Missionarin ohne Heiligenschein (Teil 13)
Autobiografie eines außergewöhnlichen Lebens in Namibia
Freundschaften (Folge 2)
Beziehungen sind mir wichtig. In Namibia kommen und gehen die Menschen. Es ist nicht so einfach eine tiefgründige Beziehung aufzubauen. Besonders dankbar bin ich für meine Freundschaft zu Angela. Sie ist Pastorin und lebt seit 1989 Namibia. Sie hat in Deutschland ihren im Exil lebenden Gatten kennengelernt, als er bei ihrer Kirche Unterschlupf finden wollte. Ihre Tante ist Mitglied meiner Gemeinde in Bremen. Sie stellt den Kontakt zwischen uns her indem sie mir ein Päckchen für ihre Nichte mitgibt, das ich ihr gleich drei Tage nach meiner Ankunft in Namibia aushändige. Es ist „Liebe auf den ersten Blick”. Wir verstehen uns vom ersten Satz an großartig. Ich bin begeistert von ihrer Wärme und echten Herzlichkeit, Humor, inneren Tiefe, Intelligenz und Spiritualität. Sie ist mit einem Herero verheiratet, der mich sofort durch seine unglaubliche Gelassenheit beeindruckt. Ein Fels in der Brandung. Später lerne ich seine Verschwiegenheit schätzen. Gerson ist genauso kugelrund wie ich und wir teilen uns die Vorliebe für gutes Essen. Auch an seinem Grab werde ich eines Tages stehen müssen.
Beide kümmern sich um einen Haufen Verwandte, mit denen sie in einem kleinen Haus in Katutura zusammen leben. Als Heidi und ich sie das erst mal besuchen, sind wir ein wenig entsetzt in welch offensichtlicher Armut eine deutsche Pastorin lebt. Die Kinder essen gemeinsam von einem Teller. Es gibt offensichtlich nicht ausreichend Geschirr und Besteck für alle.
Das ändert sich nach einem Jahr, als sie von Otjimbinge nach Windhoek in ein Haus in Khomasdal zieht und zur Sekretärin der Lutherischen Kirche berufen wird. Sie soll die verschiedensprachigen Lutherischen Kirchen einen. Nun wohnt sie „um die Ecke” und wir können unsere Freundschaft intensivieren.
Auch zu Heidi hat sich eine schöne Freundschaft entwickelt. Jeden Morgen treffen wir uns. Wir beten und frühstücken zusammen. Abends essen wir gemeinsam. Einen Monat lang in ihrem Appartement und dann einen Monat lang in meinem Appartement, die direkt nebeneinander liegen. Immer im Wechsel. So hat jeder mal die Arbeit mit dem Tisch decken und spülen.
In der wenigen freien Zeit, die wir haben, versuchen Heidi und ich gemeinsam ein bisschen das Land zu erkunden. Wir sind begeistert von der Tierwelt im Etoscha-Nationalpark, der sich ca. fünf Stunden Autofahrt von Windhoek entfernt befindet und so groß ist wie die Schweiz. Gleich beim ersten Besuch laufen zwei Löwen direkt an unserem Auto vorbei. Aber auch von den Giraffen, Elefanten, Zebras und Antilopen sind wir begeistert. Wir leben in einem Zoo. Und haben es bisher noch nicht einmal gewusst!
Vom Wochenendausflug zurück, wird es Zeit mein Versprechen einzulösen und den Counsiler von Wanaheda in seinem Büro zu besuchen. Wie sich herausstellt, ist der er auch der stellvertretende Minister für Rehabilitation. Ich bin wieder mal überrumpelt worden. Es scheint den Leuten hier Spaß zu machen, ihre wahre berufliche Position erst einmal geheim zu halten.
Er empfängt mich herzlich in seinem Büro, das durch die Klimaanlage wohl temperiert ist. „Kaffee oder Tee? Oder doch lieber einen Softdrink?”, fragt er mich freundlich. Ich entscheide mich für einen Cooldrink. Das Gespräch kreist nicht nur um die Arbeit, sondern auch um Persönliches. Einen Minister habe ich mir viel förmlicher und uncooler vorgestellt. Aber dieses Exemplar eines Politikers ist ausgesprochen locker und sympathisch. So verliere ich auch schnell meine anfänglichen Hemmungen und plaudere entspannt drauf los. Aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass der Politiker ein Auge auf mich geworfen hat. Aber was weiß ich schon von Männern? Meine letzte längere Beziehung ist mehr als 14 Jahre her.
