Mit Chic und Charme durchs Land gefahr'n
Eufonia klingt wie Eurochor und das hat man ihm auch angesehen. Nahm die 28 Mann starke Truppe schwungvolle Melodien des alten und neuen Kontinents mit auf Pad und brachte die bescheidene deutschsprachige Chorszene in Namibia – vor allem im Männerchorbereich – auf Trab.
Das Konzert am 6. April begann mit einer Eisenbahnfahrt aus der guten alten Zeit, wohl nachempfunden mit „Chattanooga Choo Choo“, und abschiednehmend aus Colonia im rheinischen Dialekt „do bees die Stadt“. Mit „Eloise“ und „Diamonds are the girls best friends“ versuchten die Männer, Frauenherzen zu erobern, war doch die Hälfte des Chores ledig – aber kaum auszumachen in Frack und Zylinder. Anschließend folgten Lieder wie „Ol'man river“, „Wenn ich vergnügt bin bei dir“ oder „Der Papagai“, präzise vorgetragen, welche den wirklichen Charakter dieses alternativen Männerchor aus Brühl ausmachte. Die gut gelungene Anspielung auf treudeutsche Traditionsmusik war mit „Bei uns im schönen Hollerdulöih“ perfekt. Ohne Dirigentin, aber mit professioneller Klavierbegleitung wurden die Jungs durchs Programm geleitet und das Publikum erfreute sich an dem feinsinnigen Humor des Moderators. Das pfiffige Arrangement animierte das Publikum weiter, wie z.B. bei Elvis Presleys „Only You“ – ein bisschen Show gehört dazu.
Abschließend gesellten sich die Herren vom Swakopmunder Männergesangverein dazu und sangen gemeinsam „Schön war die Zeit“ und „Morokeni“. Erst recht afrikanisch wurde es, als sich die Truppe „Vocal Galore“ ins rechte Licht rückte und die Eufonisten damit offensichtlich auch entzückte. Mehrere Zugaben wurden gespendet, schlussendlich kamen nach einem stürmischen Applaus die Eufonisten mit einem getragenen Vortrag wieder zurück auf die Bretter.
Es bleibt zu hoffen, dass dieses Chorkonzert verborgene Stimmen geweckt hat und sich die Angesprochenen den lokalen Gesangsgruppen anschließen wollen, denn wie heißt es: Singen macht Spaß und man bleibt dabei jung.
Herbert Schier
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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