Landkonferenz bahnt sich an

Anhörungen im Juli als Vorbereitung für die Besprechungen im September 2017
Frank Steffen
Von Frank Steffen, Windhoek

Während des Monats Juli 2017 wird das Ministerium für Landreform alle denkbaren Interessenträger in allen 14 Regionen Namibias zu ihrer Meinung über die Landreform befragen. Diese öffentlichen Anhörungen sind der Einstieg zur langerwarteten zweiten Landreformkonferenz, die nun tatsächlich im September 2017 und zwar vom Montag (18. Sep) bis Freitag (dem 22. Sep) stattfinden soll. Zu diesem Zweck eröffnete Landreformminister Utoni Nujoma gestern Morgen die erste öffentliche Anhörung in den Gebäuden des Khomas-Regionalrats.

Die eingeladenen Interessenträger und Gäste schlossen eine breite Masse an Menschen und Organisationen ein, worunter natürlich einige Beamte aus dem Landreformministerium, aber auch Minister und Vertreter anderer Ministerien, Parlamentarier, die Gouverneurin des Khomas-Regionalrates, Laura McLeod-Katjirua, und einige ihrer Regionalratsmitglieder, der Windhoeker Bürgermeister, Muesee Kazepua, mitsamt Stadtratsmitgliedern, sowie Vertreter der Industrie- und Handelskammer, Statistikbehörde, Universitäten und Bildungsstätten, Farmerverbände und -Vereinigungen, Farmarbeitergewerkschaft und anderer Gewerkschaften, Entwicklungspartner-Organisationen, Jugendverbände und sogar namibische Kirchenvertreter. Das rege Interesse gestern lässt keine weiteren Zweifel an der Wichtigkeit einer zweiten Landkonferenz zu.

McLeod-Katjirua freute sich in ihrer Begrüßungsrede darüber, dass die Khomas-Region diesmal mit als erste Region befragt wird. „Die Khomas-Region steht vor großen Herausforderungen, denn unsere Region kann keine Kommunalgebiete vorweisen. Die Perspektivem zu dem Landthema laufen weit auseinander und es bleibt eine emotionsbeladene Angelegenheit. Land ist der gemeinsame Nenner sobald es um Farmen, Wohnungen, Minen, Schulen oder Kirchen geht, denn dafür braucht man Land. Land ist eine Frage des Wohlergehens“, meinte McLeod-Katjirua und mahnte die Anwesenden dem Aufruf von Präsident Hage Geingob in seiner Neujahrsansprache zu folgen und die Landfrage nüchtern zu betrachten und faire Lösungen im Interesse aller zu finden. Sie führte aus: „Das Landreformministerium hat bereits viel geschafft, doch muss noch viel getan werden. Hier in der Khomas-Region haben wir schon 72100 ha an 30 Familien verteilt und auf 4 Umsiedlungsfarmen wurden 90 Familien angesiedelt, doch damit ist natürlich nicht genug. Deswegen weiden die Rinder der Kommunalfarmer neben der Straße entlang der Farmen. Land muss vielen einen Vorteil bieten und nicht nur ein paar einzelnen!“

Nujoma betonte, dass man nicht gesetzlos vorgehen darf. „Ich suche durch diese Vorgespräche und Anhörungen eine ehrliche Meinung und sinnvolle Lösungsvorschläge zu der Landfrage. Diese Anhörung ist eine Fortsetzung der ersten Versammlungen im vergangenen August. Mein Ministerium will die Bevölkerung im Vorfeld sensibilisieren, engagieren und zuhören. Es geht um die Meinungen aus 14 Regionen damit wir eine gemeinsame Verständigung erreichen“ meinte der Minister.

Nujoma erkennt in der Landfrage politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Themen, die nicht voneinander zu scheiden sind. In einem Randgespräch zu diesem Thema mit der AZ, meinte der Chef des namibischen Landvermessungsbüros, Uzochukwu Okafor, dass das Ministerium momentan tun könne was es wolle, die Kritik folge auf dem Fuß: „Geben wir die Farmen an fähige Kräfte, heißt es wir bevorteilen die ‚Reichen‘, aber das sind nun mal diejenigen die die Farm bewirtschaften können. Geben wir die Farm an die ärmere Schicht, entsteht der Vorwurf, wir würden die Farm dadurch aus der Wirtschaft klammern. Lassen wir die Farm unbenutzt um die Leute erst auszubilden, lassen wir die Farm ‚vergammeln.‘ Wir müssen Lösungen finden bei denen es nicht um Einzelpersonen und -Interessen geht, sondern in erster Instanz um das Interesse des Landes.“

Nujoma erinnerte an die kleinen Anfänge der ersten Landkonferenz aus dem Jahre 1991 als eine gerade unlängst unabhängige Nation durch 500 beteiligte Vertreter relativ schnell an einem Konsens anlangte, weil der nötige Wille bestand und man aufeinander zuging. Er würde gerne im Sinne der Demokratie und einem Verständnis für den Harambee-Wohlstandsplan eine ähnliche Konferenz im September 2017 abhalten. Jedenfalls würden die Meinungen aus den 14 Regionen ab dem 21. Juli zusammengefasst und als Grundsatzdokument während der Konferenz im September dienen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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