Lösung längst überfällig
Mit seiner Anmerkung bei der jüngsten Parlamentssitzung hat Johan de Waal in ein Wespennest gestochen. Das Innenministerium, so meinte der Oppositionspolitiker, habe bei seiner Aufgabe versagt, Entscheidungen über Anträge auf Arbeitsgenehmigungen (work permit) für Ausländer zu treffen. Jetzt soll es in dieser Sache aber Bewegung geben, versprach daraufhin Innenministerin Rosalia Nghidinwa. Das ist auch längst überfällig, sonst ist eine Lähmung der Wirtschaft vorprogrammiert.
Dass es in Namibia in allen Branchen an Fachkräften fehlt, ist bekannt. Der Mangel an Qualifikation beginnt bereits in der Schule, deren Abgänger nur selten dem Bedarf der Wirtschaft gerecht werden. Das hat selbst die Regierung erkannt und versucht unter anderem, mit dem ETSIP-Programm gegenzusteuern. Mehrere Wirtschaftsgrößen - darunter Inge Zamwaani-Kamwi (Namdeb-Geschäftsführerin und frühere Präsidentin der Industrie- und Handelskammer, NCCI), Jackie Asheeke (Geschäftsführerin des Tourismusdachverbandes, FENATA) und Vekuii Rukoro (Geschäftsführer der First National Bank und Präsident des Arbeitgeberverbandes, NEF) - haben auf das Dilemma schon öffentlich hingewiesen und bekräftigt, dass Namibia deshalb auf Ausländer angewiesen sei - wenn auch nur befristet. Denn nur wer die richtigen (qualifizierten) Arbeitskräfte hat, kann unternehmerisch florieren und expandieren. Auch potenzielle Investoren wissen das und machen Ansiedlungsentscheidungen davon abhängig, ob sie Führungskräfte mitbringen können.
"So können wir kein Land führen", sagte DTA-Politiker de Waal und meinte damit die extrem schlechte Dienstleistung - weil Antragsteller teils schon seit Monaten allein auf eine Antwort warten - sowie die Ungewissheit und Angst vor Lähmung bei Unternehmen. Und das kann sich Namibia gerade in ökonomisch schwierigen Zeiten wie diesen nicht leisten.
Davon abgesehen bedarf die Vergabepraxis von Arbeitsgenehmigungen auch mehr Gerechtigkeit, weil immer noch mit zweierlei Maß gemessen wird. So bringen asiatische Baufirmen, die hier tätig werden und die großen, lukrativen Aufträge der Regierung abgreifen, teils ihre Bauarbeiter mit. Ob alle Maurer, Poliere, Handlanger und Fliesenleger vorher eine Arbeitsgenehmigung beantragt und diese genehmigt bekommen haben, bevor sie eingereist sind, ist an diesem Beispiel genauso fraglich wie der Anspruch, dass ein Ausländer hier nur arbeiten darf, wenn kein Namibier mit einer entsprechend gleichen Qualifikation gefunden werden kann. Diese Diskrepanz verletzt den Gleichheitsgrundsatz. Genauso schlimm: Die Steuergelder, mit denen diese Aufträge finanziert werden, fließen ins Ausland und kommen nicht dem hiesigen Wirtschaftskreislauf zugute, während gering qualifizierte Namibier weiterhin mit Arbeitslosigkeit konfrontiert sind.
Eine Überarbeitung der Grundsätze sowie schnelles Handeln zugunsten der Unternehmen sind dringend notwendig.
Dass es in Namibia in allen Branchen an Fachkräften fehlt, ist bekannt. Der Mangel an Qualifikation beginnt bereits in der Schule, deren Abgänger nur selten dem Bedarf der Wirtschaft gerecht werden. Das hat selbst die Regierung erkannt und versucht unter anderem, mit dem ETSIP-Programm gegenzusteuern. Mehrere Wirtschaftsgrößen - darunter Inge Zamwaani-Kamwi (Namdeb-Geschäftsführerin und frühere Präsidentin der Industrie- und Handelskammer, NCCI), Jackie Asheeke (Geschäftsführerin des Tourismusdachverbandes, FENATA) und Vekuii Rukoro (Geschäftsführer der First National Bank und Präsident des Arbeitgeberverbandes, NEF) - haben auf das Dilemma schon öffentlich hingewiesen und bekräftigt, dass Namibia deshalb auf Ausländer angewiesen sei - wenn auch nur befristet. Denn nur wer die richtigen (qualifizierten) Arbeitskräfte hat, kann unternehmerisch florieren und expandieren. Auch potenzielle Investoren wissen das und machen Ansiedlungsentscheidungen davon abhängig, ob sie Führungskräfte mitbringen können.
"So können wir kein Land führen", sagte DTA-Politiker de Waal und meinte damit die extrem schlechte Dienstleistung - weil Antragsteller teils schon seit Monaten allein auf eine Antwort warten - sowie die Ungewissheit und Angst vor Lähmung bei Unternehmen. Und das kann sich Namibia gerade in ökonomisch schwierigen Zeiten wie diesen nicht leisten.
Davon abgesehen bedarf die Vergabepraxis von Arbeitsgenehmigungen auch mehr Gerechtigkeit, weil immer noch mit zweierlei Maß gemessen wird. So bringen asiatische Baufirmen, die hier tätig werden und die großen, lukrativen Aufträge der Regierung abgreifen, teils ihre Bauarbeiter mit. Ob alle Maurer, Poliere, Handlanger und Fliesenleger vorher eine Arbeitsgenehmigung beantragt und diese genehmigt bekommen haben, bevor sie eingereist sind, ist an diesem Beispiel genauso fraglich wie der Anspruch, dass ein Ausländer hier nur arbeiten darf, wenn kein Namibier mit einer entsprechend gleichen Qualifikation gefunden werden kann. Diese Diskrepanz verletzt den Gleichheitsgrundsatz. Genauso schlimm: Die Steuergelder, mit denen diese Aufträge finanziert werden, fließen ins Ausland und kommen nicht dem hiesigen Wirtschaftskreislauf zugute, während gering qualifizierte Namibier weiterhin mit Arbeitslosigkeit konfrontiert sind.
Eine Überarbeitung der Grundsätze sowie schnelles Handeln zugunsten der Unternehmen sind dringend notwendig.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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