Missionarin ohne Heiligenschein Teil 23
Autobiografie eines außergewöhnlichen Lebens in Namibia
Fidel Castro
Wieder zurück, eröffnet mir mein heimlicher Freund, dass er in Kürze das Land verlassen wird, da er zum Botschafter ernannt worden ist. Das stürzt mich in eine innere Krise. Er glaubt, dass unsere Beziehung auch über die Distanz weiter geführt werden kann. Es zeigt sich, dass das unrealistisch ist. Wir können ja noch nicht einmal miteinander telefonieren oder Briefe schreiben. Alle Post wird in der Botschaft geöffnet, jeder Anruf wahrscheinlich abgehört. Ein letztes Mal kann ich gemeinsam mit meinem Freund bei einem offiziellen Anlass dabei sein. Fidel Castro stattet Namibia einen Besuch ab. Das Treffen findet am Flughafen statt. Im Anschluss an das Meeting habe ich die Möglichkeit, auf den kubanischen Staatspräsidenten zu treffen. Mir fällt als erstes seine gelblich blasse Hautfarbe auf. Er sieht nicht besonders gesund aus. Er erinnert mich spontan an Patienten, die an Krebs leiden. Aber vielleicht liegt es auch nur an seiner khakifarbenen Uniform, die ihn unvorteilhaft blass aussehen lässt. Fidel Castro umgibt eine Aura von Unnahbarkeit und Macht. Mir ist kalt. Namibia würdigt den Staatsmann 2002 mit einem Straßennamen in der Windhoeker Innenstadt.
Abschied von einer großen Liebe
Bei der für meinen Freund organisierten offiziellen Abschiedsfeier des Ministeriums darf ich den Tanz mit ihm eröffnen. Ein letzter Tanz, eine letzte Umarmung. Dann verschwindet er erst einmal aus meinem Leben.
Später erfahre ich, dass meine ehemalige Mitarbeiterin Linda mit ihrem Mann in der Botschaft arbeitet, in die mein Freund berufen wurde. Ihr Ehemann ist sein erster Sekretär. Wenn sie mir Briefe schreibt, erwähnt sie immer wieder, wieviel der Botschafter von mir redet. Selbst für sie wird es offensichtlich, dass wir eine Beziehung haben müssen, die über das freundschaftliche hinausgeht. Sie fungiert in den nächsten Monaten für uns als Nachrichtenübermittlerin. So können wir am „Überwachungsnetz“ vorbei miteinander in Kontakt treten. Was jedoch viel zu selten ist, um wirklich in enger Verbindung zu bleiben.
Das Leben geht weiter
Aber das Leben geht weiter. Ich muss mich um mein Projekt kümmern. Jannie und ich werden gebeten, beim Internationalen Workshop für Sozialarbeiter, den etwa 100 Sozialarbeiterkollegen von unserer Arbeit zu berichten. Es ist ernüchternd zu erleben, wie wenig Wissen über Behindertenarbeit unter den Sozialarbeitern vorhanden ist.
Zum Internationalen Frauentag werde ich von der deutschstämmigen, stellvertretenden Ministerin für Gefängnisangelegenheiten, Michaela Hübschle, ins Gefängnis eingeladen. Ich nehme dort an einer Podiumsdiskussion über das Thema: „Gewalt an Frauen”, teil. Es wird geschätzt, dass skandalöse 20 Prozent der Frauen in Afrika Gewalterfahrungen der verschiedensten Formen erlebt haben. Misshandlungen, Vergewaltigungen, Demütigungen, häusliche Gewalt. Es ist erschreckend.
