MAN-Protokoll doch korrekt
Betr.: Kontroverse um Kolonialgeschichte & „Wir besitzen keine Museen“ (AZ, 2.1.2019 & 8.1.2019)
Betr.: Kontroverse um Kolonialgeschichte & „Wir besitzen keine Museen“ (AZ, 2.1.2019 & 8.1.2019)
Bereits direkt nach dem Bekanntwerden einer geplanten Konferenz der Museums Association of Namibia (MAN) im 1. Quartal des Jahres 2018 registrierte ich mich als Teilnehmer für die Ende August 2018 geplante Veranstaltung. Der Titel: „The Past, Present and Future of Namibian Heritage“ klang für mich vielversprechend. Als dann später das finale Programm veröffentlicht wurde, war ich, gelinde gesagt, irritiert. Ging es bei den Titeln der einzelnen Themenbereiche (hier „Sessions“ genannt) vorrangig doch gar nicht um das geschichtlich-kulturelle Erbe Namibias, als vielmehr um eine kritische, recht einseitige Aufarbeitung der Kolonialzeit.
Dekolonisierung war das große Stichwort der Konferenz, welches von Mund zu Mund ging, und dessen Wichtigkeit fast jeder Redner betonte. Die heroische Darstellung der Kolonialzeit gehöre um jeden Preis ausgemerzt. Im Laufe der Veranstaltung herrschte dann in einigen Konferenzabschnitten eine aggressive und inquisitionsartige Stimmung, aus der sich teilweise absurde Forderungen ihren Weg bahnten. In manchen Augenblicken war ich als deutscher Staatsbürger doch froh, mir einen Platz nahe dem Ausgang gesucht zu haben…
Somit möchte ich dem Artikel in der AZ vom 8. Januar deutlich widersprechen, in dem behauptet wird, das am 2. Januar ebenfalls durch die AZ zitierte Konferenzprotokoll entbehre jeglicher Wahrheit.
Richtig ist, dass die MAN selbstverständlich nicht für die Meinung oder Meinungsäußerung einzelner Konferenzteilnehmer verantwortlich ist und war. Richtig ist aber auch, dass mit der tendenziellen Selektion der einzelnen Themen und der Auswahl der Redner und ihrer Haltung zur deutschen Geschichte die MAN bewusst eine Stimmung gegen Deutsche und ihre koloniale Vergangenheit herbeizuführen wusste. Da hilft es meiner Meinung nach auch wenig, sich eine scheinbare Neutralität durch ein paar Studenten und Praktikanten von Universitäten aus dem deutschen Sprachraum alimentieren zu lassen. Das bei der Konferenz gar Grenzen überwunden wurden, oder es eine Zusammenarbeit mit ehemaligen Kolonialherren gegeben haben soll, die, am Rande bemerkt, gar nicht zu Wort kamen, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen.
Jens Frautschy, Tsumeb
Bereits direkt nach dem Bekanntwerden einer geplanten Konferenz der Museums Association of Namibia (MAN) im 1. Quartal des Jahres 2018 registrierte ich mich als Teilnehmer für die Ende August 2018 geplante Veranstaltung. Der Titel: „The Past, Present and Future of Namibian Heritage“ klang für mich vielversprechend. Als dann später das finale Programm veröffentlicht wurde, war ich, gelinde gesagt, irritiert. Ging es bei den Titeln der einzelnen Themenbereiche (hier „Sessions“ genannt) vorrangig doch gar nicht um das geschichtlich-kulturelle Erbe Namibias, als vielmehr um eine kritische, recht einseitige Aufarbeitung der Kolonialzeit.
Dekolonisierung war das große Stichwort der Konferenz, welches von Mund zu Mund ging, und dessen Wichtigkeit fast jeder Redner betonte. Die heroische Darstellung der Kolonialzeit gehöre um jeden Preis ausgemerzt. Im Laufe der Veranstaltung herrschte dann in einigen Konferenzabschnitten eine aggressive und inquisitionsartige Stimmung, aus der sich teilweise absurde Forderungen ihren Weg bahnten. In manchen Augenblicken war ich als deutscher Staatsbürger doch froh, mir einen Platz nahe dem Ausgang gesucht zu haben…
Somit möchte ich dem Artikel in der AZ vom 8. Januar deutlich widersprechen, in dem behauptet wird, das am 2. Januar ebenfalls durch die AZ zitierte Konferenzprotokoll entbehre jeglicher Wahrheit.
Richtig ist, dass die MAN selbstverständlich nicht für die Meinung oder Meinungsäußerung einzelner Konferenzteilnehmer verantwortlich ist und war. Richtig ist aber auch, dass mit der tendenziellen Selektion der einzelnen Themen und der Auswahl der Redner und ihrer Haltung zur deutschen Geschichte die MAN bewusst eine Stimmung gegen Deutsche und ihre koloniale Vergangenheit herbeizuführen wusste. Da hilft es meiner Meinung nach auch wenig, sich eine scheinbare Neutralität durch ein paar Studenten und Praktikanten von Universitäten aus dem deutschen Sprachraum alimentieren zu lassen. Das bei der Konferenz gar Grenzen überwunden wurden, oder es eine Zusammenarbeit mit ehemaligen Kolonialherren gegeben haben soll, die, am Rande bemerkt, gar nicht zu Wort kamen, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen.
Jens Frautschy, Tsumeb
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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