Lies mich und lass mich frei
"Die ganze Welt als Bibliothek" - so lautet das Motto der internationalen BookCrossing-Bewegung, deren Mitglieder Bücher überall dort aussetzen, an denen potenzielle Leser sie finden können. Wer sein Buch liebt, lässt es frei - und kann mit etwas Glück seinen Weg durch die Welt im Internet verfolgen.
Erste Male sind bekanntlich immer eine Nervenprobe, aber dieses? Ein Buch aussetzen, ein gern gelesenes gar? Es irgendwo seinem Schicksal überlassen, auf einer Parkbank, einem Cafétisch, und hoffen, dass es in gute Hände kommt? Trennungsschmerz und gespannte Neugier halten sich die Waage. Ein sorgfältig befestigter Vermerk auf dem Einband verrät Vorbeigehenden, dass dieses Buch nicht zufällig vorübergehend herrenlos ist. Ein hurtig spurtendes Buch ergreift auf dünnen Beinchen die Flucht. Erklärt höflich, dass es sich bei ihm um ein ganz besonderes Exemplar handelt: Ein Buch auf Reisen. Ein Buch, das neue Freunde sucht. Und fordert "Lies mich und lass mich frei!" "Geteilte Bücher sind glückliche Bücher" ist auf der Website www.bookcrossing.com zu lesen. Deshalb teilen Bookcrosser den Inhalt ihrer Regale mit der Welt. Mutwilliges Bücherverlieren ist das erklärte Ziel der weltweiten Bewegung, gegründet im April 2001 von Ron Hornbaker, Geschäftsführer einer amerikanischen Software-Firma. Ihr bescheidener Anspruch: Literaturgeschichte schreiben - "Unser Ziel ist es, die ganze Welt zur Bibliothek zu machen."
Das Ganze funktioniert nach einem schlichten Dreisatz, den "Drei Rs" des BookCrossing: Read, Register und Release, ein Buch lesen, es auf der Internetseite registrieren und anschließend gekennzeichnet mit der individuellen Registriernummer und dem BookCrossing-Label irgendwo freilassen. Im Idealfall liest der Finder liest das Buch - und schickt es erneut auf Reisen. Für jedes auf diese Weise "ausgewilderte" Buch ist auf der Website ein Tagebuch angelegt, in das Vorbesitzer und spätere Finder ihre Kommentare eintragen können. So lässt sich der Weg des Buches durch die Welt und durch die Hände unterschiedlichster Leser verfolgen. Mittlerweile verzeichnet die Internetseite einige Geschichten weit gereister Bücher: Der Paul-Vincent-Thriller, der quer durch Großbritannien unterwegs ist, mit Ausflügen nach Irland, Frankreich, in die Niederlande und die USA, das Exemplar von Jane Austens "Sinn und Sinnlichkeit", das seinen Weg in El Sobrante, Kalifornien, begann und zwei Wochen später von einem Amerikaner auf Urlaub in Florenz aufgelesen wurde, der den Roman wiederum in einer tschechischen Telefonzelle hinterließ.
Freigelassen werden Bücher überall da, wo potenzielle Leser unterwegs sind. In polnischen Postämtern, malaysischen Shopping Malls, argentinischen Zahnarztpraxen, österreichischen Kirchen, auf australischen Campingplätzen und den Rücksitzen von New Yorker Taxis, in internationalen Gewässern auf einem Kreuzfahrtschiff im Golf von Mexiko. Stephen Kings "Insomnia" an der Copacabana, das einschlägige Nachschlagewerk "Last Stand! Famous Battles" auf der amerikanischen Militärbasis "Al Udeid" in Qatar, Jean-Paul Sartres "Der Ekel" in der Mensa der Goethe-Universität Frankfurt-Main.
Manche Bookcrosser kaufen mittlerweile jedes Buch doppelt: ein Exemplar zum Aussetzen, eins zum Behalten. Dabei verlangt BookCrossing seinen Mitgliedern nicht zu viel Selbstlosigkeit ab: Wer sich von seinen Büchern nicht trennen mag, kann sie trotzdem online registrieren und auf dem eigenen virtuellen Bücherregal ausstellen. Tausende Rezensionen, Empfehlungen, Bewertungen sind auf diese Weise zusammengekommen. BookCrossing.com ist eine Plattform für Bücherfreunde, die das Gefühl kennen, ein Buch mit anderen teilen zu wollen, weil es das eigene Leben berührt hat.