Trotzdem wird sich zu diesem Herrn noch einmal eine ganz besondere Beziehung entwickeln.
Beziehungen sind mir wichtig. In Namibia kommen und gehen die Menschen. Es ist nicht so einfach eine tiefgründige Beziehung aufzubauen. Besonders dankbar bin ich für meine Freundschaft zu Angela. Sie ist Pastorin und lebt seit 1989 Namibia. Sie hat in Deutschland ihren im Exil lebenden Gatten kennengelernt, als er bei ihrer Kirche Unterschlupf finden wollte. Ihre Tante ist Mitglied meiner Gemeinde in Bremen. Sie stellt den Kontakt zwischen uns her indem sie mir ein Päckchen für ihre Nichte mitgibt, das ich ihr gleich drei Tage nach meiner Ankunft in Namibia aushändige. Es ist „Liebe auf den ersten Blick”. Wir verstehen uns vom ersten Satz an großartig. Ich bin begeistert von ihrer Wärme und echten Herzlichkeit, Humor, inneren Tiefe, Intelligenz und Spiritualität. Sie ist mit einem Herero verheiratet, der mich sofort durch seine unglaubliche Gelassenheit beeindruckt. Ein Fels in der Brandung. Später lerne ich seine Verschwiegenheit schätzen. Gerson ist genauso kugelrund wie ich und wir teilen uns die Vorliebe für gutes Essen. Auch an seinem Grab werde ich eines Tages stehen müssen.
Beide kümmern sich um einen Haufen Verwandte, mit denen sie in einem kleinen Haus in Katutura zusammen leben. Als Heidi und ich sie das erst mal besuchen, sind wir ein wenig entsetzt in welch offensichtlicher Armut eine deutsche Pastorin lebt. Die Kinder essen gemeinsam von einem Teller. Es gibt offensichtlich nicht ausreichend Geschirr und Besteck für alle.
Das ändert sich nach einem Jahr, als sie von Otjimbinge nach Windhoek in ein Haus in Khomasdal zieht und zur Sekretärin der Lutherischen Kirche berufen wird. Sie soll die verschiedensprachigen Lutherischen Kirchen einen. Nun wohnt sie „um die Ecke” und wir können unsere Freundschaft intensivieren.
Auch zu Heidi hat sich eine schöne Freundschaft entwickelt. Jeden Morgen treffen wir uns. Wir beten und frühstücken zusammen. Abends essen wir gemeinsam. Einen Monat lang in ihrem Appartement und dann einen Monat lang in meinem Appartement, die direkt nebeneinander liegen. Immer im Wechsel. So hat jeder mal die Arbeit mit dem Tisch decken und spülen.
In der wenigen freien Zeit, die wir haben, versuchen Heidi und ich gemeinsam ein bisschen das Land zu erkunden. Wir sind begeistert von der Tierwelt im Etoscha-Nationalpark, der sich ca. fünf Stunden Autofahrt von Windhoek entfernt befindet und so groß ist wie die Schweiz. Gleich beim ersten Besuch laufen zwei Löwen direkt an unserem Auto vorbei. Aber auch von den Giraffen, Elefanten, Zebras und Antilopen sind wir begeistert. Wir leben in einem Zoo. Und haben es bisher noch nicht einmal gewusst!
Vom Wochenendausflug zurück, wird es Zeit mein Versprechen einzulösen und den Counsiler von Wanaheda in seinem Büro zu besuchen. Wie sich herausstellt, ist der er auch der stellvertretende Minister für Rehabilitation. Ich bin wieder mal überrumpelt worden. Es scheint den Leuten hier Spaß zu machen, ihre wahre berufliche Position erst einmal geheim zu halten.
Er empfängt mich herzlich in seinem Büro, das durch die Klimaanlage wohl temperiert ist. „Kaffee oder Tee? Oder doch lieber einen Softdrink?”, fragt er mich freundlich. Ich entscheide mich für einen Cooldrink. Das Gespräch kreist nicht nur um die Arbeit, sondern auch um Persönliches. Einen Minister habe ich mir viel förmlicher und uncooler vorgestellt. Aber dieses Exemplar eines Politikers ist ausgesprochen locker und sympathisch. So verliere ich auch schnell meine anfänglichen Hemmungen und plaudere entspannt drauf los. Aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass der Politiker ein Auge auf mich geworfen hat. Aber was weiß ich schon von Männern? Meine letzte längere Beziehung ist mehr als 14 Jahre her.
Trotzdem wird sich zu diesem Herrn noch einmal eine ganz besondere Beziehung entwickeln.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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