Ich lade meine Freundin ein, mit mir das Wochenende auf der Corona Lodge zu verbringen. Die Corona-Gästefarm liegt in romantischer Umgebung, weit abgelegen von irgendeiner Zivilisation. Sie ist von wunderschönen Bergen umgeben und liegt inmitten einer Hochebene am Fuße des imposanten Gamsberges. Die Lodge liegt etwa auf der Hälfte der Strecke nach Walvis Bay. Schon alleine die Fahrt dorthin ist abenteuerlich. Man sollte immer einen Ersatzreifen dabei haben, wenn man sicher sein möchte, seinen Zielort auch zu erreichen. Die Strecke ist ein echter Reifenkiller. Aber wir haben dieses Mal Glück. Auf der Rückfahrt scheint uns das Glück jedoch verlassen zu haben. Es hat über Nacht ein paar Tropfen geregnet. Immerhin ist genug Regen gefallen, um die Schotterstraße in eine Schlammlandschaft zu verwandeln. Die Straßenverhältnisse ändern sich so plötzlich, dass ich bei einem Tempo von 100 km/h ins Schleudern gerate. Ich verliere die Kontrolle über den Wagen. Mein Auto kommt von der Straße ab und rast einen Abhang hinunter in die Buschlandschaft. Vor mir tauchen zwei Bäume auf. Ich sehe schon unsere letztes Stündlein schlagen und sage zu Angela: „Wir sehen uns dann gleich im Himmel.“ Sie scheint dasselbe zu denken. Unglaublicher Weise rast das Auto passgenau durch die Lücke zwischen den Bäumen und kommt sogar wieder auf der normalen Schotterstraße zum Stehen. Ich komme mit einer leichten Gehirnerschütterung und einem leichten Schaden am Auto davon, den mir mein Autobeulenspezialist Frank für 100 DM ausbessert. Da hat Gott mal wieder ganz besonders gut auf Angela und mich aufgepasst. So habe ich doch noch die Chance, meinen 34. Geburtstag zu feiern. Das fortschreitende Alter scheint auch so seine Tücken zu haben. Ich benötige eine Brille. Einer meiner Freunde kommentiert meine neue Sehhilfe mit der Bemerkung: „Nun siehst du aber sehr offiziell aus.“ Ich habe den starken Eindruck, dass das die höfliche afrikanische Variante für: „Nun siehst du aber ziemlich alt aus, ist.“
Unterstützung vom Gouverneur
Erste Schritte sind wir im neuen Programm schon gegangen. John Pandeni, der Gouverneur der Khomas-Region, zu der auch Windhoek gehört, hat endlich Zeit gefunden für ein Community Meeting in seinem Wahlkreis. Ziel der Veranstaltung ist, die Menschen über unser zukünftiges Angebot zu informieren. Ein Politiker gibt so einem Treffen eine ganz andere Autorität. Während unseres Aufklärungsprogrammes demonstrieren meine vier, inzwischen festangestellten Family Visitors, wie wir Augenuntersuchungen vornehmen. Großes Erstaunen löst bei unseren Zuhörern die Botschaft aus, dass blinde Menschen nach einer 20-minütigen Operation wieder sehen können. Das Nationale Fernsehen, NBC, ist sogar gekommen und filmt geduldig die dreistündige Veranstaltung. Am Abend berichten sie ausführlich in den Hauptnachrichten um 20 Uhr über unser neues Augenprogramm. Dadurch werden auch andere auf unser Projekt aufmerksam. Radio- und Fernsehinterviews folgen.
Frauentreffen des Diplomatischen Corps
Die Frau des Finnischen Botschafters lädt mich zu einem einmal im Monat stattfindenden Treffen der „Ehefrauen des Diplomatischen Corps“ als Gastrednerin ein. Ich nehme zwei meiner Family Visitors mit zu dem Treffen, um ein wenig „Community Nähe“ zu erzeugen. Um die 50 Frauen kommen an dem Abend zusammen. Am Schluss meines Vortrages, bei dem ich immer gerne ein paar Fallbeispiele erzähle, fragen sie mich: „Können wir Sie und ihr Projekt unterstützen? Wieviel Geld benötigen Sie für ihr Programm? Wahrscheinlich ist es üblich bei diesen Abenden, dass Hilfsorganisationen über ihre meist katastrophale Finanzsituation aufmerksam machen und hier die Chance wittern, vielleicht ein paar Krümel zu bekommen. „Geld?“, frage ich erstaunt. „Nein. Geld ist zweitrangig. Ich möchte Sie um etwas anderes bitten. Ich würde mich freuen, wenn Sie das, was Sie heute gehört haben, ihren Ehemännern erzählen.“ Sie wundern sich zwar sichtlich über meine Bitte, aber versprechen ihr nachzukommen. Zwei Tage später ruft mich die Frau des Finnischen Botschafters an: „Ich habe mit meinem Mann gesprochen. Er war so beeindruckt, dass er ihr Programm unbedingt unterstützen möchte. Bitte holen Sie sich in unserer Botschaft einen Scheck über 50000 N$ ab.“ Ich bin sprachlos und freue mich natürlich wie Bolle über den Geldsegen.
