Kunsthandwerk
Ikhoba: Eine Erfolgsgeschichte
Vor 20 Jahren hat Ikhoba ganz klein und bescheiden angefangen: Die drei Schwestern Karin, Ute und Heide-Marie Lacheiner hatten auf ihrer Farm Marburg in der Otjiwarongo-Region einigen Farmarbeiterfrauen das Sticken beigebracht. Heute verdienen sich 400 Frauen verschiedenster ethnischer Herkunft einen Lebensunterhalt mit den bunten Stickereien. Einige der Textilien sind derzeit in einer Jubiläumsausstellung in der Omba Galerie in Windhoek zu sehen.
von Irmgard Schreiber
Was im Jahr 1983 als Hobby der drei Lacheiner-Schwestern begonnen hatte, ist heute eine beachtliche Export-Industrie. Ikhoba vertreibt seine bunt bestickten Textilien auf Handarbeits- und Heimmessen in Berlin, Frankfurt und München und exportiert u.a. nach Österreich, in die Schweiz, die Niederlande und Spanien. Auf der Internationalen Handwerksmesse 1997 in München ist Ikhoba unter mehr als 2000 Ausstellern mit einer Goldmedaille ausgezeichnet worden.
Rund 400 Frauen in einem Radius von 150 Kilometern um die Farm Marburg fertigen die Ikhoba-Stickereien an. "Sie sticken, was sie im täglichen Leben sehen", sagt Karin Kehrmann, geborene Lacheiner, die gemeinsam mit ihrer Schwester Ute Maughan-Brown für das Marketing und den Vertrieb von Ikhoba verantwortlich ist. Naive Darstellungen von Tieren, von dörflichen Szenen, von Windmotoren etwa oder von Wäsche, die zum Trocknen auf der Leine hängt, bilden die Motive für die Textilien. Die Stickerinnen entwerfen ihre Arbeiten selbst, entscheiden frei über Farben, Formen und Muster.
"Nur manchmal, wenn wir eine Ausstellung planen, schlagen wir bestimmte Motive oder Farben vor", erzählt Kehrmann. Aus solch einer Anregung ist beispielsweise eine Serie von kubistisch anmutenden Gesichtern mit bunten Kopftüchern entstanden. Mit Themenausstellungen dieser Art haben einzelne Stickerinnen von Ikhoba bereits Preise bei Kunstwettbewerben gewonnen - beispielsweise bei der Standard Bank Biennale. Ikhoba-Stickereien wurden u.a. auch im Pretoria Kunstmuseum in Südafrika ausgestellt. Selbst das berühmte Smithsonian Institute Museum in Washington DC soll einige der handgefertigten Textilien erworben haben, um sie in seinem Museumsladen zu verkaufen.
Vor allem Damara-Frauen, aber auch zunehmend Herero- und Oshivambo-Sprachige sind es, die sich mit den Stickereien den Lebensunterhalt oder ein zusätzliches Taschengeld verdienen. Zwei Mal pro Woche trifft sich Heide-Marie Lacheiner-Kuhn, die als einzige der drei Lacheiner-Schwestern noch auf der Farm Marburg lebt, mit den freien Mitarbeiterinnen in Otjiwarongo. Sie nimmt fertige Produkte an, zahlt die Stickerinnen aus, verteilt neue Stoffe und Garne.
Die fertig bestickten Textilien werden dann in einem Gemeinschaftszentrum auf der Farm Marburg von derzeit zehn festangestellten Frauen weiter verarbeitet: zu Kissenbezügen, Platzdeckchen, Tischtüchern, Bettwäsche, Einkaufstaschen, Schürzen oder anderen Gebrauchsutensilien. Die Produkte müssen außerdem gewaschen und gebügelt werden, bevor Karin Kehrmann aussortiert.
Manches ist für den namibischen Tourismusmarkt geeignet, andere Textilien werden irgendwann die Reise ins Ausland antreten. Nicht alle Stücke sind jedoch für den Verkauf bestimmt, denn so Kehrmann, "einige Unikate behalte ich selbst".
((im Kasten:))
Die Ikhoba-Textilausstellung in der Omba Galerie ist gestern Abend eröffnet worden und noch bis zum 16. August zu sehen. Laut Karin Kehrmann sind vor allem grafische Motive ausgestellt. Jedes verkaufte Exemplar wird sofort durch ein neues ersetzt.