Die Mitglieder stammen aus über 130 Ländern, aus allen sozialen Schichten, von Grundschul- bis Rentenalter ist alles vertreten. Online treten die Bookcrosser nur per Screen-Name, selbstgewählten Pseudonymen, in Erscheinung. Und fühlen sich trotzdem als große internationale Familie. Eine globale Gemeinschaft von Buchliebhabern und Buchbefreiern, ein Buchclub, der nicht an Raum und Zeit gebunden ist, ein Lesezirkel, der keine geographischen Grenzen kennt. In Namibia hat die BookCrossing-Gemeinde bis jetzt nur eine Handvoll Anhänger, da sind sogar Andorra, Papua-Neuguinea und die Cayman Islands ein paar Mitglieder weiter. Eigene Bücher ausgesetzt haben die namibischen BookCrosser wie KarenMac aus Lüderitz, Sahara1985 aus Keetmanshoop und Matapi aus Opuwo bisher nicht, dafür lässt BC-Mitglied Ducky55 aus Gaborone, Botswana, fleißig Bücher im Nachbarland frei: Alan Burgess' historischen Roman "The Lovely Sergeant" in einem Internet-Café in Swakopmund, Elleston Trevors "The Burning Shore" im Big Five Central Hotel in Gobabis, Stephen J. Dubners Autobiographie "Turbulent Souls" in der Lobby von Backpacker Unite in der Windhoeker Grieg-Straße. Offiziell gefunden wurde bisher allerdings keins von ihnen. Das BookCrossing-Konzept lesen und lesen lassen scheint trotzdem wie gemacht für Namibia und seine Leser, die unter hohen Preisen ebenso leiden wie unter mangelnder Auswahl. "Den bibliographisch Herausgeforderten" helfen will auch pjlareau, pensionierte Bibliothekarin aus Little Canada, Minnesota, die mit 15654 persönlich freigelassenen Büchern einen einsamen Rekord unter allen Bookcrossern hält, 241 davon allein in den letzten sieben Tagen. "Großzügigkeit ist ansteckend", ist auf der BookCrossing-Seite zu lesen, und ein bisschen süchtig scheint das Bücherverlieren in der Tat zu machen. Mehrere Hundert Neuanmeldungen täglich verzeichnet die BookCrossing-Seite mittlerweile dank Mundpropaganda und Medienecho. Einmal im Monat treffen sich wie im Kölner "Libresso" oder im Berliner "Café Bilderbuch" weltweit die lokalen Clubs, in den USA fand man sich zum dritten Geburtstag im vergangenen Jahr zur ersten internationalen BookCrossing-Versammlung ein. Die ganze Welt als Bibliothek - Gutes wolle man mit dem Projekt tun, sagt Ron Hornbaker, Lesen fördern und Teilen. Und vielleicht ist der Anspruch, mit Gratis-Lektüre für alle die Welt zu verändern, gar nicht so vermessen. In Lateinamerika jedenfalls setzt man auf ähnliche Erweckungserlebnisse: In Mexiko bekämpft die U-Bahn-Gesellschaft mit Gratis-Büchern die zunehmende Kriminalität in den öffentlichen Verkehrsmitteln der Hauptstadt. Seit einem Jahr verleiht man kostenlos Bücher an Pendler, sieben Millionen sollen es bis zum nächsten Jahr sein. Die Leihbücherei soll die monströse Verbrechensrate senken: "Wir sind davon überzeugt, dass sich Menschen ändern, wenn sie lesen", sprach zum Start des Projekts Metro-Direktor Javier Gonzalez Garza voller Überzeugung. Abseits aller erzieherischen Bemühungen bietet BookCrossing ein kleines Paralleluniversum, das sich ständig erweitert und immer