Weiterer Geldsegen
Solch überraschender Geldsegen ist anscheinend gar nicht so ungewöhnlich. Eines Morgens stelle ich erstaunt fest, dass ich absolut nichts zu tun habe. Das ist bisher noch nie vorgekommen. Ich beschließe, den Tag ganz entspannt mit einem Frühstück in einem Restaurant in der Stadt zu beginnen. Ich besorge mir die deutsche Allgemeine Zeitung, in der zufällig ein Artikel von meinem Projekt mit einem Foto von mir erschienen ist. Ein paar deutsche Touristen am Nebentisch haben auch eine AZ gekauft und entdecken, dass es sich in dem Artikel um ihre Tischnachbarin handelt. Sie sprechen mich an: „Das sind doch Sie, oder?“ Dürfen wir Sie zu einem Kaffee einladen? Vielleicht möchten Sie uns ja ein bisschen mehr über ihr Projekt erzählen.“ Das mache ich natürlich nur allzu gerne. Bei den Touristen handelt es sich um Mitglieder eines Kegelclubs, der heute wieder zurück nach Hause fliegt. Sie hören mir aufmerksam zu. Ich kann es nicht verhindern, dass sie ein kurzes Video von mir drehen. Sie halten mich wohl für eine VIP. Der Leiter der Gruppe, der bisher still zugehört hat, greift plötzlich in seine Hosentasche und überreicht mir einen 1000-DM-Schein mit den Worten: „Das ist für ihr Projekt.“ Wahnsinn! Das nenne ich großzügig. Was kann ich daraus lernen? - Ich sollte mal öfters zum Frühstücken in ein Restaurant gehen!
Wieder zurück, eröffnet mir mein heimlicher Freund, dass er in Kürze das Land verlassen wird, da er zum Botschafter ernannt worden ist. Das stürzt mich in eine innere Krise. Er glaubt, dass unsere Beziehung auch über die Distanz weiter geführt werden kann. Es zeigt sich, dass das unrealistisch ist. Wir können ja noch nicht einmal miteinander telefonieren oder Briefe schreiben. Alle Post wird in der Botschaft geöffnet, jeder Anruf wahrscheinlich abgehört. Ein letztes Mal kann ich gemeinsam mit meinem Freund bei einem offiziellen Anlass dabei sein. Fidel Castro stattet Namibia einen Besuch ab. Das Treffen findet am Flughafen statt. Im Anschluss an das Meeting habe ich die Möglichkeit, auf den kubanischen Staatspräsidenten zu treffen. Mir fällt als erstes seine gelblich blasse Hautfarbe auf. Er sieht nicht besonders gesund aus. Er erinnert mich spontan an Patienten, die an Krebs leiden. Aber vielleicht liegt es auch nur an seiner khakifarbenen Uniform, die ihn unvorteilhaft blass aussehen lässt. Fidel Castro umgibt eine Aura von Unnahbarkeit und Macht. Mir ist kalt. Namibia würdigt den Staatsmann 2002 mit einem Straßennamen in der Windhoeker Innenstadt.
Abschied von einer großen Liebe
Bei der für meinen Freund organisierten offiziellen Abschiedsfeier des Ministeriums darf ich den Tanz mit ihm eröffnen. Ein letzter Tanz, eine letzte Umarmung. Dann verschwindet er erst einmal aus meinem Leben.
