Kumpel sticht im Streit zu

Von Clemens von Alten, Windhoek

Eines der Mordopfer ist erst 18 Jahre jung. Er habe sich am Samstagmorgen gegen 9.30 Uhr in der Siedlung Kanaan A in Gobabis* mit vier Freunden getroffen und einen von ihnen beschuldigt, „sein Kokain und seine Sandalen“ gestohlen zu haben. Anschließend seien sie gemeinsam zu dem Haus des Opfers gegangen, da einer der Freunde mit dessen Schwester liiert sei. Dort angekommen, soll das Opfer diesen Bekannten und eine weitere Person mit Steinen beworfen haben, woraufhin es zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung gekommen sei. Dabei habe das Opfer eine tödliche Stichverletzung am Hals erlitten und sei auf der Straße zusammengebrochen und verstorben. „Die Polizeiermittlung dauert an“, heißt es.

Ferner wurde nun eine Mordermittlung eingeleitet, nachdem ein Gewaltopfer am Freitag im Hospital von Ongwediva seinen Verletzungen erlegen ist. Vier Angreifer sollen den 36-jährigen Mann am 28. Juli in einer Bar im Wahlkreis Onayena aus noch unbekannten Gründen „am ganzen Körper getreten“ und mit einem Stein beworfen haben. „Das Opfer hat sich verletzt hinters Steuer seines Autos gesetzt, war aber nicht in der Lage zu fahren und ist verunglückt“, so die Polizei. Der Mann sei zunächst in Onandjokwe behandelt und dann ins Medi-Park-Hospital in Ongwediva eingeliefert worden, wo er drei Tage später verstorben sei. „Zwei der vier Tatverdächtigen befinden sich in Haft“, berichteten die Behörden, die weiter ermitteln.

Ein weiterer Mord habe sich am frühen Donnerstagabend in Windhoek ereignet. Die Umstände sind nicht genau klar, doch das Opfer soll gegen 19 Uhr in der Goreangab-Gegend versucht haben, in seiner Wohnung einer anderen Person Schutz zu gewähren, die vor mehreren Angreifern auf der Flucht gewesen sei, und sei selbst in die Schusslinie geraten. „Der 44-Jährige erlitt Hiebe mit Backsteinen und ist im Hospital seinen Verletzungen erlegen“, so die Polizei. „Drei Tatverdächtige konnten festgenommen werden.“

Zudem ist ein 28 Jahre alter Mann am Samstag verstorben, nachdem er mit einem unbekannten Objekt nahe der Siedlung Mambali in der Sambesi-Region niedergestochen worden sei. Die Polizei habe einen 36-jährigen Tatverdächtigen verhaftet.

Darüber hinaus muss sich eine 62 Jahre alte Frau des versuchten Mordes verantworten. Angeblich hat sie am Donnerstag gegen 17.30 Uhr im Dorf Iitapa ihrer 45-jährige Tochter eine Flasche auf den Kopf geschlagen und ihr schwere Schnittverletzungen am Nacken zugefügt. Das Opfer befinde sich im Okahao-Distrikthospital und die mutmaßliche Täterin in Haft.

Derselben Anklage muss sich ein verhafteter 43-Jähriger stellen, dem vorgeworfen wird, einer Frau am Samstagabend gegen 22 Uhr in der Siedlung Okapanda ein Messer in den Unterleib gerammt zu haben. Das Opfer sei zunächst in Outapi behandelt und anschließend schwer verletzt ins Oshakati-Staatshospital gebracht worden.

Außerdem suchen die Behörden nach drei unbekannten Personen, die am Freitagabend einen 25-Jährigen auf dem Heimweg überfallen und angeschossen haben. Die Täter seien dem Opfer gegen 19 Uhr im Stadtteil Havana gefolgt und hätten versucht, ihn auszurauben. Der junge Mann habe sich gewehrt, woraufhin einer der Angreifer ihn mit einer Pistole in den Oberschenkel geschossen haben soll. „Das Opfer ist im Krankenhaus und in einem stabilen Zustand“, heißt es. „Die Täter sind geflohen und befinden sich auf freiem Fuß.“


*Dieser Beitrag wurde am 6. August 2020 korrigiert. Der Autor hatte geschrieben, dass sich der erste Mordfall in einer Siedlung nördlich von Omaruru ereignet hätte, dabei ist die Tat in Gobabis passiert. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.