neue Ideen hervorbringt, viele ein bisschen verrückt, alle originell: Die Themen-Releases, bei denen ausgesuchte Bücher zu einem konkreten Anlass oder mit einem bestimmten Bezug freigelassen werden, zu Astrid Lindgrens Geburts- und Agatha Christies Todestag, Karl-May-Romane werden standesgemäß zu den Festspielen in Elspe ausgewildert, Bücher mit Irland-Bezug zum St. Patrick's Day. Die Deutschland-Abteilung bereicherte die BookCrossing-Welt um den BC-Adventskalender: 24 Bücher werden an 24 Dezembertagen freigelassen. Gründer Hornbaker erfand die Sunday Sunset Mission (Sonntagsmission bei Sonnenuntergang), bei der er Bookcrossern weltweit wöchentlich höchstpersönlich Aufgaben stellt: Zum Valentinstag heißt es, Bücher an eine geliebte Person, im Blumen- oder Kartenladen freigelassen. Zur amerikanischen Banned Books Week, die alljährlich Ende September die Lesefreiheit feiert, sollen vielgescholtene und zeitweise verbotene Bücher in der Nähe der lokalen Rathäuser an Bäumen aufgehängt oder in Käfigen eingesperrt werden: Bret Easton Ellis' "American Psycho" zum Beispiel, Madonnas "Sex" oder Darwins "Die Abstammung des Menschen".
Last Edition, eifrig sammelnder Vielleser aus Dänemark, dokumentiert auf der Website seit Jahresbeginn seine "persönliche Herausforderung": Jeden Monat mindestens ein Werk eines Literaturnobelpreisträgers zu lesen, in chronologischer Reihenfolge ab 1901, angefangen mit Sully Prudhomme. Wer soviel Disziplin und Motivation bewundert, sollte sich das Projekt ansehen, das BC-Mitglied Charbono, 24, aus Renmark, Süd-Australien, ins Leben gerufen hat. Die "Lifetime-Challenge", BookCrossing als Lebensaufgabe, um die Welt in 234 Büchern: Charbono will, wenn auch unter Zuhilfenahme der Post, in jedem Land der Erde ein Buch freilassen und als Beweis jeweils den Eintrag eines Finders auf der Webseite bekommen. Alle zwei Monate geht ein Buch auf die Reise - damit ist Charbono die nächsten 39 Jahre beschäftigt.
Erste Male sind bekanntlich immer eine Nervenprobe, aber dieses? Ein Buch aussetzen, ein gern gelesenes gar? Es irgendwo seinem Schicksal überlassen, auf einer Parkbank, einem Cafétisch, und hoffen, dass es in gute Hände kommt? Trennungsschmerz und gespannte Neugier halten sich die Waage. Ein sorgfältig befestigter Vermerk auf dem Einband verrät Vorbeigehenden, dass dieses Buch nicht zufällig vorübergehend herrenlos ist. Ein hurtig spurtendes Buch ergreift auf dünnen Beinchen die Flucht. Erklärt höflich, dass es sich bei ihm um ein ganz besonderes Exemplar handelt: Ein Buch auf Reisen. Ein Buch, das neue Freunde sucht. Und fordert "Lies mich und lass mich frei!" "Geteilte Bücher sind glückliche Bücher" ist auf der Website www.bookcrossing.com zu lesen. Deshalb teilen Bookcrosser den Inhalt ihrer Regale mit der Welt. Mutwilliges Bücherverlieren ist das erklärte Ziel der weltweiten Bewegung, gegründet im April 2001 von Ron Hornbaker, Geschäftsführer einer amerikanischen Software-Firma. Ihr bescheidener Anspruch: Literaturgeschichte schreiben - "Unser Ziel ist es, die ganze Welt zur Bibliothek zu machen."