Später erfahre ich, dass meine ehemalige Mitarbeiterin Linda mit ihrem Mann in der Botschaft arbeitet, in die mein Freund berufen wurde. Ihr Ehemann ist sein erster Sekretär. Wenn sie mir Briefe schreibt, erwähnt sie immer wieder, wieviel der Botschafter von mir redet. Selbst für sie wird es offensichtlich, dass wir eine Beziehung haben müssen, die über das freundschaftliche hinausgeht. Sie fungiert in den nächsten Monaten für uns als Nachrichtenübermittlerin. So können wir am „Überwachungsnetz“ vorbei miteinander in Kontakt treten. Was jedoch viel zu selten ist, um wirklich in enger Verbindung zu bleiben.
Das Leben geht weiter
Aber das Leben geht weiter. Ich muss mich um mein Projekt kümmern. Jannie und ich werden gebeten, beim Internationalen Workshop für Sozialarbeiter, den etwa 100 Sozialarbeiterkollegen von unserer Arbeit zu berichten. Es ist ernüchternd zu erleben, wie wenig Wissen über Behindertenarbeit unter den Sozialarbeitern vorhanden ist.
Zum Internationalen Frauentag werde ich von der deutschstämmigen, stellvertretenden Ministerin für Gefängnisangelegenheiten, Michaela Hübschle, ins Gefängnis eingeladen. Ich nehme dort an einer Podiumsdiskussion über das Thema: „Gewalt an Frauen”, teil. Es wird geschätzt, dass skandalöse 20 Prozent der Frauen in Afrika Gewalterfahrungen der verschiedensten Formen erlebt haben. Misshandlungen, Vergewaltigungen, Demütigungen, häusliche Gewalt. Es ist erschreckend.
Ich lade meine Freundin ein, mit mir das Wochenende auf der Corona Lodge zu verbringen. Die Corona-Gästefarm liegt in romantischer Umgebung, weit abgelegen von irgendeiner Zivilisation. Sie ist von wunderschönen Bergen umgeben und liegt inmitten einer Hochebene am Fuße des imposanten Gamsberges. Die Lodge liegt etwa auf der Hälfte der Strecke nach Walvis Bay. Schon alleine die Fahrt dorthin ist abenteuerlich. Man sollte immer einen Ersatzreifen dabei haben, wenn man sicher sein möchte, seinen Zielort auch zu erreichen. Die Strecke ist ein echter Reifenkiller. Aber wir haben dieses Mal Glück. Auf der Rückfahrt scheint uns das Glück jedoch verlassen zu haben. Es hat über Nacht ein paar Tropfen geregnet. Immerhin ist genug Regen gefallen, um die Schotterstraße in eine Schlammlandschaft zu verwandeln. Die Straßenverhältnisse ändern sich so plötzlich, dass ich bei einem Tempo von 100 km/h ins Schleudern gerate. Ich verliere die Kontrolle über den Wagen. Mein Auto kommt von der Straße ab und rast einen Abhang hinunter in die Buschlandschaft. Vor mir tauchen zwei Bäume auf. Ich sehe schon unsere letztes Stündlein schlagen und sage zu Angela: „Wir sehen uns dann gleich im Himmel.“ Sie scheint dasselbe zu denken. Unglaublicher Weise rast das Auto passgenau durch die Lücke zwischen den Bäumen und kommt sogar wieder auf der normalen Schotterstraße zum Stehen. Ich komme mit einer leichten Gehirnerschütterung und einem leichten Schaden am Auto davon, den mir mein Autobeulenspezialist Frank für 100 DM ausbessert. Da hat Gott mal wieder ganz besonders gut auf Angela und mich aufgepasst. So habe ich doch noch die Chance, meinen 34. Geburtstag zu feiern. Das fortschreitende Alter scheint auch so seine Tücken zu haben. Ich benötige eine Brille. Einer meiner Freunde kommentiert meine neue Sehhilfe mit der Bemerkung: „Nun siehst du aber sehr offiziell aus.“ Ich habe den starken Eindruck, dass das die höfliche afrikanische Variante für: „Nun siehst du aber ziemlich alt aus, ist.“
Unterstützung vom Gouverneur
Erste Schritte sind wir im neuen Programm schon gegangen. John Pandeni, der Gouverneur der Khomas-Region, zu der auch Windhoek gehört, hat endlich Zeit gefunden für ein Community Meeting in seinem Wahlkreis. Ziel der Veranstaltung ist, die Menschen über unser zukünftiges Angebot zu informieren. Ein Politiker gibt so einem Treffen eine ganz andere Autorität. Während unseres Aufklärungsprogrammes demonstrieren meine vier, inzwischen festangestellten Family Visitors, wie wir Augenuntersuchungen vornehmen. Großes Erstaunen löst bei unseren Zuhörern die Botschaft aus, dass blinde Menschen nach einer 20-minütigen Operation wieder sehen können. Das Nationale Fernsehen, NBC, ist sogar gekommen und filmt geduldig die dreistündige Veranstaltung. Am Abend berichten sie ausführlich in den Hauptnachrichten um 20 Uhr über unser neues Augenprogramm. Dadurch werden auch andere auf unser Projekt aufmerksam. Radio- und Fernsehinterviews folgen.
