Kreuzverhör dauert weiter an
Verteidigung versucht Zweifel an Unfallexperten zu wecken
Von Erwin Leuschner, Swakopmund
Nach vier Verhandlungstagen am Regionalgericht in Swakopmund wird das Kreuzverhör des Unfallexperten Johan Joubert heute fortgesetzt. Seit zwei Tagen muss Joubert schon Rede und Antwort stehen, derweil ihn Advokat Botes über die kleinsten Details in seinem Bericht befragt.
In seinem Bericht über den Horrorunfall vom 29. Dezember 2014 behauptet Joubert, dass der Mordangeklagte Jandré Dippenaar die Kollision verursacht und sechs Menschenleben zu verantworten hat. Bei den Opfern handelt es sich um JC Horn (27), Dinah Pretorius (30), Charlene Schoonbee (24) und die deutschen Touristen Markus Walter Helmut (48), seine Frau Stephanie Dorothea Schemick (49) und deren älteste Tochter Alexandra Marlene Joschko (19). Den Unfall haben lediglich Dippenaar und die damals 16 Jahre alte Tochter Antonia Joschko überlebt.
In seinem Bericht hatte Joubert die Geschwindigkeit des Toyota FJ Cruiser, dessen Fahrer Dippenaar war, auf 147,6 km/h berechnet. Die Geschwindigkeit des anderen Wagens, mit dem die Touristen unterwegs waren, wurde mittels eines eingebauten GPS-Geräts mit 85 km/h angegeben. Gestern wurden in dem langwierigeren Kreuzverhör Jouberts Berechnungen jedoch in Frage gestellt.
Dabei sagte Joubert, dass es „viele unterschiedliche Formeln gibt“, um eine Geschwindigkeit zu berechnen. Er habe jene angewandt, die in diesem Fall geeignet sei, da die Geschwindigkeit eines der beiden Fahrzeuge bereits vorgelegen habe. Advokat Botes reichte Joubert daraufhin eine andere Formel, der zufolge der Wagen der Touristen laut der Berechnungen von Joubert einen Minuswert an der Unfallstelle gehabt haben müsse – was schlichtweg unmöglich sei. „Ich will damit zeigen, dass die Berechnungen nicht stimmen“, wetterte Botes.
Zuvor hatte Botes den Zeugen bereits mehrfach intensiv über die „angebliche Anhöhe“ befragt. Joubert hatte in seiner Beweisaufnahme ausgesagt, dass Dippenaar an einer Anhöhe überholt und es keine Sicht vom Gegenverkehr gegeben habe. Anhand von Fotoaufnahmen, Berechnungen und weiteren Informationen hat Botes mehrfach vor Gericht versucht zu beweisen, dass es an der Unfallstelle keine Anhöhe gibt – beide Fahrer hätten sich somit lange vor dem Unfall gesehen und deshalb „nicht weniger als eine Sekunde Reaktionszeit“ gehabt, wie Joubert ausgesagt hatte (AZ berichtete).
Ein weiterer Aspekt, zu den Botes Joubert intensiv befragt hat, ist eine etwa acht Meter lange abgewetzte Stelle am Straßenrand vor dem Unfall. In seinem Unfallbericht war Joubert zum Schluss gekommen, dass diese Stelle verursacht worden sei, als Dippenaar drei Fahrzeuge an der Anhöhe überholt und dabei die Kontrolle verloren und mit den rechten Reifen teils von der Fahrbahn abgekommen sei. Nach weiterer intensiver Befragung gab Joubert vor Gericht jedoch zu, dass diese Markierung auch durch einen Straßenhobel zustande gekommen war.
Am gestrigen Nachmittag befragte Botes Joubert auch mehrfach über die Rotation der Fahrzeuge nach der Kollision. Derweil Joubert fest davon überzeugt ist, dass sich beide Wracks im Uhrzeigersinn gedreht haben, versuchte Botes ihn zu überzeugen, dass dies genau umgekehrt gewesen sei. Beide verharrten jedoch bis zum Schluss auf ihrer Version.
