Kunst, die die Kunst lehrt
Ausstellung „Mythtakes“ von Michael Mansfield noch bis 1. Juni im Project Room zu sehen
Betritt man derzeit den Project Room, fällt zuerst die Skulptur eines kleinen, aufblasbaren Hais in einem Schaukasten im Miniaturformat ins Auge. Warum wird ein aufblasbarer Hai in einer Galerie ausgestellt? Einen ersten Hinweis gibt der Titel des Werkes: „The impossibility of making a meaningful work of art with an inflatable shark”.
Michael Mansfield bezieht sich in seinen Darstellungen auf bekannte Werke westlicher Künstler. Dabei kopiert er sie jedoch nicht, sondern macht sie zum Thema seiner eigenen Kunst. „Das Ziel vieler meiner Arbeiten ist es, dem Betrachter die Kunstgeschichte bewusst zu machen. Das Werk bedeutet nichts ohne seiner Hintergrundgeschichte. Es unterrichtet ihn, wenn er unterrichtet werden möchte“, so Mansfield. Wenig überraschend ist es deshalb, dass viele Käufer seiner Werke selbst Künstler sind. „Sie verstehen die Werke und sind davon amüsiert“, erklärt er.
Auch der aufblasbare Hai hat einen kunsthistorischen Hintergrund: Mansfield bezieht sich auf das Werk „The Physical Impossibility of Death in the Mind of Someone Living“ aus dem Jahr 1991, das einen in Formaldehyd konservierten Tigerhai in einer Vitrine zeigt. Im Jahr 2004 wurde das Ausstellungsstück für 6,5 Millionen Pfund verkauft, zwei Jahre später musste der Hai ausgetauscht werden, da er begann, sich aufzulösen. In seinem Werk greift Mansfield den Fall auf und stellt ihn zur Diskussion. Der Betrachter erhält dadurch einen Zugang zur Thematik - dem Wert von Kunst und dessen Dauer -, gleichzeitig wird er aber auch zum Lachen gebracht.
Die Ausstellungsstücke von Michael Mansfield könnten optisch nicht vielfältiger sein - das Prinzip, das dahinter steht, ist jedoch immer gleich und dient der Aufarbeitung der Kunst.
Zum Schmunzeln bringt den Betrachter die dreidimensionale Darstellung eines Hundes, der einen Mann aus einem Raum jagt - lediglich dessen Hinterhand und Hut, welchen er in diesem Moment verliert, sind noch zu sehen. Das Werk trägt den Titel „Joe was starting to like America a lot less“ und bezieht sich auf ein Werk der darstellenden Kunst von Joseph Beuys. Unter dem Titel „I like America and America likes me“ wurde der Konzeptionskünstler 1994 in die USA geflogen und in Filz eigewickelt in einen Raum in einer Galerie gebracht. In diesem Raum war nichts als ein wilder Kojote. Drei Tage blieb er für je acht Stunden in dem Raum, am Ende der Darstellung erlaubte ihm das Tier eine Umarmung. In Mansfield dreidimensionaler Darstellung fällt die Zuneigung zwischen den Protagonisten geringer aus.
Neben aufwändigen dreidimensionalen Darstellungen sind in der Ausstellung auch abstrakte Werte und Bleistiftzeichnungen zu sehen. Sie alle bieten Stoff zur Diskussion und befassen sich mit Klassikern der Kunst. Die Ausstellung im Project Room in der Jenner Street 32 ist noch bis zum 1. Juni zu sehen.
Lisa Plank
Michael Mansfield bezieht sich in seinen Darstellungen auf bekannte Werke westlicher Künstler. Dabei kopiert er sie jedoch nicht, sondern macht sie zum Thema seiner eigenen Kunst. „Das Ziel vieler meiner Arbeiten ist es, dem Betrachter die Kunstgeschichte bewusst zu machen. Das Werk bedeutet nichts ohne seiner Hintergrundgeschichte. Es unterrichtet ihn, wenn er unterrichtet werden möchte“, so Mansfield. Wenig überraschend ist es deshalb, dass viele Käufer seiner Werke selbst Künstler sind. „Sie verstehen die Werke und sind davon amüsiert“, erklärt er.
Auch der aufblasbare Hai hat einen kunsthistorischen Hintergrund: Mansfield bezieht sich auf das Werk „The Physical Impossibility of Death in the Mind of Someone Living“ aus dem Jahr 1991, das einen in Formaldehyd konservierten Tigerhai in einer Vitrine zeigt. Im Jahr 2004 wurde das Ausstellungsstück für 6,5 Millionen Pfund verkauft, zwei Jahre später musste der Hai ausgetauscht werden, da er begann, sich aufzulösen. In seinem Werk greift Mansfield den Fall auf und stellt ihn zur Diskussion. Der Betrachter erhält dadurch einen Zugang zur Thematik - dem Wert von Kunst und dessen Dauer -, gleichzeitig wird er aber auch zum Lachen gebracht.
Die Ausstellungsstücke von Michael Mansfield könnten optisch nicht vielfältiger sein - das Prinzip, das dahinter steht, ist jedoch immer gleich und dient der Aufarbeitung der Kunst.
Zum Schmunzeln bringt den Betrachter die dreidimensionale Darstellung eines Hundes, der einen Mann aus einem Raum jagt - lediglich dessen Hinterhand und Hut, welchen er in diesem Moment verliert, sind noch zu sehen. Das Werk trägt den Titel „Joe was starting to like America a lot less“ und bezieht sich auf ein Werk der darstellenden Kunst von Joseph Beuys. Unter dem Titel „I like America and America likes me“ wurde der Konzeptionskünstler 1994 in die USA geflogen und in Filz eigewickelt in einen Raum in einer Galerie gebracht. In diesem Raum war nichts als ein wilder Kojote. Drei Tage blieb er für je acht Stunden in dem Raum, am Ende der Darstellung erlaubte ihm das Tier eine Umarmung. In Mansfield dreidimensionaler Darstellung fällt die Zuneigung zwischen den Protagonisten geringer aus.
Neben aufwändigen dreidimensionalen Darstellungen sind in der Ausstellung auch abstrakte Werte und Bleistiftzeichnungen zu sehen. Sie alle bieten Stoff zur Diskussion und befassen sich mit Klassikern der Kunst. Die Ausstellung im Project Room in der Jenner Street 32 ist noch bis zum 1. Juni zu sehen.
Lisa Plank
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Allgemeine Zeitung
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