Frauentreffen des Diplomatischen Corps
Die Frau des Finnischen Botschafters lädt mich zu einem einmal im Monat stattfindenden Treffen der „Ehefrauen des Diplomatischen Corps“ als Gastrednerin ein. Ich nehme zwei meiner Family Visitors mit zu dem Treffen, um ein wenig „Community Nähe“ zu erzeugen. Um die 50 Frauen kommen an dem Abend zusammen. Am Schluss meines Vortrages, bei dem ich immer gerne ein paar Fallbeispiele erzähle, fragen sie mich: „Können wir Sie und ihr Projekt unterstützen? Wieviel Geld benötigen Sie für ihr Programm? Wahrscheinlich ist es üblich bei diesen Abenden, dass Hilfsorganisationen über ihre meist katastrophale Finanzsituation aufmerksam machen und hier die Chance wittern, vielleicht ein paar Krümel zu bekommen. „Geld?“, frage ich erstaunt. „Nein. Geld ist zweitrangig. Ich möchte Sie um etwas anderes bitten. Ich würde mich freuen, wenn Sie das, was Sie heute gehört haben, ihren Ehemännern erzählen.“ Sie wundern sich zwar sichtlich über meine Bitte, aber versprechen ihr nachzukommen. Zwei Tage später ruft mich die Frau des Finnischen Botschafters an: „Ich habe mit meinem Mann gesprochen. Er war so beeindruckt, dass er ihr Programm unbedingt unterstützen möchte. Bitte holen Sie sich in unserer Botschaft einen Scheck über 50000 N$ ab.“ Ich bin sprachlos und freue mich natürlich wie Bolle über den Geldsegen.
Weiterer Geldsegen
Solch überraschender Geldsegen ist anscheinend gar nicht so ungewöhnlich. Eines Morgens stelle ich erstaunt fest, dass ich absolut nichts zu tun habe. Das ist bisher noch nie vorgekommen. Ich beschließe, den Tag ganz entspannt mit einem Frühstück in einem Restaurant in der Stadt zu beginnen. Ich besorge mir die deutsche Allgemeine Zeitung, in der zufällig ein Artikel von meinem Projekt mit einem Foto von mir erschienen ist. Ein paar deutsche Touristen am Nebentisch haben auch eine AZ gekauft und entdecken, dass es sich in dem Artikel um ihre Tischnachbarin handelt. Sie sprechen mich an: „Das sind doch Sie, oder?“ Dürfen wir Sie zu einem Kaffee einladen? Vielleicht möchten Sie uns ja ein bisschen mehr über ihr Projekt erzählen.“ Das mache ich natürlich nur allzu gerne. Bei den Touristen handelt es sich um Mitglieder eines Kegelclubs, der heute wieder zurück nach Hause fliegt. Sie hören mir aufmerksam zu. Ich kann es nicht verhindern, dass sie ein kurzes Video von mir drehen. Sie halten mich wohl für eine VIP. Der Leiter der Gruppe, der bisher still zugehört hat, greift plötzlich in seine Hosentasche und überreicht mir einen 1000-DM-Schein mit den Worten: „Das ist für ihr Projekt.“ Wahnsinn! Das nenne ich großzügig. Was kann ich daraus lernen? - Ich sollte mal öfters zum Frühstücken in ein Restaurant gehen!
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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