Nach vier Verhandlungstagen am Regionalgericht in Swakopmund wird das Kreuzverhör des Unfallexperten Johan Joubert heute fortgesetzt. Seit zwei Tagen muss Joubert schon Rede und Antwort stehen, derweil ihn Advokat Botes über die kleinsten Details in seinem Bericht befragt.
In seinem Bericht über den Horrorunfall vom 29. Dezember 2014 behauptet Joubert, dass der Mordangeklagte Jandré Dippenaar die Kollision verursacht und sechs Menschenleben zu verantworten hat. Bei den Opfern handelt es sich um JC Horn (27), Dinah Pretorius (30), Charlene Schoonbee (24) und die deutschen Touristen Markus Walter Helmut (48), seine Frau Stephanie Dorothea Schemick (49) und deren älteste Tochter Alexandra Marlene Joschko (19). Den Unfall haben lediglich Dippenaar und die damals 16 Jahre alte Tochter Antonia Joschko überlebt.
In seinem Bericht hatte Joubert die Geschwindigkeit des Toyota FJ Cruiser, dessen Fahrer Dippenaar war, auf 147,6 km/h berechnet. Die Geschwindigkeit des anderen Wagens, mit dem die Touristen unterwegs waren, wurde mittels eines eingebauten GPS-Geräts mit 85 km/h angegeben. Gestern wurden in dem langwierigeren Kreuzverhör Jouberts Berechnungen jedoch in Frage gestellt.
Dabei sagte Joubert, dass es „viele unterschiedliche Formeln gibt“, um eine Geschwindigkeit zu berechnen. Er habe jene angewandt, die in diesem Fall geeignet sei, da die Geschwindigkeit eines der beiden Fahrzeuge bereits vorgelegen habe. Advokat Botes reichte Joubert daraufhin eine andere Formel, der zufolge der Wagen der Touristen laut der Berechnungen von Joubert einen Minuswert an der Unfallstelle gehabt haben müsse – was schlichtweg unmöglich sei. „Ich will damit zeigen, dass die Berechnungen nicht stimmen“, wetterte Botes.
Zuvor hatte Botes den Zeugen bereits mehrfach intensiv über die „angebliche Anhöhe“ befragt. Joubert hatte in seiner Beweisaufnahme ausgesagt, dass Dippenaar an einer Anhöhe überholt und es keine Sicht vom Gegenverkehr gegeben habe. Anhand von Fotoaufnahmen, Berechnungen und weiteren Informationen hat Botes mehrfach vor Gericht versucht zu beweisen, dass es an der Unfallstelle keine Anhöhe gibt – beide Fahrer hätten sich somit lange vor dem Unfall gesehen und deshalb „nicht weniger als eine Sekunde Reaktionszeit“ gehabt, wie Joubert ausgesagt hatte (AZ berichtete).
Ein weiterer Aspekt, zu den Botes Joubert intensiv befragt hat, ist eine etwa acht Meter lange abgewetzte Stelle am Straßenrand vor dem Unfall. In seinem Unfallbericht war Joubert zum Schluss gekommen, dass diese Stelle verursacht worden sei, als Dippenaar drei Fahrzeuge an der Anhöhe überholt und dabei die Kontrolle verloren und mit den rechten Reifen teils von der Fahrbahn abgekommen sei. Nach weiterer intensiver Befragung gab Joubert vor Gericht jedoch zu, dass diese Markierung auch durch einen Straßenhobel zustande gekommen war.
Am gestrigen Nachmittag befragte Botes Joubert auch mehrfach über die Rotation der Fahrzeuge nach der Kollision. Derweil Joubert fest davon überzeugt ist, dass sich beide Wracks im Uhrzeigersinn gedreht haben, versuchte Botes ihn zu überzeugen, dass dies genau umgekehrt gewesen sei. Beide verharrten jedoch bis zum Schluss auf ihrer Version.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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