Das Ganze funktioniert nach einem schlichten Dreisatz, den "Drei Rs" des BookCrossing: Read, Register und Release, ein Buch lesen, es auf der Internetseite registrieren und anschließend gekennzeichnet mit der individuellen Registriernummer und dem BookCrossing-Label irgendwo freilassen. Im Idealfall liest der Finder liest das Buch - und schickt es erneut auf Reisen. Für jedes auf diese Weise "ausgewilderte" Buch ist auf der Website ein Tagebuch angelegt, in das Vorbesitzer und spätere Finder ihre Kommentare eintragen können. So lässt sich der Weg des Buches durch die Welt und durch die Hände unterschiedlichster Leser verfolgen. Mittlerweile verzeichnet die Internetseite einige Geschichten weit gereister Bücher: Der Paul-Vincent-Thriller, der quer durch Großbritannien unterwegs ist, mit Ausflügen nach Irland, Frankreich, in die Niederlande und die USA, das Exemplar von Jane Austens "Sinn und Sinnlichkeit", das seinen Weg in El Sobrante, Kalifornien, begann und zwei Wochen später von einem Amerikaner auf Urlaub in Florenz aufgelesen wurde, der den Roman wiederum in einer tschechischen Telefonzelle hinterließ.
Freigelassen werden Bücher überall da, wo potenzielle Leser unterwegs sind. In polnischen Postämtern, malaysischen Shopping Malls, argentinischen Zahnarztpraxen, österreichischen Kirchen, auf australischen Campingplätzen und den Rücksitzen von New Yorker Taxis, in internationalen Gewässern auf einem Kreuzfahrtschiff im Golf von Mexiko. Stephen Kings "Insomnia" an der Copacabana, das einschlägige Nachschlagewerk "Last Stand! Famous Battles" auf der amerikanischen Militärbasis "Al Udeid" in Qatar, Jean-Paul Sartres "Der Ekel" in der Mensa der Goethe-Universität Frankfurt-Main.
Manche Bookcrosser kaufen mittlerweile jedes Buch doppelt: ein Exemplar zum Aussetzen, eins zum Behalten. Dabei verlangt BookCrossing seinen Mitgliedern nicht zu viel Selbstlosigkeit ab: Wer sich von seinen Büchern nicht trennen mag, kann sie trotzdem online registrieren und auf dem eigenen virtuellen Bücherregal ausstellen. Tausende Rezensionen, Empfehlungen, Bewertungen sind auf diese Weise zusammengekommen. BookCrossing.com ist eine Plattform für Bücherfreunde, die das Gefühl kennen, ein Buch mit anderen teilen zu wollen, weil es das eigene Leben berührt hat.
Die Mitglieder stammen aus über 130 Ländern, aus allen sozialen Schichten, von Grundschul- bis Rentenalter ist alles vertreten. Online treten die Bookcrosser nur per Screen-Name, selbstgewählten Pseudonymen, in Erscheinung. Und fühlen sich trotzdem als große internationale Familie. Eine globale Gemeinschaft von Buchliebhabern und Buchbefreiern, ein Buchclub, der nicht an Raum und Zeit gebunden ist, ein Lesezirkel, der keine geographischen Grenzen kennt. In Namibia hat die BookCrossing-Gemeinde bis jetzt nur eine Handvoll Anhänger, da sind sogar Andorra, Papua-Neuguinea und die Cayman Islands ein paar Mitglieder weiter. Eigene Bücher ausgesetzt haben die namibischen BookCrosser wie KarenMac aus Lüderitz, Sahara1985 aus Keetmanshoop und Matapi aus Opuwo bisher nicht, dafür lässt BC-Mitglied Ducky55 aus Gaborone, Botswana, fleißig Bücher im Nachbarland frei: Alan Burgess' historischen Roman "The Lovely Sergeant" in einem Internet-Café in Swakopmund, Elleston Trevors "The Burning Shore" im Big Five Central Hotel in Gobabis, Stephen J. Dubners Autobiographie "Turbulent Souls" in der Lobby von Backpacker Unite in der Windhoeker Grieg-Straße. Offiziell gefunden wurde bisher allerdings keins von ihnen. Das BookCrossing-Konzept lesen und lesen lassen scheint trotzdem wie gemacht für Namibia und seine Leser, die unter hohen Preisen ebenso leiden wie unter mangelnder Auswahl. "Den bibliographisch Herausgeforderten" helfen