Laube-Prozess erneut verzögert

Swakopmund - Der Prozessbeginn im Fall Heinz Laube ist gestern im Magistratsgericht Swakopmund auf den 15. und 16. Februar 2006 verlegt worden. Heinz Laube, der sich seit August 2004 wegen "crimen injuria" (Verletzung der Menschenwürde) verantworten muss, warf Richter Gibson Iimbili jedoch Befangenheit vor, was dieser ablehnte.

Der Angeklagte erschien im Gerichtssaal mit neuer/alter Verteidigung. Anwalt Ugene Thomas, der am 15. August das Mandat niederlegte, weil die Staatsanwaltschaft und auch Richter Iimbili sich gegen eine erneute Vertagung ausgesprochen hatten, gab gestern zu Protokoll, seinen Mandanten bis auf weiteres zu vertreten. Ein zweites Mal versuchte Laube gestern, Zeit zu gewinnen. Zumindest war das die Auffassung von Staatsanwalt Sitali Mayumbelo, nachdem der mutmaßliche Voyeur erneut dem Richter Befangenheit vorwarf und seinen Rückzug forderte. "Hier attackiert die Öffentlichkeit unser Justizsystem", so Mayumbelo. "Meine Aufgabe als Justizbeamter ist objektiv und fair zu richten. Dafür habe ich meinen Eid geschworen", sagte Richter Iimbili und lehnte den Befangenheitsantrag ab, weil mit dieser Klage kein Präzedenzfall geschaffen werde solle.

Heinz Laube wird vorgeworfen, in seinem Fittness-Studio Genesis Videokameras installiert und Kunden, darunter Minderjährige, in den Duschkabinen gefilmt zu haben.