Milch und Käse bald wieder teurer

Windhoek - Der nächste Preisschock erwartet uns am Kühlregal: Zum zweiten Mal in diesem Jahr werden ab 30. Juni Milch und Milchprodukte teurer - diesmal um durchschnittlich 13 Prozent. Das teilte der Verband der Milchproduzenten (DPA) gestern schriftlich mit und begründete dies mit gestiegenen Produktionskosten. Zugleich ging ein Appell an die Regierung, die Branche sowie die Verbraucher im Sinne von bezahlbaren Produkten zu unterstützen.

Seit April 2007 seien die Herstellungskosten für Milch und Milchprodukte um 36 Prozent gestiegen. Diese Erhöhung hätten die Produzenten getragen und somit Verlust gemacht. Die Ursache für die Situation liege vor allem in den höheren Treibstoffpreisen und dem veränderten Wechselkurs, heißt es in der vom DPA-Vorsitzenden Japie Engelbrecht unterzeichneten Erklärung. Und weiter: Futter und Rohmilch müssten über lange Strecken transportiert werden, allein die Ausgaben für Tierfutter machten 80 Prozent der gesamten Herstellungskosten für Milch aus. "Allein dieser Kostenfaktor ist um 49 Prozent gestiegen", so Engelbrecht.

Nachdem es im Januar 2008 bereits eine Preiserhöhung für die Verbraucher gab, steht nun die zweite in diesem Jahr bevor. An diesem Schritt komme die Branche nicht vorbei, sonst "werden Produzenten gezwungen, diesen Sektor zu verlassen", heißt es. Außerdem könnte es zu Produktengpässen kommen, wenn Hersteller wegen des Verlustgeschäftes ihre Produktion drosseln. Der Preis soll fortan jeden Monat überprüft und ggf. angepasst werden. Angesichts der zu erwartenden negativen Reaktionen aus der Bevölkerung auf die Preiserhöhung regt der Verband der Milchproduzenten an: "Vielleicht ist es an der Zeit, dass die Regierung den Milchsektor unterstützt, um Milch bezahlbarer zu machen", heißt es abschließend.