Liquidierung nimmt ihren Lauf

Von Marc Springer, Windhoek

Zur Begründung eines entsprechenden Eilantrags, dessen Verhandlung gestern auf den 19. März vertagt wurde, führen die Kläger Metropolitan Bank of Zimbabwe und Eagle Properties an, sie hätten bereits Berufung gegen das Urteil von Richterin Hannelie Prinsloo eingereicht, die am 29. November vergangenen Jahres die endgültige Auflösung der Pleitebank angeordnet hatte.

Daraus leitet der Vorsitzende von Eagle Properties und Teilhaber der Metropolitan Bank, Enock Kamushinda, in einer eidesstattlichen Erklärung die Schlussfolgerung ab, die Liquidierung der Bank dürfe nicht fortgesetzt werden, bis diese Revision entschieden sei. Ferner beantragt er die Annullierung eines Urteils des Vize-Gerichtspräsidenten Hosea Angula vom 2. Februar, das die Konkursverwalter David Bruni und Ian McLaren mit Sonderbefugnissen ausstattet.

Dazu gehört die Ermächtigung, dass jene ihre Bemühungen um Rückgewinnung von rund 175 Millionen N$ der SME-Bank auf Simbabwe, Südafrika und andere, eventuell relevante Länder ausdehnen und sämtliche Vermögenswerte oder Finanzen der SME-Bank beschlagnahmen dürfen, die sich im Ausland befinden oder dort investiert wurden. Ferner werden die Insolvenzverwalter durch das Urteil von Angula in die Lage versetzt, aus den noch vorhandenen Guthaben der Bank in Höhe von rund 60 Millionen N$ tausende von Kleinanlegern auszuzahlen, die zwischen 100 N$ und 25000 N$ bei der SME-Bank investiert haben (AZ berichtete).

Dass Angula die Auszahlung von Kunden und die Fortsetzung der Liquidierung gestattet hat, halten die Kläger für unzulässig, weil sie nicht vorher konsultiert worden seien, obwohl sie 35 bzw. 5 Prozent an der SME-Bank halten und deren Abwicklung von Beginn an verhindern wollten. Sollte diese nun fortgesetzt und Gläubiger der SME-Bank ausgezahlt bzw. deren Vermögenswerte veräußert werden, sei von dem Finanzhaus bald lediglich eine leere Hülle übrig, obwohl die Revision gegen deren Auflösung noch anhängig sei.

Deshalb dürfe nicht zugelassen werden, dass die Insolvenzverwalter Tatsachen schaffen und ihr Bestreben fortsetzen würden, die Liquidierung der Bank schnellstmöglich und gegen den Willen der Kläger abzuhandeln. Dass Bruni und McLaren diese Absicht verfolgen würden, sei von Beginn an offensichtlich gewesen, hätten sie doch bereits mit der Auflösung der Bank begonnen, bevor deren Liquidierung endgültig verfügt worden sei.

So hätten sie z.B. schon vor der Liquidierungsentscheidung die schlechte aber nicht aussichtslose Finanzlage der Bank öffentlich gemacht und Gläubiger angehalten ihre Ansprüche gegenüber dem Finanzhaus geltend zu machen. Dadurch seien Kunden der Bank zusätzlich verunsichert und diese weiter geschwächt worden.

McLaren und Bruni können ihre Arbeit ungeachtet der auf kommenden Monat vertagten Klage fortsetzen. Durch die Liquidierung werden sich folglich auch noch vorhandene Finanzen und Vermögenswerte der Bank weiter reduzieren und bald ein Punkt erreicht sein, bei dem die Auflösung der Bank praktisch vollzogen ist und die Klage der Antragsteller hinfällig wird.