unbezahlte Rechnungen angehäuft, die wir zahlen mussten, da der Privatsektor in Liquiditätsschwierigkeiten geraten war und Schulden aufnehmen musste“, so Schlettwein. „Das hat zwar der Wirtschaft geholfen, dafür aber unsere Sparmaßnamen konsumiert, die nun unbedingt fortgeführt werden müssen – vielleicht nicht in der Härte, die ursprünglich nötig war, den ‚rutschenden Bus‘ aufzuhalten.“

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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