Lernen vor der Kamera
Bekannt geworden ist Klaus-Dieter Gralow mit seinen Filmen über die DDR-Kinder Namibias oder die älteste Kunst Afrikas. Im Februar und März vergangenen Jahres ist der Archäologe wieder mit seinem Filmteam aufgebrochen und hat mit 14 Jugendlichen die Kalahari erforscht. Zusammen mit EduVentures hatte der Archäologe Kinder von allen Schichten und Schulen Windhoeks ausgewählt, die sich für die zehntägige Expedition beworben hatten. Unter den 14 Schülern waren auch vier taubstumme, die mit ihrer Lehrerin anreisten. Zusammen bildeten sie eine Gruppe, die Spinne, Käfer und Skorpione fingen, um sie zu konservieren. Eine zweite Gruppe beschäftigte sich mit dem Alltagsleben der San. Die Archäologiegruppe hat sich mit der Frage beschäftigt, ob es in prähistorischer Zeit Siedlungen bei den Ahabergen gab. Alle Forschungsergebnisse sollen im Nationalmuseum archiviert werden. Die Schüler sollten die Forscher bei ihrer naturkundlichen Forschung unterstützen und so über Wissenschaft lernen - vor dem Hintergrund, dass sich die Jugendlichen so besser einen späteren Beruf ausmalen können. Das Besondere an der Expedition war für Gralow vor allem, dass die Kinder durch Spaß und Abenteuer Forschung lernen , wobei die verschiedensten Ethnien zusammenkommen. Am Ende der Filmaufnahmen hätten die Jugendlichen im Alter von 16 bis 17 Jahren die Kameras kaum noch wahrgenommen. Nachdem in Berlin die Mauer gefallen war, zog es den Archäologen Klaus-Dieter Gralow aus der DDR auf seiner ersten Reise nach Namibia, denn schon vorher hatte er sich intensiv mit der Kolonialgeschichte Afrikas beschäftigt. Nach verschiedenen Archäologieprojekten errichtete er dann in Kavango ein Museum für Ethnologie und Archäologie. Mit vielen Sponsoren aus Deutschland und Namibia leistete sich das Filmteam LandRovers und die gesamte Reiseausstattung. Für Gralow steht fest: "Der Regisseur hat die Balance zwischen Unterhaltung und Wissen wunderbar getroffen." Im Vorhinein hatte der Archäologe in Deutschland Exposés für den Redakteur entworfen, bei dem er ihn für das Thema gewinnen musste und sich vorab Filmszenen ausmalen musste. Der 60-minütige Film wird am Sonntag um 19.00 Uhr in der Aula der Deutschen Höheren Privatschule gezeigt. Er wird auf Deutsch mit englischen Untertiteln ausgestrahlt.
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Allgemeine Zeitung
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