Vor 20 Jahren hat Ikhoba ganz klein und bescheiden angefangen: Die drei Schwestern Karin, Ute und Heide-Marie Lacheiner hatten auf ihrer Farm Marburg in der Otjiwarongo-Region einigen Farmarbeiterfrauen das Sticken beigebracht. Heute verdienen sich 400 Frauen verschiedenster ethnischer Herkunft einen Lebensunterhalt mit den bunten Stickereien. Einige der Textilien sind derzeit in einer Jubiläumsausstellung in der Omba Galerie in Windhoek zu sehen.
von Irmgard Schreiber
Was im Jahr 1983 als Hobby der drei Lacheiner-Schwestern begonnen hatte, ist heute eine beachtliche Export-Industrie. Ikhoba vertreibt seine bunt bestickten Textilien auf Handarbeits- und Heimmessen in Berlin, Frankfurt und München und exportiert u.a. nach Österreich, in die Schweiz, die Niederlande und Spanien. Auf der Internationalen Handwerksmesse 1997 in München ist Ikhoba unter mehr als 2000 Ausstellern mit einer Goldmedaille ausgezeichnet worden.
Rund 400 Frauen in einem Radius von 150 Kilometern um die Farm Marburg fertigen die Ikhoba-Stickereien an. "Sie sticken, was sie im täglichen Leben sehen", sagt Karin Kehrmann, geborene Lacheiner, die gemeinsam mit ihrer Schwester Ute Maughan-Brown für das Marketing und den Vertrieb von Ikhoba verantwortlich ist. Naive Darstellungen von Tieren, von dörflichen Szenen, von Windmotoren etwa oder von Wäsche, die zum Trocknen auf der Leine hängt, bilden die Motive für die Textilien. Die Stickerinnen entwerfen ihre Arbeiten selbst, entscheiden frei über Farben, Formen und Muster.
"Nur manchmal, wenn wir eine Ausstellung planen, schlagen wir bestimmte Motive oder Farben vor", erzählt Kehrmann. Aus solch einer Anregung ist beispielsweise eine Serie von kubistisch anmutenden Gesichtern mit bunten Kopftüchern entstanden. Mit Themenausstellungen dieser Art haben einzelne Stickerinnen von Ikhoba bereits Preise bei Kunstwettbewerben gewonnen - beispielsweise bei der Standard Bank Biennale. Ikhoba-Stickereien wurden u.a. auch im Pretoria Kunstmuseum in Südafrika ausgestellt. Selbst das berühmte Smithsonian Institute Museum in Washington DC soll einige der handgefertigten Textilien erworben haben, um sie in seinem Museumsladen zu verkaufen.
Vor allem Damara-Frauen, aber auch zunehmend Herero- und Oshivambo-Sprachige sind es, die sich mit den Stickereien den Lebensunterhalt oder ein zusätzliches Taschengeld verdienen. Zwei Mal pro Woche trifft sich Heide-Marie Lacheiner-Kuhn, die als einzige der drei Lacheiner-Schwestern noch auf der Farm Marburg lebt, mit den freien Mitarbeiterinnen in Otjiwarongo. Sie nimmt fertige Produkte an, zahlt die Stickerinnen aus, verteilt neue Stoffe und Garne.
Die fertig bestickten Textilien werden dann in einem Gemeinschaftszentrum auf der Farm Marburg von derzeit zehn festangestellten Frauen weiter verarbeitet: zu Kissenbezügen, Platzdeckchen, Tischtüchern, Bettwäsche, Einkaufstaschen, Schürzen oder anderen Gebrauchsutensilien. Die Produkte müssen außerdem gewaschen und gebügelt werden, bevor Karin Kehrmann aussortiert.
Manches ist für den namibischen Tourismusmarkt geeignet, andere Textilien werden irgendwann die Reise ins Ausland antreten. Nicht alle Stücke sind jedoch für den Verkauf bestimmt, denn so Kehrmann, "einige Unikate behalte ich selbst".
((im Kasten:))
Die Ikhoba-Textilausstellung in der Omba Galerie ist gestern Abend eröffnet worden und noch bis zum 16. August zu sehen. Laut Karin Kehrmann sind vor allem grafische Motive ausgestellt. Jedes verkaufte Exemplar wird sofort durch ein neues ersetzt.
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Allgemeine Zeitung
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