Missbrauch des Industrieschutzes
Missbrauch des Industrieschutzes

Missbrauch des Industrieschutzes

Frank Steffen
Namibia bedarf zweifelsohne eines erhöhten Maßes an Industrialisierung. Auf Dauer ist dies die einzige Art unsere Arbeitslosen von der Straße zu holen und das Sozialgefüge der Ärmeren zu stärken. Denn nachmaßen die Einkommensschere auseinanderklafft, gilt nur noch das Gesetz des Stärkeren und das soziale Verständnis Afrikas, wo sich einer um den anderen kümmert, geht verloren.

Die verbesserte Bildung, eine Bereitwilligkeit zur Arbeit sowie das veränderte Anspruchsdenken sind Voraussetzung einer Industrialisierung, doch gleicht Namibia momentan einem Riesen-Puzzle, woran überall zugleich gearbeitet werden kann (sollte).

Wenn die Regierung als Teil ihres Aufgabenbereichs die Entwicklung verschiedener Industriezweige befürwortet und ihre schützende Hand durch sogenannte „Infant Protection“-Gesetzgebung über sie hält, ist dem nichts entgegenzusetzen, ob Milchproduktion, Zementherstellung oder Landwirtschaft (bspw. Kartoffeln und Zwiebeln). Es wird aber oft missbraucht, weil sich unsere Beamten nicht mit der Auswirkung ihres auf Distanz genommenen Entschlusses, befassen.

Wie sonst ist es möglich, dass namibische Farmer beizeiten einen Sack Zwiebeln am südafrikanischen Markt (nach zusätzlichen Transport- und Kommissionskosten) billiger zum Verkauf anbieten, als dem hiesigen Händler, der aufgrund eines Einfuhrverbots in der Zeit der namibischen Ernte, dem Endverbraucher keine preiswerten Zwiebeln anbieten kann?

Ähnlich verhält es sich mit der namibischen Hühnerfleischverarbeitung, die durch eine Einfuhrquote geschützt wird und vor dem Quotenschutz faire Preise versprach, weil die Entwicklungskosten dem Markt entsprachen und sich selbst trugen. Doch knapp drei Monate später verkaufte man das hiesige Produkt, das anfangs billiger als das südafrikanische Konkurrenzprodukt war, zwischen 30% und 40% teurer. Mit dem Schutz einer Neuindustrie hat das längst nichts mehr gemein. Hier wird Reibach auf Kosten des Endverbrauchers betrieben.

Von Frank Steffen

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-19

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