will auch pjlareau, pensionierte Bibliothekarin aus Little Canada, Minnesota, die mit 15654 persönlich freigelassenen Büchern einen einsamen Rekord unter allen Bookcrossern hält, 241 davon allein in den letzten sieben Tagen. "Großzügigkeit ist ansteckend", ist auf der BookCrossing-Seite zu lesen, und ein bisschen süchtig scheint das Bücherverlieren in der Tat zu machen. Mehrere Hundert Neuanmeldungen täglich verzeichnet die BookCrossing-Seite mittlerweile dank Mundpropaganda und Medienecho. Einmal im Monat treffen sich wie im Kölner "Libresso" oder im Berliner "Café Bilderbuch" weltweit die lokalen Clubs, in den USA fand man sich zum dritten Geburtstag im vergangenen Jahr zur ersten internationalen BookCrossing-Versammlung ein. Die ganze Welt als Bibliothek - Gutes wolle man mit dem Projekt tun, sagt Ron Hornbaker, Lesen fördern und Teilen. Und vielleicht ist der Anspruch, mit Gratis-Lektüre für alle die Welt zu verändern, gar nicht so vermessen. In Lateinamerika jedenfalls setzt man auf ähnliche Erweckungserlebnisse: In Mexiko bekämpft die U-Bahn-Gesellschaft mit Gratis-Büchern die zunehmende Kriminalität in den öffentlichen Verkehrsmitteln der Hauptstadt. Seit einem Jahr verleiht man kostenlos Bücher an Pendler, sieben Millionen sollen es bis zum nächsten Jahr sein. Die Leihbücherei soll die monströse Verbrechensrate senken: "Wir sind davon überzeugt, dass sich Menschen ändern, wenn sie lesen", sprach zum Start des Projekts Metro-Direktor Javier Gonzalez Garza voller Überzeugung. Abseits aller erzieherischen Bemühungen bietet BookCrossing ein kleines Paralleluniversum, das sich ständig erweitert und immer neue Ideen hervorbringt, viele ein bisschen verrückt, alle originell: Die Themen-Releases, bei denen ausgesuchte Bücher zu einem konkreten Anlass oder mit einem bestimmten Bezug freigelassen werden, zu Astrid Lindgrens Geburts- und Agatha Christies Todestag, Karl-May-Romane werden standesgemäß zu den Festspielen in Elspe ausgewildert, Bücher mit Irland-Bezug zum St. Patrick's Day. Die Deutschland-Abteilung bereicherte die BookCrossing-Welt um den BC-Adventskalender: 24 Bücher werden an 24 Dezembertagen freigelassen. Gründer Hornbaker erfand die Sunday Sunset Mission (Sonntagsmission bei Sonnenuntergang), bei der er Bookcrossern weltweit wöchentlich höchstpersönlich Aufgaben stellt: Zum Valentinstag heißt es, Bücher an eine geliebte Person, im Blumen- oder Kartenladen freigelassen. Zur amerikanischen Banned Books Week, die alljährlich Ende September die Lesefreiheit feiert, sollen vielgescholtene und zeitweise verbotene Bücher in der Nähe der lokalen Rathäuser an Bäumen aufgehängt oder in Käfigen eingesperrt werden: Bret Easton Ellis' "American Psycho" zum Beispiel, Madonnas "Sex" oder Darwins "Die Abstammung des Menschen".
Last Edition, eifrig sammelnder Vielleser aus Dänemark, dokumentiert auf der Website seit Jahresbeginn seine "persönliche Herausforderung": Jeden Monat mindestens ein Werk eines Literaturnobelpreisträgers zu lesen, in chronologischer Reihenfolge ab 1901, angefangen mit Sully Prudhomme. Wer soviel Disziplin und Motivation bewundert, sollte sich das Projekt ansehen, das BC-Mitglied Charbono, 24, aus Renmark, Süd-Australien, ins Leben gerufen hat. Die "Lifetime-Challenge", BookCrossing als Lebensaufgabe, um die Welt in 234 Büchern: Charbono will, wenn auch unter Zuhilfenahme der Post, in jedem Land der Erde ein Buch freilassen und als Beweis jeweils den Eintrag eines Finders auf der Webseite bekommen. Alle zwei Monate geht ein Buch auf die Reise - damit ist Charbono die nächsten 39 Jahre beschäftigt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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