Lokalbevölkerung profitiert wenig
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Lokalbevölkerung profitiert wenig

Trans-Caprivi-Korridor: Wachstum auf Zentren beschränkt
WAZon-Redakteur
Von Katharina Moser,

Windhoek

Wissenschaftler aus Köln haben in einem Forschungspapier untersucht, inwiefern der namibische Entwicklungskorridor Walvis Bay-Ndola-Lubumbashi (ehemaliger Trans-Caprivi-Korridor) zu einem Wachstum des Tourismus und zur Unterstützung lokaler Gemeinden beigetragen hat. Der Korridor wurde seit dem Jahr 2000 entwickelt, um Namibias Hauptstadt Windhoek sowie Walvis Bay mit der einst schwer erreichbaren Sambesi-Region zu verbinden. Es ging darum, Straßenverbindungen zu teeren und Investitionen zu fördern, die die Infrastruktur verbessern und die regionale Attraktivität erhöhen. Dazu wurde mit Logistik- und Transportunternehmen und Ministerien zusammengearbeitet. Es wurden Flughäfen, Wasser- und Stromanschlüsse gebaut, um die Region für Touristen zugänglicher zu gestalten. Investitionen in anderen Sektoren sollten getätigt werden, um die ökonomische Aktivität der Region zu fördern. Auch neue Umweltschutzregularien in Naturschutzgebieten sollten nachhaltigen Tourismus ermöglichen.

Die Forscher stellten sich in ihrer Arbeit, genannt „Do Tar Roads Bring Tourism? Growth Corridor Policy and Tourism Development in the Zambezi region, Namibia“, die zwei folgenden Fragen: Ob der Wachstumskorridor erfolgreich die Wertschaffung durch Tourismus in der Sambesi-Region erhöhte und ob diese Wertsteigerung auch bei der Lokalbevölkerung ankam. Sie kamen zu dem Schluss, dass es definitiv eine Verbindung zwischen der Entwicklung von Infrastruktur und von touristischen Regularien auf der einen Seite und einer wirtschaftlichen Wertsteigerung durch Tourismus in der Region gebe. Kurz gesagt, der Korridor trug zum Wachstum des Tourismus in der Sambesi-Region bei. Insgesamt ist auch der Straßenvekehr, zum Beispiel durch Touranbieter, Selbstfahrer und Jagdtouristen, deutlich angestiegen. Allerdings, so die Ergebnisse, hat das wenigen lokalen ländlichen Bewohnern geholfen. Die Mehrheit des Wachstums kommt zentralen Tourismuspunkten wie Windhoek und Walvis Bay zugute, von wo aus Tourismusunternehmen operieren. Wachstum in der Sambesi-Region selbst ist begrenzt auf die Unterkünfte.

Lokaler Profit begrenzt

Nur vier Prozent der Studienteilnehmer in der Region sind im Tourismussektor oder in Naturschutzgebieten angestellt. Die Wissenschaftler rechneten aus, dass der Tourismus somit nur 5,5 Prozent zum Einkommen eines Haushalts in der Landbevölkerung der Sambesi-Region beitrug. Auch die indirekten Vorteile seien nur minimal. Immerhin trage die Wertsteigerung aber zum nationalen Steuereinkommen bei, was die Sozialhilfen der Betroffenen erhöhe. So fasste es das Magazin Africa Geographic zusammen. Die Forscher schlussfolgerten in ihrem Papier: „Trotz des allgemeinen Wachstums des Tourismussektors, das zum Teil durch die verbesserte Zugänglichkeit erleichtert wurde, zeigen die Daten, dass die beabsichtigten Vorteile des Naturschutzes nicht in vollem Umfang bei den Mitgliedern der Schutzgebiete ankommen. Im Allgemeinen ist die Wertschöpfung aus dem Tourismus auf Gemeindeebene in Sambesi gering.“

Dass die Entwicklung von Tourismus der Lokalbevölkerung nur bedingt zugutekommt, wurde auch in anderen Ländern beobachtet. Allerdings gehen die Ergebnisse dieser Arbeit und alte Untersuchungen in Namibia auseinander. Die Forscher rufen daher dazu auf, die Zusammensetzung des Tourismus neu zu betrachten und sich damit auseinanderzusetzen, wie die Tourismusindustrie aufgebaut ist und sein sollte, wie die Profite verteilt sein sollten und was die Hindernisse sind, die die Lokalbevölkerung daran hindern, Teil der Industrie zu sein.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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