Konkursverwalter übernehmen Kontrolle bei insolventer SME-Bank

Windhoek (ms) – Das Obergericht hat die vorläufige Liquidierung der insolventen SME-Bank verfügt, die damit formal der Kontrolle durch die Konkursverwalter David Bruni und Ian McLaren untersteht und nicht weiter handeln darf. Im Zuge der gestern von Richterin Hannelie Prinsloo erlassenen Anordnung haben Interessenträger nun bis zum 15. September Zeit, Gründe dafür vorzulegen, warum die Bank nicht endgültig abgewickelt werden sollte. Dafür wäre der Nachweis erforderlich, dass die SME-Bank im Gegensatz zur Einschätzung der Zentralbank (BoN) liquide und es ihr z.B. gelungen ist, mindestens 174 Millionen N$ zurückzugewinnen, die sie laut BoN in dubiosen Finanzgeschäften verloren hat (AZ berichtete).

Im Zuge der Anordnung ist ein Gerichtsvollstrecker beauftragt, der SME-Bank die Verfügung zu überstellen, die auch im Amtsblatt und einer Zeitung veröffentlicht werden muss. Gestern haben rund 50 Angestellte der Pleitebank vor deren Hauptbüro in Windhoek gegen deren drohende Abwicklung und den damit verbundenen Verlust ihres Arbeitsplatzes demonstriert. Dabei brachten sie die Forderung zum Ausdruck, die für die Pleite Verantwortlichen sollten verhaftet und angeklagt werden.

Die SME-Bank verfügt derzeit über Vermögenswerte in Höhe von 998 Millionen N$ der Verbindlichkeiten von 1,16 Milliarden N$ gegenüberstehen und woraus sich ein Fehlbetrag von 162 Millionen N$ ergibt. Die Finanzreserven betragen momentan nur 3,8 Millionen N$, womit die Bank faktisch bankrott ist.